Fachgespräch Juristische Erinnerungskultur in Deutschland – Muss der "Palandt" umbenannt werden?
Ein gemeinsames Fachgespräch der Bundestagsfraktionen Bündnis 90/Die Grünen, SPD und Die Linke
DARUM GEHT’S
Mit dem Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen in Europa rückt auch die Aufarbeitung des Nationalsozialismus wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Namen spielen dabei eine wichtige Rolle, denn überall – von Gebäuden bis zu Buchrücken – finden sich Artefakte der NS-Zeit. So auch beim Zivilrechtskommentar „Palandt“ – ein Klassiker, an dem wohl kein*e Jurist*in vorbeikommt. Der Namensgeber, Otto Palandt, war Mitglied der NSDAP, Präsident des Reichsjustizprüfungsamtes und trieb die „Arisierung“ des deutschen Rechtswesens voran: Jurist*innen sollten lernen, „Volksschädlinge zu bekämpfen“ und die „Verbindung von Blut und Boden, von Rasse und Volkstum“ begreifen.
Die Initiative „Palandt umbenennen“ fordert ein Umdenken: Kein juristisches Standardwerk dürfe den Namen eines NS-Täters tragen. Der Beck-Verlag, in dem der „Palandt“ seit über 80 Jahren erscheint, meint hingegen, die Bezeichnung diene der Erinnerungskultur. Anstatt Namen zu tilgen, müsse man sich kritisch mit ihnen auseinandersetzen.
Anlässlich dieser Debatte laden die Bundestagsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und SPD zum interfraktionellen Fachgespräch mit Vertreter*innen der Initiative „Palandt umbenennen“, des Beck-Verlags, des Deutschen Anwaltvereins und dem Journalisten Christian Bommarius ein. In einer Podiumsdiskussion werden wir der Kontroverse auf den Grund gehen und laden Sie herzlich dazu ein.
Uhrzeit |
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17.00 | Einlass |
18.00 | Begrüßung und Einführung Metin Hakverdi MdB |
18.05. | Eingangsstatement Friedrich Straetmanns MdB |
18.15 | Podiumsdiskussion Kilian Wegner Prof. Dr. Klaus Weber Silvia Groppler Christian Bommarius Moderation: Katja Keul MdB |
19.30 | Fazit und Verabschiedung Johannes Fechner MdB Abschließender Empfang (Getränke und Imbiss) |
Anreise
Mit der U- oder S-Bahn bis Haltestelle „Hauptbahnhof“ oder „Bundestag“ (U-Bahn 55) oder mit dem Bus 100 bis zur Haltestelle „Reichstag/Bundestag. Um in das Jakob-Kaiser-Haus zu gelangen, benötigen Sie ein amtliches Personaldokument. Eine namentliche Anmeldung mit Angabe des Geburtsdatums ist erforderlich.