Grüne Tulpe - SG Deutscher Bundestag

26.10.2009

Dem 17. Bundesadler erstmal die Flügel gestutzt

Die äußeren Bedingungen waren, ähnlich wie die aktuellen politischen Umstände widrig, aber laut Tulpenpräsident und Stürmer Markus Kurdziel „genau unser Ding“. So ging es bei nasskaltem Herbstwetter pünktlich und vollzählig los.

Nach anfänglichem, leichten Druck der SG Deutscher Bundestag, die wieder in Nationaltrikots aufliefen, konnten sich die Tulpen langsam aber sicher besser befreien und nahmen nun auch ihrerseits am Spiel teil.

Außer einigen ungefährlichen Fernschüssen passierte aber erstmal nicht viel. Da aber die, vom zurückgekehrten Toskana-Urlauber Stefan Witt überaus weitsichtig organisierte Abwehr auch nichts zuließ, plätscherte das Spiel langsam Richtung Halbzeit.

Erst mit den gefährlicher werdenen Standards, wobei sich Kapitän Kristoffer Born, wie viele anfangs noch etwas mit dem ungewohnten, feuerroten Spielball und dem seifigen Kunstrasen schwer tat, konnte mehr Druck aufgebaut werden. Doch im Abschluss blieb die Tulpe zunächst noch glücklos. Einmal hätte Born fast eingenetzt, als er von Finn Pelke schön mit einem Pass in den Strafraum in Szene gesetzt wurde, doch der am Torwart vorbeigezirkelte Ball wurde noch von einem Bundestags-Verteidiger in letzter Sekunde von der Linie gekratzt.

Doch die Tulpe erhöhte weiter den Druck aufs Bundes-Adler-Gehäuse. So fiel dann auch nicht von ungefähr der aus einer interessanten Ohr-Schulter-Kopfball-Kombination resultierende erste Treffer der Tulpen durch Libero Witt nach einer Ecke. Die Frage stellt sich, ob der Tulpenlibero durch intensives Pendel-Training im Urlaub diese vorher versteckte Kopfballstärke aufgebaut hat?

Kurz danach war Halbzeit. Auch nach der Pause ein ähnliches Bild: die Tulpen erstmal zuverhalten und oft im entscheidenen Moment zu ungenau. Dann aber fast geniale Momente zum 2:0 und unmittelbar folgenden 3:0.

Doch im Einzelnen: Zuerst eine wunderschöne Kombination über rechts mit Andre Bornstein und folgendem trockenem Abschluss von Aaron Greicius, mit quasi-Seitfallzieher. Kurz nach Wiederanpfiff erkämpften die Grünhemden gleich wieder den Ball. Angriff über die starke linke Seite auf Andrea, die spielte den ersten, dann den zweiten Bundesverwalter cool aus, flankte butterweich, wo der Autor nur kurz ablegen brauchte und der heranrauschende Hartwig Mayer mit einem perfekten Hammer- Direktschuss in den rechten Winkel das schönste Tor des Tages erzielte.

Danach war die Gegenwehr der SG etwas gebrochen und so kamen die Tulpen zu weiteren gefährlichen Standards, wo wieder einmal Kopfballungeheuer Andre Bornstein nur knapp, aber eben vorbeiköpfte. Doch kurz danach setzt er sich schön über rechts am Strafraum durch, passt schulbuchmäßig auf den mitgelaufen Born, der dann nur noch einnetzen musste. Der grüne Kapitän hatte nach seinem Armbruch im Juni lange auf diesen Moment gewartet, doch sein Jubel kam zu früh, denn der Schiedsrichter meinte eine Abseitsstellung ausgemacht zu haben.Nun denne, das lässt einen echten Torjäger aber nicht abschrecken und so erzielt Born kurz darauf in allerbester Abstauber-Manier doch noch seinen Comeback-Treffer.

Apropos Comeback: Das Comeback des Jahres stand erst noch bevor. In der 75. Minute kam es nämlich zum viel gefeierten und unglaublichen Comback von Dietrich Brockhagen, der nach apokalyptischen Drachenflieger-Absturz im Juli mit 15 (!!!) Knochenbrüchen und Intensivstation plötzlich wieder im Dress der Tulpe auf dem Platz stand. Es war der emotionale Höhepunkt des ganzen Spiels, auch wenn noch 15 Minuten zu spielen waren.

Auch die letzten stürmischen Angriffe des Bundestags werden gemeinsam abgewehrt. Und natürlich ist bei einem „Zu-Null-Spiel“ auch immer der Greenkeeper Jochen Schieborn zu nennen, der sich noch kurz vor Schluss mit großartigen Reflexen mehrfach auszeichnen kann.

Es bleibt somit beim verdienten und ungefährdeten 4:0-Sieg der Grünen Tulpe und damit nach langer Zeit bei einer kleinen grünen Serie ohne Gegentor. Dies wird auch erstmal so bleiben, denn die Tulpe geht erstmal getrost in eine 2-wöchige Spielpause, bevor sie dann mit der DIHK den nächsten Herausforderer schlagen will.