Fatales Signal: UN verhandelt erstmals mit Taliban
Nach Abschluss der Gespräche der UN mit den Taliban in Katar und der Abschlusserklärung der zuständigen UN-Untersekretärin Rosemary DiCarlo erklärt Schahina Gambir, Obfrau in der Enquete-Kommission „Lehren aus Afghanistan für das zukünftige vernetzte Engagement Deutschlands“:
Die Gespräche der UN mit den Taliban in Doha fanden trotz eindringlicher Warnung der Bundesregierung, der Europäischen Union sowie zehn weiterer UN-Mitgliedstaaten unter Ausschluss der afghanischen Zivilgesellschaft statt. Auf Verlangen der Taliban wurden Frauenrechte bei den Gesprächen ausgeklammert. Damit machen sich die Vereinten Nationen zum Spielball eines Regimes, dem jüngst der traurige Titel des lebensfeindlichsten Landes für Frauen nach WPS-Index (Women, Peace and Security) verliehen wurde.
Es ist ein fatales Signal, dass die Taliban sich mit ihren Forderungen durchsetzen konnten, jedoch keinerlei Zugeständnisse machten.
Die UN muss eine große Herausforderung bewältigen. Sie muss zwischen Dialog und Prinzipientreue abwägen. Fundamentale Menschenrechte sind aber nicht verhandelbar und dürfen nicht auf dem Altar der politischen Kompromisse geopfert werden. Es ist entscheidend, dass die betroffenen Frauen selbst an den Gesprächen teilnehmen können. Ihre Perspektiven und Erfahrungen sind unverzichtbar, um eine gerechte und inklusive Zukunft für Afghanistan zu gestalten.
Die internationale Gemeinschaft muss geschlossen hinter ihnen stehen und dies im Zuge der geplanten Fortsetzung der Gespräche unmissverständlich klarstellen.