Podcast

Fraktionsspitzen: Die neuen Vorsitzenden

Mit den neuen Vorsitzenden der grünen Bundestagsfraktion, Britta Haßelmann und Katharina Dröge, reden wir über Führungsstil im Team, eine Fraktion in Regierungsverantwortung und Schlüsselmomente bei den Ampelverhandlungen.
15.12.2021

In unserem Podcast "Uns geht's ums Ganze" sprechen wir mit den neuen Vorsitzenden der grünen Bundestagsfraktion, Britta Haßelmann und Katharina Dröge, über Führungsstil im Team, eine Fraktion in Regierungsverantwortung und Schlüsselmomente bei den Ampelverhandlungen.


Transkript des Podcasts

Katharina Dröge: Britta und ich kennen uns schon sehr lange aus der Zusammenarbeit und schätzen uns sehr und ich glaube, wir ergänzen uns sehr gut, weil wir beide vielleicht mit unterschiedlichem Temperament in die Sache reingehen, aber beide gleichzeitig mit dem großen Willen, erstens eine Fraktion als Team zu führen, jede und jeden Einzelnen auch zu sehen, einzubinden, ein Klima der Wertschätzung zu schaffen und die Leute anzuhören, mitzunehmen. Ich glaube, das eint uns in der Art und Weise, wie wir die Fraktion führen wollen.

Intro/Outro: Uns geht's ums Ganze. Der Podcast der grünen Bundestagsfraktion.

Britta Haßelmann: Hallo zusammen, ich bin Britta Haßelmann, bin gerade 60 geworden, komme aus Bielefeld und bin seit 2005 im Deutschen Bundestag.

Katharina Dröge: Hallo, mein Name ist Katharina Dröge. Ich bin 37 Jahre alt, komme aus Köln und bin seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestags.

Tim Meyer: Ein herzliches Willkommen an die Gästinnen und an unsere Hörer:innen. Wir begrüßen euch zu einer neuen Folge: Uns geht's ums Ganze. Mein Name ist Tim Meyer. Ich bin Referent in der Öffentlichkeitsarbeit der grünen Bundestagsfraktion. Heute sprechen wir mit den neuen Vorsitzenden der grünen Bundestagsfraktion, Britta Haßelmann und Katharina Dröge. Herzlich willkommen noch einmal!

Britta Haßelmann: Hallo!

Katharina Dröge: Hallo! Danke für die Einladung!

Tim Meyer: Britta, muss die Vorsitzende einer so großen grünen Bundestagsfraktion auch eine Dompteurin sein?

Britta Haßelmann: Die hat ganz schön viele Eigenschaften zu haben. Das wäre ganz gut, wenn das so ist. Und ein bisschen Strenge und ein bisschen Managerin-Funktion und vor allen Dingen ein großes Herz, den Laden zusammenzuhalten, braucht es dafür.

Tim Meyer: Die neue Fraktion ist ja auch jünger, diverser und weiblicher. Bedeutet das, wir bekommen mehr Ideen und Einflüsse oder sind damit auch mehr Kontroversen zu erwarten?

Britta Haßelmann: Also erstmal sind wir eine so große, so weibliche, so junge und vielfältige Fraktion, wie wir noch nie hatten. 118 Abgeordnete hat diese grüne Bundestagsfraktion, so groß war sie noch nie. Das ist erst einmal toll und freut uns alle sehr, denn wir sind einfach so unterschiedlich mit unseren Fähigkeiten, mit dem, was wir hier einbringen wollen, mit dem, was wir können und vertreten. Und es macht Spaß in dieser neuen großen Gruppe jetzt diesen Auftrag, Regierungsfraktion zu sein, nach 16 Jahren Opposition anzunehmen und all das, was wir uns im Koalitionsvertrag vorgenommen haben an Projekten, dann auch für die Bürger:innen umzusetzen.

Tim Meyer: Und erwartest du mehr Kontroversen?

Britta Haßelmann: Natürlich werden wir in der Sache auch streiten oder um Ideen ringen und das ist doch so ähnlich wie im Parlament. Deshalb bin ich auch so leidenschaftlich gern im Parlament, denn auch dort ist der Ort der Debatte, des Ringens um die besten Ideen, der Rede und Gegenrede und am Ende des Findens eines Kompromisses. Darum geht es dann, und das ist bei uns im Kleinen, in der Fraktion natürlich auch so. Wir ziehen alle an einem Strang. Wir unterstützen unsere grünen Minister:innen bei der Realisierung und Umsetzung der Projekte. Aber wir werden natürlich auch in der Sache vielleicht hart streiten oder um die beste Idee und den besten Weg zur Realisierung eines Projektes ringen.

Tim Meyer: Ist das denn dabei auch hilfreich, vielleicht jetzt einmal an Katharina die Frage, dass ihr unterschiedliche Generationen seid?

Katharina Dröge: Also Britta und ich kennen uns schon sehr lange aus der Zusammenarbeit und schätzen uns sehr. Und ich glaube, wir ergänzen uns sehr gut, weil wir beide vielleicht mit unterschiedlichem Temperament in die Sache reingehen. Aber beide gleichzeitig mit dem großen Willen, erstens eine Fraktion als Team zu führen, jede und jeden einzelnen auch zu sehen, einzubinden, ein Klima der Wertschätzung zu schaffen und die Leute anzuhören, mitzunehmen. Ich glaube, das eint uns in der Art und Weise, wie wir die Fraktion führen wollen. Und jede bringt natürlich aus ihrer Biografie unterschiedliche Erfahrungen mit. Und das ist ja dann auch so wertvoll, wenn man sich dann zusammensetzt, sich eine Frage anschaut und sich überlegt: "Was schlagen wir denn der Fraktion eigentlich vor? In welche Richtung könnte es gehen? Wie wollen wir mit unseren Fachabgeordneten darüber sprechen?" Es ist natürlich gut, wenn man vielleicht aus zwei unterschiedlichen Perspektiven noch einmal auf eine Frage schaut, um dann zu sagen: "Wenn wir jetzt gemeinsam sagen, das funktioniert, dann haben wir schon einmal mit zwei Brillen darauf geschaut." Deswegen ist das aus meiner Sicht auf jeden Fall eine Bereicherung.

Tim Meyer: Du hast jetzt gerade auch schon etwas zum Führungsstil gesagt, den ihr euch vorgenommen habt, Wertschätzung, könnt ihr vielleicht noch mehr sagen? Habt ihr euch da noch irgendwas überlegt, wie ihr mit der Fraktion als Führungsperson umgeht?

Katharina Dröge: Also gerade weil wir so eine große, neue, vielfältige Fraktion haben, ist es ja total wichtig, jetzt erst einmal einen Prozess noch weiter laufen zu lassen, wo alle gut ankommen können, wo alle auch mit ihren Fragen mitgenommen werden. Und eine Kultur zu etablieren, wo man sagt, nicht weil es immer schon so war, muss es so bleiben. Das habe ich auch als neue Abgeordnete vor einigen Jahren, als ich in den Bundestag kam, immer so empfunden, dass es wichtig ist, dass wir eine Kultur haben, wo auch die neuen mit neuen Ideen sich direkt einbringen können und man sich das anhört und sagt: "Okay, stimmt, das ist ein guter Punkt, da können wir auch etwas anders machen, auch wenn wir es viele Jahre jetzt schon in einer bestimmten Art und Weise gemacht haben." Das finde ich ganz wichtig, diese Offenheit immer zu signalisieren, weil jeder ist hier mit der gleichen Berechtigung, und jede. Und deswegen sind auch alle Anregungen gleichberechtigt und gleich ernsthaft. Und diese Kultur zu prägen ist aus meiner Sicht so eine Grundlage dafür, dass wir dann auch wirklich als Team gut zusammenarbeiten können.

Tim Meyer: Vielleicht kannst du, Britta, da noch etwas zu der neuen Struktur sagen, die sich die Bundestagsfraktion jetzt auch gegeben hat. Und die Arbeitsweise soll ja auch geändert werden. Was ist denn genau dieses Ziel der Änderung?

Britta Haßelmann: Also erst einmal ist es so, wir waren bisher immer im Deutschen Bundestag um die 50, 60, 67 Abgeordnete zuletzt. Und jetzt sind wir 118. Und das hat uns dazu veranlasst zu sagen, wie wollen wir eigentlich künftig dann arbeiten? Vielleicht mit einem Rollenwechsel als Regierungsfraktion und einem unglaublichen Wachstum, was ja toll ist. Und deshalb haben wir eine intensive Diskussion geführt, zusammen mit den neuen Abgeordneten, also der neuen Fraktion, darüber, wie wir künftig arbeiten wollen und uns ein paar veränderte Strukturen gegeben. Dazu gehört zum Beispiel ein erweiterter, großer Fraktionsvorstand, in dem alle Arbeitsgruppen-Sprecher:innen dabei sind. Davon versprechen wir uns sehr viel. Dadurch können wir einfach mehr Menschen einbeziehen in die Vorbereitung der Fraktionsarbeit, dadurch, dass sie in einem erweiterten Fraktionsvorstand vertreten sind. Und das verändert natürlich unsere Struktur. Wir haben uns auch nicht mehr in fünf Arbeitskreisen, wie die Fraktion das früher kannte, organisiert, sondern dadurch, dass wir ein solches Wachstum haben und zum Teil dann mit sieben Leuten in einem Ausschuss vertreten sind, sind wir als Arbeitsgruppe eines Ausschusses fast so groß, wie früher ein kleiner AK. Und deshalb haben wir auch das verändert und den Arbeitsgruppen mehr Autonomie gegeben, weil sie an sich schon ein großer Arbeitszusammenhang sind und organisieren uns interdisziplinär dann in fünf Fachbereiche. Aber die Arbeitsgruppen haben eine viel größere Kompetenz und auch ein gemeinsameres Agieren dann vertreten, auch im erweiterten Fraktionsvorstand. Das ist der große Unterschied, glaube ich. Es gibt noch ein paar weitere. Wir haben nicht 118 Sprecher:innen-Funktionen, aber jede und jeder unserer Abgeordneten hat natürlich einen Vollsitz in einem Ausschuss, manche sogar zwei und stellvertretende Sitze in Ausschüssen und hat Berichterstattung für bestimmte Themen. Das ist ganz wichtig, damit jede und jeder Abgeordneter auch die Erkennbarkeit nach außen hat und weiß, wo er und sie arbeitet, in welchem Fachbereich und mit welchem Thema. Und all das haben wir jetzt hingekriegt, kurz vor Weihnachten noch. Es ist eine unglaubliche Leistung, denn wir haben ja nach der Bundestagswahl sondiert, danach Koalitionsverhandlungen geführt. Die Mitgliedschaft hat 86 Prozent Zustimmung gegeben. Wir haben uns als Fraktion eine neue Arbeitsweise gegeben, den Fraktionsvorstand gewählt und jetzt kann es inhaltlich richtig losgehen. Und darauf freuen wir uns sehr.

Tim Meyer: Du hast das jetzt gerade beschrieben, wie wir aufgestellt sind. Aber fällt für eine Regierungsfraktion überhaupt noch so viel Arbeit an? Oder passiert das nicht in den Ministerien? Also was ist denn eigentlich die Aufgabe einer Regierungsfraktion im Deutschen Bundestag?

Katharina Dröge: Die Regierungsfraktion hat natürlich eine enorm wichtige Rolle im Gesetzgebungsverfahren. Wir sind am Ende diejenigen, die die Gesetze im Deutschen Bundestag beschließen. Und das heißt, wir sind auch diejenigen, die die Gesetze beraten. Und da werden von unseren Abgeordneten auch eigene Impulse kommen. Da werden auch frühzeitig bei den Gesetzesentwürfen Anregungen natürlich dabei sein. Rückkopplung, Austausch, das Ringen miteinander mit den anderen beiden Ampel-Partnern darüber, wie formulieren wir es denn jetzt im Detail auch wirklich genau so aus, dass es auch das Ziel erreicht, was wir jetzt im Koalitionsvertrag miteinander gemeint haben? Ich habe in meiner Zeit als Abgeordnete so viele Gesetzgebungsverfahren begleitet, wo am Ende ziemlich hektisch noch nachgesteuert werden musste, weil auf einmal in Expertenanhörungen festgestellt wurde, so wie es vorgeschlagen war, erreicht es gar nicht das, was man erreichen wollte. Und wir nehmen uns natürlich vor, dass wir da bessere Gesetzgebungsverfahren hinkriegen durch frühzeitige Einbindung von Expert:innen, von Verbänden, aber eben auch der ganzen Kompetenz der Abgeordneten, damit auch wirklich am Ende die Ziele erreicht werden. Das ist ziemlich viel Arbeit für die Abgeordneten im Deutschen Bundestag, da auch in den Details, in den juristischen Fachfragen dann mitzuarbeiten. Deswegen wäre meine Erwartung, dass das mindestens nicht weniger Arbeit wird, als im Oppositionsfall, wahrscheinlich sogar deutlich mehr, weil der zweite Job, der natürlich dazu kommt, für uns alle, ist die Übersetzung dessen, was wir hier tun, nach außen. Das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern, mit den Verbänden, die natürlich noch viel genauer nachfragen werden in Zukunft. Warum macht ihr das und warum macht ihr das nicht? Und was versteckt sich denn hinter dem ganzen technischen Kram, den ihr da in die Gesetze geschrieben habt wirklich? Das den Menschen zu erklären, auch Kompromisse zu erklären. Das wird noch einmal sehr viel intensiver für die Abgeordneten in ihren Wahlkreisen und auf den Podien. Und deswegen erwarte ich schon, dass wir eine hohe, hohe Arbeitsbelastung haben. Aber wir haben jetzt neue Strukturen, die hat Britta auch dargestellt, die hoffentlich Verantwortung so dezentral verteilen und alle mit an Bord halten und in die Verantwortung nehmen, so dass die Arbeitsbelastung auch für alle machbar ist.

Tim Meyer: Du hast jetzt auch gerade davon gesprochen, wie so ein Koalitionsvertrag eigentlich dann ausgelegt wird. Der SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat dazu jetzt gerade gesagt oder letzte Woche, dass es ja auch Stellen gibt, die Prüfaufträge enthalten. Also wie bewertet ihr das denn, vielleicht an Britta die Frage. Wird so ein Koalitionsvertrag einfach nicht nur abgearbeitet, sondern wir können als grüne Bundestagsfraktion da jetzt auch noch weitere Akzente setzen?

Britta Haßelmann: Erst einmal ist es natürlich so, dass wir uns eine ganze Reihe von Projekten vorgenommen haben und dass es jetzt wirklich an die Umsetzung geht. Weil dafür sind wir ja gewählt worden. Menschen haben Erwartungen formuliert an Bündnis 90/Die Grünen und wir sind jetzt zu 118 mit 4 Minister:innen [5 Minister:innen, Anmerkung der Redaktion] hier in Berlin im Deutschen Bundestag und in der Bundesregierung vertreten. Und jetzt geht es an die Umsetzung dieser konkreten Projekte, die wir uns im Bereich des Klimaschutzes, von mehr Gerechtigkeit und dem sozialen Miteinander, einer vielfältigen Gesellschaft oder auch einer klar akzentuierten Außenpolitik, wertegeleiteten, menschenrechtsbasierten Außenpolitik vorgenommen haben. Und da steckt ganz viel jetzt drin in diesem Vertrag, was es gilt anzugehen und umzusetzen. Ich sage, zum Beispiel die Kindergrundsicherung. Dafür haben wir so lange Jahre gekämpft, uns nicht damit abzufinden, dass jedes fünfte Kind in Armut lebt und dass Kinder wirklich faire Chancen kriegen. Und das packen wir jetzt an. Und so geht es in vielen, vielen Politikfeldern. Und natürlich ist das die Basis, die Grundlage, ein solcher Koalitionsvertrag. Aber Politik und gesellschaftliches Leben, Entwicklung ist ja nichts Statisches. Das heißt, es werden immer wieder neue Situationen kommen, die entweder im Koalitionsvertrag nicht beschrieben waren, aber dringendes Handeln erfordern oder die sich vielleicht verändern, auf die wir reagieren. Das macht es ja auch so spannend in der Politik, das ist so herausfordernd in der Politik. Und selbstverständlich gilt das dann auch für ein Ampel-Bündnis. Der Koalitionsvertrag ist die Basis, da sind festgeschriebene Projekte. Aber zum Beispiel die aktuelle Lage jetzt, die Notsituation um Corona, die dramatische Pandemiebekämpfungssituation, das erfordert ständig Entscheidungen und darauf muss man sich einlassen als Abgeordnete, als Fraktion und auch als Teil der Regierung. Und in dieser Situation sind wir jetzt.

Tim Meyer: Vielleicht da auch ganz kurz nachgefragt. Genau, das zweite Jahr der Corona Pandemie geht ja zu Ende und die Ampelkoalition hat ja schon während der Verhandlung auch das Infektionsschutzgesetz angepasst und weitere Maßnahmen gegen das Virus beschlossen. Wie geht ihr denn in das nächste Jahr und was macht euch hoffentlich auch Hoffnung, Katharina?

Katharina Dröge: Also mir macht Hoffnung mit Blick auf das nächste Jahr, dass wir es als Ampel-Bündnis geschafft haben, sehr schnell gemeinsam ins Handeln zu kommen. Es ist ja nicht selbstverständlich, dass drei Partner:innen noch während der laufenden Koalitionsverhandlung, wenn sie noch gar nicht wissen, ob sie am Ende Partner:innen sind, schon gemeinsam sagen: Die Situation ist jetzt so dramatisch mit Blick auf Corona, dass wir Verantwortung übernehmen müssen, es nicht mehr der geschäftsführenden Bundesregierung überlassen können, die aber dafür auch eigentlich noch da war. Das muss man auch dazu sagen. Dafür hat man eine geschäftsführende Bundesregierung, damit sie auch so lange die Geschäfte führt, bis eine neue Regierung steht. Trotzdem haben wir gesagt, wir übernehmen Verantwortung. Wir sind auch bereit, schnell weiter zu handeln, wenn die Lage es erfordert. Das haben wir auch in den letzten Wochen gemacht. Auch in der letzten Sitzungswoche haben wir das gemacht. Und dabei haben wir es wirklich geschafft, uns schnell zu verständigen und auch schnell die notwendigen Verfahren im Parlament durchzubringen. Und das war etwas, was uns als Grünen ja immer sehr, sehr wichtig war, dass wir gesagt haben, die Corona Politik muss aus dem Deutschen Bundestag heraus gemacht werden. Wir sind der Ort der Debatte, der Entscheidung und das kann man den Menschen dann auch besser erklären. Das haben wir hingekriegt. Und wenn wir in diesem Geist weiterarbeiten für das nächste Jahr, wo wir natürlich weiter auch mit Blick auf die Corona Pandemie dafür sorgen müssen, dass die Impfquoten steigen, weil das der beste Weg ist, die Lage dann auch wirklich im Griff zu haben. Aber diesen Geist auch übertragen auf andere Krisen wie die Klimakrise, deren Bekämpfung jetzt ansteht, das wird die große Aufgabe dieser Koalition sein, da so schnell ins Handeln zu kommen, dann bin ich sehr optimistisch.

Tim Meyer: Wir haben jetzt auch gerade schon über die Koalitionsverhandlungen gesprochen. Ich würde gerne noch einmal ganz kurz zurückblicken, weil schon so viel über die Atmosphäre der Koalitionsverhandlung geschrieben und gesprochen wurde. Aber ihr wart Teil der Verhandlungsteams. Deshalb würde mich interessieren, was für euch persönlich so ein Schlüsselmoment war, wo ihr auch gedacht habt, das wird gelingen und das wird auch gut.

Britta Haßelmann: Ja, also ich habe das zum Ende der Sondierungen gedacht, weil ich einfach diesen Prozess so ganz anders fand als die Jamaika-Sondierung. Da durfte ich auch die Grünen vertreten in der Gruppe. Eigentlich jeden Tag, wenn wir aus Sondierungen kamen, bevor wir darüber sprachen mit Dritten, lief schon alles über die Medien. Und während dieser Sondierungen der Ampel hatte ich das Gefühl, es wird schwierig werden an der einen oder anderen Stelle. Es wird auch Kompromisse geben müssen, die uns nicht passen, weil wir eine andere Auffassung haben. Hier reden wirklich drei unterschiedliche Partner, Partner:innen über ein Bündnis. Aber es war sehr vertrauensvoll der Umgang miteinander und von Respekt getragen. Und das fand ich besonders wichtig, denn das eine ist ja die sachliche Vereinbarung zu konkreten Projekten. Das andere ist, dass man mit Menschen zusammenarbeiten muss, die vielleicht nicht alles genauso sehen wie Katharina und ich oder andere Grüne. Und das braucht eine stabile, belastbare Grundlage. Und am Ende der Sondierungen hatte ich das Gefühl, das kann etwas werden.

Tim Meyer: Und wie war es bei dir, Katharina?

Katharina Dröge: Also ich habe ja die Verhandlungsgruppe Arbeitsmarktpolitik geleitet und meine Verhandlungspartner waren Hubertus Heil bei der SPD und Johannes Vogel bei der FDP. Und wir haben sehr früh miteinander darüber gesprochen, in welchem Klima wollen wir diese Koalitionsverhandlungen eigentlich führen. Und haben es dann geschafft, miteinander zu vereinbaren, zu sagen, okay, wir akzeptieren voneinander, dass wir aus unterschiedlichen Richtungen kommen. Wir versuchen da gar nicht, uns gegenseitig katholisch zu machen. Wir versuchen auch nicht, die Punkte, die dem anderen am wichtigsten sind, dann nur deshalb kaputt zu machen, weil sie dem anderen am wichtigsten sind. Sondern auch anzuerkennen, okay, das ist ein Thema, das brauchst du. Damit musst du nach Hause kommen, um für dich und für deine Wählerinnen und Wähler sagen zu können, da habe ich etwas erreicht. Das ist ein Thema, das ist eine Schmerzgrenze, die kannst du nicht überschreiten, das ist dann in Ordnung. Und lass uns dazwischen den Raum suchen, wo wir auch gemeinsam Projekte haben, die eine gemeinsame Dreier-Erzählung auch ermöglichen. Im Arbeitsmarkt Kapitel ist das Weiterbildungskapitel zum Beispiel eins, auf das wir alle drei extrem stolz sind, weil wir gesagt haben, wir kommen aus unterschiedlichen Perspektiven, aber uns eint eines. Die Wirtschaft wird sich sehr stark verändern, die Digitalisierung verändert die Wirtschaft, die Klima-Transformation verändert die Wirtschaft und wir wollen den Menschen die Perspektive geben, mit dem, was sie können, auch weiterhin erfolgreicher Teil dieser neuen Wirtschaftswelt zu sein. Dafür braucht es Weiterbildung, um die Menschen mitzunehmen, in ihren Qualifikationen zu stärken. Und das war uns allen dreien extrem wichtig. Und das kann aus unserer Sicht im Arbeitsmarkt-Bereich zu so einer gemeinsamen Erzählung dieser Koalition werden. Veränderung, aber gleichzeitig auch Sicherheit und Halt. Und als wir festgestellt haben, und das war die allererste Runde, die wir miteinander gemacht haben, kriegen wir so eine gemeinsame Erzählung eigentlich hin. Und wir festgestellt haben, wir kriegen diese gemeinsame Erzählung hin, auch in einem Feld wie der Arbeitsmarktpolitik, was traditionell eher kontroverser ist zwischen den Koalitionspartnern und der Frage, woher sie eigentlich kommen. Da habe ich gedacht, okay, wenn wir das hier schaffen, dann schaffen wir das auch grundsätzlich.

Tim Meyer: Ich würde gerne noch einmal zu euren Rollen, die ihr vorher hattet, zu sprechen kommen. Britta, du warst ja acht Jahre lang vorher erste Parlamentarische Geschäftsführerin und die Süddeutsche Zeitung hat auch einmal über dich geschrieben, dass du Maschinistin bist und die ganze Mechanik des Bundestages so gut kennen würdest. Was hat sich denn jetzt für dich an deiner Rolle geändert?

Britta Haßelmann: Ja, also jetzt liegt nicht mehr das Hauptaugenmerk darauf, dass ich gemeinsam mit den anderen ersten Parlamentarischen Geschäftsführer:innen der anderen Fraktion und der Bundestagspräsidentin darüber diskutiere, wie die Abläufe einer Sitzungswoche sind. Das war vorher meine Aufgabe. Also einfach dafür zu sorgen, dass so eine Sitzungswoche einen guten Ablauf hat, dass klar ist, wann sind Themen gesetzt auf der Tagesordnung. Wo gibt es unterschiedliche Auffassungen, Kontroversen zwischen den Fraktionen über solche Fragen. Und das war so ein bisschen, ja, der Maschinenraum. Die Grundlage dafür, dass inhaltliche Debatten im Parlament stattfinden können. Und das ist jetzt natürlich eine andere Aufgabe. Also ich habe die Aufgabe super gern gemacht, hat man mir, glaube ich, auch angemerkt.

Katharina Dröge: Ja.

Britta Haßelmann: Parlament zu vertreten, nach innen und nach außen, für die Fraktion, aber auch fürs Parlament an sich zu streiten. Denn wir hatten in den acht Jahren ja Große Koalition und das war oft ganz schön träge im Parlament. Und dieses Lebendige, dass das Parlament der Ort der Debatte ist, der Kontroverse, des Kompromisses, dass da gerungen wird um die besten Ideen und dass dort auch entschieden wird und wir kontrollieren. Das hört sich so selbstverständlich an mit Blick auf die parlamentarische Demokratie. Aber in Zeiten Großer Koalitionen schleift so etwas und wird auch träge und müde. Und da habe ich natürlich immer versucht, mich für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einzumischen. Und manchmal ist es mir auch ganz gut gelungen. Und jetzt ist die Aufgabe eine andere. Ich bin Vorsitzende zusammen mit Katharina, Vorsitzende einer Regierungsfraktion und vertrete natürlich die Fraktion nach außen. Ich bin mit Leib und Seele im Parlament geblieben und lasse mich auch auf etwas ganz Neues ein. Wie andere auch, wie unsere Minister:innen, wie unsere ganze Fraktion oder Katharina, mit der ich zusammen jetzt die Vertretung der Fraktion mache als Doppelspitze. Das können wir beide. Ich bin es gewohnt, als Landesvorsitzende der Grünen, Doppelspitzen erprobt und Katharina ja auch. Von daher, ich freue mich jetzt auf diesen spannenden, neuen Job, diese Herausforderung und ich habe auch eine Menge Respekt davor.

Tim Meyer: Katharina, du warst zuletzt Sprecherin für Wirtschaftspolitik. Jetzt bist du für ein sehr breites Themenspektrum zuständig. Was ist denn für dich der Reiz daran, jetzt als Generalistin zu kommunizieren und nicht mehr deiner Leidenschaft als Fachpolitikerin nachzugehen?

Katharina Dröge: Also ich werde meiner Leidenschaft für Wirtschaftspolitik sicherlich treu bleiben, sonst wäre ich nicht mehr ich, wenn ich das nicht auch sagen würde. Aber es ist natürlich toll, für die gesamte Fraktion und auch für die Bandbreite der Themen Verantwortung zu übernehmen. Ich habe das in den letzten vier Jahren im Fraktionsvorstand natürlich immer wieder auch schon gemacht, wenn wir die allgemein politischen Debatten hatten, dass ich mit diskutiert habe, über andere Themen, Impulse gegeben habe, Nachfragen gestellt habe und wir gemeinsam im Fraktionsvorstand eine Richtung festgelegt haben für alle Themen. Wie stellen sich die Grünen gut auf? Wo wollen wir vorangehen? Wo wollen wir Akzente setzen? Und ich habe da mit der Wirtschaftspolitik ziemlich viel Glück aus meiner Sicht, weil die Wirtschaftspolitik von sich aus schon so viele Anknüpfungspunkte zu anderen Themenfeldern hatte, auch in der Vergangenheit, so dass ich grundsätzlich immer schon mit sehr vielen Kollegen und sehr vielen Fachbereichen zusammengearbeitet habe. Wirtschaftspolitik ist immer auch Energiepolitik, hat immer auch Beziehung zu Naturschutz-Fragen, wenn Unternehmen ihre wirtschaftliche Tätigkeit ausweiten wollen, sind da Abwägungsfragen, die getroffen werden müssen. Hat immer eine starke arbeitsmarktpolitische Seite. Ich habe immer gesagt, es ist absurd, dass man Wirtschaftspolitik nur aus Sicht der Arbeitgeber definiert und nicht auch aus Sicht der Arbeitnehmer:innen. Diese Trennung gibt es für mich eigentlich gar nicht. Damit auch eine starke sozialpolitische Seite, eine familienpolitische Seite, Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wie schafft man es, das so auszugestalten, dass Familien nicht zerrissen werden in dieser Vereinbarkeit? All das waren immer schon Schnittstellen. Und auch zur internationalen Politik. Handelspolitik ist aus meiner Sicht einer der größten Motoren für internationale Vereinbarungen, aber vielleicht auch eines der größten Instrumente, mit denen wir unsere Werte durchsetzen können. Das heißt, ich hatte jetzt schon viele Schnittstellen zu anderen Themen, eine große Zusammenarbeit mit vielen Kolleginnen und Kollegen in der Fraktion und das zu intensivieren und dafür jetzt Gesamtverantwortung zu übernehmen, das empfinde ich als unheimliches Privileg, das machen zu dürfen. Aber auch natürlich als unheimliche Herausforderung. Niemand geht, glaube ich, in dieses Amt, ohne auch Respekt vor dem nächsten Schritt und der neuen Aufgabe zu haben. Und Britta hat gesagt, sie arbeitet gerne in Doppelspitzen. Mir selber geht das auch so. Ich habe in der Vergangenheit auch viel von meinen Mitvorsitzenden gelernt. Sven Lehmann in der Grünen Jugend, Anne Lütkes später im Kreisverband der Kölner Grünen. Da habe ich mich auch viel rückgekoppelt und gelernt von meinen Mitvorsitzenden. Deswegen bin ich sehr froh, das mit Britta zusammen machen zu können, die unheimlich viel Erfahrung jetzt schon mitbringt und sich mit ihr austauschen zu können. Das ist für mich eine sehr, sehr gute Sache.

Tim Meyer: Stichwort breites Themenspektrum. Die Fraktionsvorsitzenden teilen sich ja meistens diesen großen Strauß an politischen Themen unter sich auf. Habt ihr das schon gemacht? Und könnt ihr vielleicht ein paar Themen nennen, die euch persönlich besonders am Herzen liegen?

Britta Haßelmann: Haben wir noch nicht gemacht, dafür war noch keine Zeit. Und jetzt gibt es eigentlich jeden Tag total viel zu tun, sodass wir solche Grundsatzfragen, wer macht demnächst was und wer macht genau welche Themenaufteilung - zum Teil liegt es auf der Hand, weil wir einfach schon lange in bestimmten Bereichen arbeiten - aber das haben wir im Detail noch nicht gemacht. Aber ich bin getragen von einem Gefühl, wenn wir dann ab Januar richtig durchstarten, haben wir das ganz schnell sortiert und machen das. Wir arbeiten super kooperativ zusammen und das zeigen schon die ersten Tage und Wochen auch hier im Miteinander. Und deshalb werden wir das im Januar machen. Und bei ein paar Sachen ist es auch klar und es ist einfach auch so aus unserer Arbeit bisher im Bundestag. Katharina hat das gerade beschrieben für die Wirtschaftspolitik. Bei mir ist es bei vielen Themen aus dem Bereich Kinder, Gesundheit, Soziales, aber auch Demokratie-Themen und da werden wir uns ganz schnell dann im Januar zusammensetzen, damit jede und jeder auch weiß, wie es ist im Detail.

Katharina Dröge: Genau, wir haben einen Satz miteinander besprochen und haben gesagt, das kriegen wir hin. Das ist überhaupt kein Problem. Das war die Vereinbarung. Und da sind wir, glaube ich, beide sehr von überzeugt.

Tim Meyer: Dann wollen wir das jetzt nicht hier im Podcast öffentlich verhandeln.

Katharina Dröge: Das wäre auch ein Versuch.

Tim Meyer: Aber Stichwort Zeit, Katharina, du hast in einem Interview mit der ZEIT über deine Kinder gesprochen und dass die ja auch ein Recht haben, dass du Zeit mit ihnen verbringst. Und du hast dazu gesagt: "Die Konsequenz ist, dass ich nicht immer erreichbar sein werde, dass es Zeiten gibt, in denen ich meine Kinder ins Bett bringe oder in die Kita, dass ich Führung teilen will und Raum schaffen will, der exklusiv für meine Familie reserviert ist." Was muss bei dir und anderen zusammenkommen, dass das wirklich funktioniert?

Katharina Dröge: Also das Wichtigste aus meiner Sicht ist, dass man es wirklich will. Weil Politik ist immer dringend, immer wichtig und von der Art und Weise her sehr schnelllebig und damit neige ich dazu, ihr sehr viel Raum auch zu geben. Muss ich natürlich auch. Ich kann mich für den Job der Fraktionsvorsitzenden nicht bewerben, ohne ein großes Zeitbudget mitzubringen, den Willen, das dann auch wirklich vorrangig zu machen. Und trotzdem muss man sich ganz hart vornehmen und sagen, dieses Zeitfenster ist reserviert. Das ist genauso wichtig wie alle anderen Termine auch. Da kämpfe ich darum, da mache ich so einen kleinen Schutzzaun darum. Das ist jetzt die Zeit für die Kinder und das muss man wirklich durchziehen. Das habe ich in den letzten acht Jahren schon erlebt, weil auch die Aufgabe als Abgeordnete ist dringend, schnelllebig und wichtig. Und auch da kann man Gefahr laufen, auf so eine Rutsche zu geraten und zu sagen, okay, dann knapse ich hier noch einmal eine halbe Stunde von der Zeit für die Kinder ab und dann gehe ich da doch noch einmal eine Viertelstunde früher wieder weg. Und dann gucke ich doch noch einmal die ganze Zeit aufs Handy, während ich eigentlich mit den Kindern spiele. Und das habe ich eigentlich ziemlich gut für mich hingekriegt, in den letzten acht Jahren zu sagen, nein, Zeit für Kinder ist Zeit für Kinder. Und es hängt am Ende an mir. Ich kann das keinem anderen auftragen, niemand kann mir das abnehmen, sondern ich muss diese Priorität setzen.

Tim Meyer: Du sagst jetzt gerade schon schnelllebig und dringend, da ist ja Twitter ein wichtiges Stichwort auch, dass du dann einmal nicht die erste bist, die einen Tweet kommentiert. Könnte dich das nicht unter Druck setzen?

Katharina Dröge: Also ich bin fast nie die erste, die einen Tweet kommentiert, ehrlich gesagt. Weil ich dazu neige, immer noch dreimal darüber nachzudenken, ob ich diesen Tweet jetzt wirklich auch schreiben soll oder ob er fachlich auch wirklich korrekt ist und in der Zuspitzung auch genau den richtigen Ton trifft. Ich bin niemand, der schnell twittert. Ich bin eher jemand, die dann, wenn sie twittert, dass es dann auch passt, das ist eher so meine Art und Weise, deswegen bin ich nie die erste und finde das auch gar nicht so schlimm, ehrlich gesagt.

Tim Meyer: Ja, ich komme zu meiner letzten Frage. Habt ihr um Weihnachten und Silvester etwas Zeit für Privates? Und was steht nach diesem anstrengenden Jahr bei euch ganz oben auf der Liste, Britta?

Britta Haßelmann: Ganz oben auf der Liste steht: Nach Hause fahren, Bielefeld und zu Hause zu sein. Ich glaube, jede und jeder von uns, die in diesem politischen Betrieb Berlin arbeitet, braucht eine Bodenhaftung. Und man braucht einfach eine Stabilität und einen Kompass, und Energie. Und ja, die Weihnachtszeit wird für viele Menschen auch im zweiten Corona Jahr wieder anders sein, als man sich das wünscht vielleicht. Ich werde zu Hause sein und werde das sehr genießen, einfach dort ein bisschen Ruhe und Energie zu tanken. Ob beim Walken, beim Spazieren durch den Teutoburger Wald oder beim Tee und einem schönen Roman, einmal keine Unterlagen lesen und hoffentlich keine Krisen-Telefonate und -Sitzungen. Das wäre sehr, sehr gut. Und natürlich das Zusammensein mit Familie. Ich habe keine kleinen Kinder mehr, aber ich bin ein absoluter Familienmensch und lebe ja in einer Hausgemeinschaft mit Eltern und Schwiegermutter. Und ja, das ist natürlich auch schön, das dann genießen zu können.

Tim Meyer: Also Rückzug und Ruhe ein bisschen.

Britta Haßelmann: Rückzug und Ruhe, genau.

Tim Meyer: Katharina, wie sieht es bei dir aus?

Katharina Dröge: Auch ich fahre endlich wieder nach Köln. Ich freue mich wahnsinnig darauf. Jetzt in den letzten Wochen, die so intensiv waren mit Koalitionsverhandlungen und Fraktionskonstituierung, war ich so wenig in Köln wie eigentlich in den letzten acht Jahren nicht mehr. Und deswegen bin ich total glücklich, endlich wieder nach Hause zu kommen. Und mein Herz hängt sehr an meiner Stadt. Und deswegen, allein wenn ich so über die Brücke fahre, den Dom sehe, dann weiß ich, ich bin zu Hause. Das ist das erste, worauf ich mich wahnsinnig freue. Und dann natürlich auch Zeit zu haben. Das ist genauso wie bei Britta. Das letzte Jahr war unfassbar intensiv und jetzt einfach einmal nichts tun. Gar nicht zu wissen, wie man den Tag gestaltet, sondern einfach morgens aufzustehen und sich zu überlegen, gehe ich jetzt joggen? Spiele ich zuerst mit den Kindern oder gehe auf den Spielplatz oder lese ein Buch oder mache etwas anderes? Telefoniere mit einer Freundin einmal ganz lange wieder, die ich ewig nicht gesprochen habe. Also, diese Freiheit zu haben, einfach gar nichts zu müssen und keine Termine im Kalender zu haben, das ist das, worauf ich mich jetzt auch am meisten freue.

Tim Meyer: Dann wünsche ich euch, dass das klappt und dass ihr die Zeit für euch findet.

Katharina Dröge: Danke schön.

Britta Haßelmann: Vielen Dank Tim. Und das wünsche ich natürlich auch allen. Allen, die uns jetzt gerade zuhören, eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit. Achtet auf euch und genießt die Zeit.

Tim Meyer: Liebe Britta, liebe Katharina, ich bedanke mich für das Gespräch mit euch.

Katharina Dröge: Danke dir.

Britta Haßelmann: Gerne.

Tim Meyer: Den heutigen Podcast zeichnen wir am 14.12. auf. Ausgestrahlt wird er am 15.12.. Wenn ihr Lob, Kritik oder Fragen loswerden wollt, schreibt uns gerne an podcast@gruene-bundestag.de. Wenn ihr informiert bleiben wollt, was wir im Bundestag noch alles so machen, schaut auf unsere Website www.gruene-bundestag.de oder folgt uns in den Sozialen Netzwerken auf Instagram, Twitter und Facebook. Wir wünschen euch eine erholsame Weihnachtszeit, einen guten Jahreswechsel und schaltet gern im nächsten Jahr wieder ein. Vielen Dank fürs Zuhören, macht es gut und bleibt gesund. Tschüss.

Katharina Dröge: Tschüss und eine schöne Weihnachtszeit euch allen.

Britta Haßelmann: Tschüss, macht's gut.

Intro/Outro: Uns geht's ums Ganze. Der Podcast der grünen Bundestagsfraktion.


Alle anderen Podcast-Folgen findet ihr auf unserer Archiv-Seite.