Grüne Tulpe -Rostige Rampe

24.06.2014

Ein mildes Rauschen des Windes begrüßte die Tänzer des Grünen Balletts und die eisernen Recken der Rostigen Rampe, als diese vom Schiedsrichter auf das Feld geführt werden. Als Einstimmung auf die WM im Spalier; ohne Ballkinder. Das abwesende Publikum ist begeistert. Das Rauschen erwächst zum Sturm.

Das Duell beginnt offen. Die Tulpe ist leicht überlegen, etwas bissiger in den Zweikämpfen, tänzelnd am Ball. Die Rostigen müssen erst warmlaufen.

Das geschieht. Des Gegners Scharniere quietschen weniger, die Tulpe gerät vermehrt unter Druck. Es beginnt ein munteres Hin- und Her mit Tendenz zum Tor der Tulpe.

Der Druck steigt stetig, der Ball nähert sich dem eigenen Tor. Es kommt zum Eckball für die Rampe. Der Ball trudelt durch den Strafraum zum grünen Marco dem I. (zu Marco dem II. kommen wir später noch). Ein langer befreiender Schlag - landet bei Jan und das Ballett beginnt seinen Tanz. Allein auf weiter Flur zieht er dreißig, vierzig Meter durch des Gegners Hälfte, umgeben nur von ein, zwei, drei rostig anmutenden Rittern. Diesen verdreht er Pirouetten drehend die Beine. Ein Schuss, ein Tor. 1:0. Welch Eleganz. Aus der Perspektive des durchschnittlich behäbigen Abwehrspielers schier unglaublich.

Wer denkt, nun kehrt Ruhe ein, der sieht sich getäuscht. Das Spiel schwankt wie ein leckgeschlagener Tanker von einer zur anderen Seite immer mit der Gefahr, dass er bald kippt. Tut er aber nicht. Es geht ohne weitere Tore in die Pause.

Danach hat die Tulpe das Spiel stabilisiert. Sie hält den Ball länger in den eigenen Reihen und lässt die Rampe nicht recht zum Zuge kommen. Das Geschehen verlagert sich in Richtung des rostigen Tores. Ein Einwurf der Grünen gelangt zu Jungspund Marko II., der zieht ab und wird belohnt: 30 Meter wie ein Strich. Der Ball zappelt im Netz. Was für ein Tor, was für ein Tausendsassa.

Es hat den Anschein, das Spiel sei gelaufen. Wenn da nicht unerklärliche Verwirrungen im Grünen Strafraum aufkäme, der Ball will nicht weichen und landet wo er nicht hingehört: im Tor. Anschlusstreffer. Unruhe. Hektik im Spielaufbau, schnelle Ballverluste und Torchancen für die wieder erwachten Rampen. Die Kehrseite sind Konterchancen für die Tulpe. Es geht haarscharf an den Toren vorbei. Doch beiden Mannschaften fehlt am Ende die nötige Konzentration. So bleibt es beim letztlich verdienten 2:1.

Ein tosender Jubel der Blätter der Bäume, die Revanche ist geglückt und das letzte Testspiel vor der WM ist Geschichte.