VN-Gespräche mit islamistischen Taliban müssen abgesagt werden
Hinsichtlich der geplanten Gespräche der Vereinten Nationen mit den Taliban Ende Juni 2024 in Katar erklären Schahina Gambir, Obfrau in der Enquete-Kommission „Lehren aus Afghanistan für das zukünftige vernetzte Engagement Deutschlands“, und Philip Krämer, Mitglied in der Enquete-Kommission „Lehren aus Afghanistan für das zukünftige vernetzte Engagement Deutschlands“:
Wir unterstützen den Brief der Bundesregierung, der Europäischen Union und zehn weiterer Staaten an die Vereinten Nationen: Die geplanten Gespräche mit den Taliban Ende Juni 2024 in Doha müssen abgesagt werden, falls wichtige Teile der afghanischen Zivilgesellschaft und Frauen von den Gesprächen ausgeschlossen bleiben.
Frauenrechte sind nicht verhandelbar. Die Androhung der Taliban, die Gespräche erneut platzen zu lassen, falls Frauenrechtlerinnen mit am Tisch sitzen und Frauenrechte auf der Agenda stehen, sind nichts weiter als Erpressung. Eine Teilnahme an Gesprächen, deren Regeln die Taliban diktieren, würde faktisch ihre Forderung akzeptieren, dass Frauen von jeglichen Verhandlungen über die Zukunft des Landes ausgeschlossen werden. Das ist inakzeptabel.
In den Gesprächen muss die menschenverachtende Behandlung von Frauen und Mädchen durch die Taliban offen und unmissverständlich zur Sprache gebracht werden. Zudem müssen Betroffene Teil der Gespräche sein. Die Vereinten Nationen dürfen sich auf das gefährliche Spiel der islamistischen Taliban nicht einlassen. Sie gefährden so ihre Glaubwürdigkeit beim Thema Frauenrechte und verhöhnen die Frauen, die unter der Herrschaft der Taliban leiden oder vor ihrer Gewaltherrschaft fliehen mussten.