Grüne Tulpe -SG Deutscher Bundestag

02.08.2010

Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr trat die Tulpe zum sportlichen Kräftemessen gegen die SG Bundestag an. Betrachtete man die beiden bisherigen Ergebnisse in diesem Jahr, musste man fast von einem Angstgegner reden, denn beide bisherigen Spiele gingen verloren. Nach dem mit 2:4 verlorenen Saisonauftakt konnte die Tulpe die Chance zur Revanche im Fühjahr auch nicht nutzen und verlor denkbar knapp mit 4:5.

Würde die grüne Serie von 6 Pflichtspielen ohne Niederlage wieder von der SG Bundestag beendet werden? Die Mannschaften liefen bei leicht schwülem aber immerhin niederschlagsfreiem Wetter auf dem gut eingelaufenen Kunstrasen des Lichtplatzes ein und Schiedsrichter Krause gab die Kugel frei.

Zunächst hatten die Tulpen etwas Probleme, Ihre Ordnung zu finden. Interims-Trainer Kristoffer Born musste wegen akutem urlaubsbedingten Mangel an Stamm-Abwehrpersonal von der zuletzt so stabilen und das Offensivspiel von hinten heraus belebenden 4er Abwehrkette wieder auf das klassische System mit zwei Außenverteidigern um Libero Stephan Examitzki umstellen.

Trotz einiger Abstimmungsprobleme gelang des den Tulpenspielern Druck auf den Gegner auszuüben. Der war in der 5. Minute so groß, dass der SG-Torhüter durch den grünen Sturm so unter Druck geriet, dass er einen Rückpass seines Verteidigers unerlaubt am Fünf-Meter-Raum in seine Hände nahm. Schiedsrichter Krause zögerte keine Sekunde und gab folgerichtig indirekten Freistoß im Bundestags-Strafraum.

Die ganze Verwaltung stand nun im Tor und Asgar Ergin versuchte das Loch in der Mauer auszumachen. Als er die Lücke entdeckt hatte, sprach er sich kurz mit Simon Bruhn ab. Der sollte ihm entsprechend das Bällchen auf seinen linken Schlappen zuschieben. Doch wie das so ist, wenn man Standarts nicht trainiert, die Vorlage kam doch anders und Asgar konnte nicht mehr platziert durch die Lücke schießen.  Stattdessen knallte er einfach drauf und der Ball streifte immerhin noch den Pfosten.

Die Tulpe machte weiter Druck und insbesondere Andrea Pürstinger sorgte mit ihrem Pressing bei der SG-Abwehr für gehörige Unruhe. Das sollte sich in der 20. Minute auszahlen. Ein verunglückter Befreiungsschuß des Bundestagskeepers landet direkt beim ebenfalls lauernden Rechtsaußen Marek Dutschke, der den Ball direkt zum verdienten 1:0 in die Maschen schob.

Nun ganz befreit aufspielend ging die Grüne Tulpe bereits 10 Minuten später mit 2:0 in Führung. Nach einer Ecke vom frisch eingewechselten Kristoffer Born kam der Ball über Finn Pelke zu Simon Bruhn, der für die scheinbar komfortable Führung sorgte. Aber praktisch im direkten Gegenzug kam es nach einem unglücklichen Missverständnis im grünen Strafraum zum Anschlusstreffer. Mit 2:1 ging es dann auch in die Pause.

Nach einem kurzen taktischen Feintuning ging es in die zweite Halbzeit. Die Tulpenspieler hatten sich vorgenommen, die Räume besser zu nutzen, und so wurde Andrea schon in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit von Asgar auf die Reise Richtung gegnerischem Strafraum geschickt. Leider wurde die schöne Aktion nicht mit einer Erhöhung der Führung belohnt. Der Schuß von Andrea geht nur knapp übers Bundesadlergehäuse.

Wie so oft im Fußball wird das Verschenken der eigenen Chancen doppelt bestraft. Auch hier: Ein Fernschuss von der SG Bundestag fand irgendwie seinen Weg an Greenkeeper Schieborn vorbei ins Netz und der Ausgleich war da. Die Grüne Tulpe war nun wie ein Boxer in der 10 Runde angeschlagen und machte nichts mehr für die Offensive.

Das Spiel wogte hin und her und dass die Grüne Tulpe nicht in Rückstand geriet, war zu diesem Zeitpunkt vor allem dem überragenden Libero Stephan Examitzki zu verdanken, der ein ums andere Mal im fairen Zweikampf oder durch antizipatives Blockieren von Passwegen den Ball wieder zurück in den Besitz der Tulpenkicker brachte.

Ebenso eröffnete er schnell und intelligent nach Balleroberung das Spiel nach vorne. In der 70. Minute sah er den grünen Kapitän in die Lücke starten und schickte einen perfekt tödlichen Pass auf Kristoffer Born, den selbst Uwe Bein nicht besser hätte spielen können. Born rannte allein auf den SG-Torhüter zu, umkurvte diesen, wurde aber weit nach außen getrieben. Wie in Zeitlupe schob er dann den Ball aber trotzdem noch aus sehr spitzem Winkel mit seinem schwachen rechten Fuß zur erneuten grünen Führung ein.

Aber auch diese 3:2 Führung sollte nicht von langer Dauer sein. In der 75. Minute konnte die SG Bundestag ein weiteres Mal zum 3:3 ausgleichen. Wieder war die Tulpe-Abwehr in Unterzahl und ein freier Verwalter kann fast seelenruhig einschieben. Fast ist Schieborn noch dran, aber eben nur fast.

Danach hatte man den Eindruck, als wollten sich beide Teams mit diesem Ergebnis zufrieden geben. Doch der sich selbst eingewechselte Aaron Greicius machte in der 85. Min den Netzer.  Der hatte sich im Pokalfinale am 23. Juni 1973 mit dem Satz "Ich spiel dann jetzt" unbeobachtet von seinem Trainer Hennes Weisweiler kurzerhand selbst eingewechselt und schoß nur 2. Min danach den Siegtreffer für Borussia Mönchengladbach. 2010 heißt der grüne Netzer Aaron und entscheidet das Spiel. Er eroeberte den Ball noch im eigenen Feld, tankt sich mit einem wunderbaren Solo durch die gesamte Bundestagsabwehr, um dann frei vor dem SG-Torhüter cool und platziert zum 4:3 einzuschieben. Großartiges Tor und gleichzeitig der -zugegeben- etwas glückliche Endstand.

Fazit: Insgesamt ein, wenn auch nicht hochklassiges, so doch sehr unterhaltsames und an Torraum-Szenen reiches Spiel, das nicht unbedingt einen Sieger verdient hatte. Aber mit ein bisschen Glück und starken Einzelleitungen, vor allem von Andrea Pürstinger und Aaron Greicius, konnte die Grüne Tulpe sich zum ersten Mal in diesem Jahr gegen die SG Bundestag durchsetzen und so ihre Siegesserie fortsetzen. Aller guten Dinge sind Drei. Wir freuen uns trotzdem auf das Re-Match noch in diesem Jahr.