Grüne Tulpe - machtfit

26.11.2013

Ein kalter Montagabend erwartete beide Mannschaften an diesem 25. November 2013. Bei Minusgraden und teilweise vereisten Platz mussten beide Teams schon beim Warmlaufen gehörig aufpassen, nicht den Halt unter den Füßen zu verlieren. Schiri Krause entschied nach kurzer Begutachtung des Geläufs, dass es gerade noch akzeptabel war, darauf ein Spiel auszutragen.

Beide Teams waren auch schon heißgelaufen, schließlich hatte man noch nie gegeneinander gespielt. Die Tulpe wusste also nicht, was sie erwartete. Obwohl: Eins war ihr auch schon vor dem Anpfiff klar. Der neue Gegner würde konditionell auf jeden Fall die ganzen 90 Minuten durchhalten. Schließlich spielte man gegen die Jungs der machtfit GmbH.

Diese stapelten auch zunächst tief und betonten vor dem Spiel, dass sie sonst ja eigentlich nur auf Kleinfeld spielen würden. Das Großfeld wäre für das Berliner Start-Up also quasi Neuland. Wie sich dann aber im folgenden Spiel herausstellen sollte, war dies wohl eher eine Art Merkel'sche Verharmlosungsstrategie, denn die Wahrheit.

Die Mannschaft von machtfit legte nämlich gleich mächtig los und ließ das Leder in ihren Reihen gekonnt zirkulieren. Die Tulpe, um die drei starken 6er Finn, Tim und Simon konnten aber immer wieder dazwischenfunken und so kam die grüne Mannschaft in der 7. Minute auch gleich zur ersten Torchance des Spiels.

Was heißt hier Torchance? Es war ein reguläres Tor, das leider von Schiri Krause nicht gegeben wurde. Er hatte aus etwa 30 Meter Entfernung schlechte Sicht und durch das Getümmel im Machtfit-Strafraum einfach die Übersicht verloren. Während Tulpe-Stürmerin Diana am schnellsten geschaltetet und das Bällchen vor einer Schaar Schaulustiger über die Torlinie gehoben hatte, war noch ein fitter Fuß dazwischengegrätscht und beförderte das Runde allerdings hinter der Linie noch aus dem Eckigen.

Statt einer frühen Führung im Rücken, musste dann die Tulpe kurz darauf einen unglücklichen Rückstand hinnehmen. Ein langer Einwurf von Uwe "machtfit" Reinders war auf Höhe des grünen 16ers Richtung Tulpe-Tor geflogen und Tulpe-Ersatzkeeper Jean Marie "Marco" Pfaff konnte gegen den heranstürmenden Gegner nicht mehr eingreifen, der den Ball aus spitzen Winkel einnetzte.

Die Antwort der Grünen Tulpe auf das völlig unnötige 0:1 folgte allerdings auf dem Fuße. Und zwar von dem des grünen Freistoßspezialisten Tim. Etwa 20 Meter vor dem machtfit-Gehäuse war der stets wirbelnde Simon gefoult worden. Der daraus folgende Freistoß war für Tim dann fast wie ein Strafstoß. Er schaute sich gezielt die Lücke in der Mauer und die Ecke aus und drosch das Leder dann mit bestimmt über 100 km unhaltbar ins linke obere Eck zum verdienten 1:1

Die Tulpen waren damit wieder zurück im Spiel und wollten nun auch die Führung. Kurz darauf hätte das auch beinahe geklappt, als ein sehenswerter Volley-Drehschuß von Markus aus 10 Metern nur knapp übers gegnerische Tor flog. Diese grüne Sturm-und Drangphase Mitte der ersten Hälfte wurde dann allerdings jäh unterbrochen, als sich Tim nach einem Zweikampf im Mittelfeld plötzlich an den Oberschenkel fasste und sofort laut zu fluchen begann. Seine alte Zerrung war ohne Gegnereinwirkung wieder aufgebrochen. Diese hatte ihn schon viele Monate aus dem Spiel genommen und er dachte die Verletzung eigentlich überwunden zu haben. Tim hatte doppelt Grund sich zu ärgern, denn er wusste sofort, dass dies wohl auch für lange Zeit sein letztes Spiel für die Tulpe bleiben wird, da er im Frühjahr 2014 schon seinen neuen Job in Asien antritt. Immerhin konnte er sich ein wenig damit trösten, dass er vorher nocheinmal sehenswert für seine Tulpe eingenetzt hatte.

Doch die Enttäuschung überwiegte und sie wurde dann noch größer, als er kurz vor Halbzeitpfiff mit Coach Toffi dann auch noch mitansehen musste, wie ein verunglückter Pass in der grünen 3er Abwehrkette von einem machtfit-Stürmer erlaufen und eiskalt zur 2:1 Führung genutzt wurde. Dabei waren es die grünen Kicker, die eigentlich aufgrund der besseren Torchancen und des nicht gegebenen Tores hätten führen können bzw. müssen.

In der Pause musste nun auf einigen Positionen umgestellt werden. Neben Tim, musste nun auch mit Finn ein weiterer starker 6er das Feld verlassen. Auf seine Position wechselte Jan. Manuel ging erstmal ins Tor, während Marco in eine neu formierte 4er-Kette wechselte. Jörn ging für Diana in den grünen Sturm. Allen war klar, dass es ohne Tim und Finn ein heißer Tanz in der zweiten Hälfte werden würde. Und so war es dann auch.

Gleich nach Wiederbeginn konnte das Team von machtfit die Zügel in die Hand nehmen. Gefühlt 70 Prozent Ballbesitz waren die Folge und die Grüne Tulpe konnte nur noch selten Entlastungsangriffe starten. Einen davon hätte Markus nach schöner Flanke von Jörn dann fast zum überraschenden Ausgleich genutzt, doch der Ball flog leider am machtfit-Kasten vorbei.

Anstatt eines 2:2 folgte kurz darauf allerdings durch einen Doppelschlag erst das 1:3 und dann das 1:4 durch die dominierende Start-Up-Truppe. Insbesondere im Mittelfeld hatte die Grüne Tulpe kaum noch was zu bestellen und die beiden 6er Jan und Simon waren hauptsächlich damit beschäftigt, defensiv zu arbeiten. Mitte der zweiten Hälfte schien das Spiel gelaufen, doch die Tulpe kämpfte aufopferungsvoll gegen die drohende Niederlage.

Diese tolle Moral wurde in der 70. Minute mit einem verdienten Elfmeterpfiff für die Tulpe belohnt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Simon unhaltbar zum 2:4 Anschlusstreffer und es keimte nochmal Hoffung beim grünen Team auf. Jetzt ein schnelles dritte Tor und dann ist wieder alles möglich. Während Jan und Manuel inzwischen die Positionen getauscht hatten, wurde nun die 4er-Kette zur 3er-Kette umgebaut und Benedikt wurde von Toffi ins Mittelfeld beordert. Noch waren 20 Minuten zu spielen und manchmal wird der Mut zum Risiko belohnt. Doch die Alles oder Nichts-Strategie wurde nach nur wenigen Minuten durch das fünfte Tor der machtfit-Jungs bestraft, was dann auch den Endstand markierte.

Fazit: Ein verdienter Sieg für die Mannschaft von machtfit. Das 5:2 geht auch in der Höhe in Ordnung, obwohl die grüne Mannschaft zur Halbzeit durchaus hätte führen können. Doch nach dem Ausscheiden von Tim und Finn fehlte der Tulpe in der zweiten Halbzeit einfach das notwendige Potential im Mittelfeld, um die Partie weitestgehend offen zu halten. Logischerweise nutzte der starke Gegner dann mit seinen vielen Ballkünstlern die freigewordenen Räume für sehenswerte Kombinationen und die weiteren drei Tore. Das 2:4 durch Simon per Strafstoß war somit im Nachhinein doch nur Ergebniskosmetik gewesen. Immerhin hatte man aber den "fitten Machern" eine ganze Halbzeit richtig Paroli geboten und auch deutlich gemacht, dass man über 90 Minuten zumindest konditionell keine Beratung nötig hat.