Digitale Veranstaltung Grüner Plan für heiße Städte – Wie unsere Städte klimaresilient werden
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Uhrzeit | Programm |
10.00 | Begrüßung und Vorstellung des Ablaufs Daniela Wagner MdB |
10.05 | Input: Was ist im Handlungsfeld Stadtentwicklung notwendig? Univ.-Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-BeckerUniversität Siegen, Department Architektur Leitung Lehrgebiet Gebäudetechnologie und Bauphysik |
10.15 | Input: Was ist im Handlungsfeld Gesundheit notwendig? Dr. med. Martin HerrmannVorsitzender von KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. |
10.25 | Fragen aus dem Publikum Moderation: Daniela Wagner MdB |
10.35 | Kurze politische Einschätzung Dr. Anton Hofreiter MdBFraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion |
10.40 | Bericht aus der Praxis Birgit HebeinVizebürgermeisterin der Stadt Wien Stadträtin für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung Die Grünen |
10.50 | Diskussion Moderation: Dr. Bettina Hoffmann MdBSprecherin für Umweltpolitik Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion |
11.45 | Zusammenfassung - Was nehmen wir mit? Dr. Anton Hofreiter MdB |
12.00 | Ende |
Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass in Folge der Klimakrise sommerliche Hitzeperioden weiter zunehmen werden. Viele Regionen müssen daher kühlend umgebaut werden, nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland. Dafür gibt es nicht nur einen, sondern verschiedene Wege und historische Vorbilder.
Das betonte auch Toni Hofreiter in seinem Fazit zu unserem digitalen Fachgespräch "Grüner Plan für heiße Städte - Wie unsere Städte klimaresilient werden".
Deutlich höhere Temperaturen in Städten
Besonders heiß werden Städte: In Berlin könnten in 30 Jahren Temperaturen wie heute in der australischen Hauptstadt Canberra herrschen. In Städten kann es bis zu 8 Grad heißer werden als im Umland, was die gesundheitlichen Gefahren verschärft. In Hitzeperioden sind Kleinkinder, ältere Menschen und Kranke besonders gefährdet. Die Bundesregierung hat bisher lediglich unverbindliche Handlungsempfehlungen zu ihrem Schutz veröffentlicht.
Immer mehr Menschen wohnen in Städten
Gleichzeitig findet ein Trend zum Wohnen in Städten statt. Prof. Dr. Lamia Messari-Becker von der Universität Siegen betonte, dass aktuell etwa 50 Prozent der weltweiten Bevölkerung in Städten wohnt und es 2050 wahrscheinlich 70 Prozent sein werden. Dies wird zu immer mehr Versiegelung in den Städten führen und Flächen kosten, die dann nicht mehr für Parks und Freiräume zur Verfügung stehen werden.
Durch die steigenden Temperaturen müssen energetisch schlechte Häuser wieder gekühlt werden und die nötigen Klimaanlagen produzieren wiederum eine große Abwärme, die die gefühlten Temperaturen weiter steigen lässt. Dieser zerstörerische Kreislauf lässt sich auch durch mehr Grün in der Stadt mildern.
Lebensqualität in den Städten erhöhen
Dr. Martin Herrmann (Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e. V.) hob hervor, dass eine Zerstörung der Umwelt auch eine Zerstörung der eigenen Gesundheit bedeutet. Dieser Zusammenhang findet aber erst langsam Einzug ins Bewusstsein. Dabei gibt es auf allen Ebenen Handlungsbedarf. Die Maßnahmen müssten nicht immer Geld kosten, häufig reichten schon eine bessere Vernetzung und Information aus, um Dinge in die richtige Richtung zu lenken.
Mehr Grün in der Stadt, saubere Luft und naturnahe Erfahrungsräume bedeuten nicht nur mehr Widerstandsfähigkeit gegen Hitze, sondern auch eine bessere Aufenthaltsqualität und Attraktivität. Das gilt es jetzt umzusetzen: in der Kommune, den Bundesländern und im Bund. Durch eine bessere Städtebauförderung, mehr Information und Hitzeaktions- und Notfallpläne. Daniela Wagner, Sprecherin für Stadtentwicklung der grünen Bundestagsfraktion, erklärte: "Wir müssen die Resilienz und Lebensqualität in unseren Städten massiv steigern. Wenn sich eine Kommune auf den Weg gemacht hat, zeigt sich nicht nur mehr Grün, sondern man sieht auch spielende Kinder und flanierende Bürger. Eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität ist auch eine soziale Frage."