Grüne Tulpe - Theater des Westens: 5:1

10.03.2008

"...durch diese hohle Gasse muss er kommen..."

Tulpe-Teamlandvogt von Wienges kam mit Anhang und lies passieren, denn es waren – welch seltene Freud- seine Mannen in Vielzahl heut erschienen. Doch leider fehlte es am allerletzen Mann. So musste einer in den sauren Apfel beißen, das Tor hüten, sich als Keeper stolz beweisen. Bis ein Scheriff, nämlich Ahmet, ward gefunden, der stellte sich zwischen die zwei Eisen.

Spielleiter des Männerkampfes um den Ball war überraschend eine Frau. Ganz in Schwarz und voller Mut, jedoch ohne Hut. Nein nicht Geßler, sondern Swenja, bewaffnet dafür mit farbigen Karton stieg sie in die Arena. Aufs Schlimmste vorbereitet im Duell der teckelnden 22 Mannen. Souverän und mit einer tadellosen Leistung, es gab keine einzige Klage, war sie an diesem Abend,  "der beste Mann auf dem Platz"- ohne Frage.

1. Akt. 1 Szene:

Swenja: Wohlan, wohlan werte Herren!

Im gut ausgeleuchteten Stadion "Zur Post" erklang der Pfiff pünktlich um Zehn nach Sieben. Das Leder begann alsgleich den Kunstrasen zu beglücken. Theaterjungs die Tulpen pflücken wollend in den Kampf ziehen. Doch die Tulpe unbeirrt im offensiven 5-3-2 stürmt los in voller Rüstung grauer, trifft jedoch auf eine wieder gut befestigte Theatermauer. Ein Angriff nach dem nächsten endet spätestens am Strafraum, der Begrenzung zur Hohlgasse. Angekommen am Theatergraben ist für die Tulpen-Schützen zunächst noch Schluss. Es ertönt die ersten 10 Minuten kein einziger Schuss. Denn die Hühnen aus dem Westen kennen diese "Grünen mit Schuss" und lassen sie auch nicht zum selbigen kommen. Vielmehr rollen nun auch ihre Vorstöße, die flinken Bühnenstürmer, die stets auf Konter lauern. Doch es brennt nichts an, im grünen Abwehrraum, wo die wehrten Herren Witt, Bornstein und Mayer für Ruhe und für Ordnung sorgen. Ein grünes Bollwerk sondergleichen, wie noch nie zuvor dagewesen. Eins mit Drang nach Vorne wie sich gleich soll beweisen. Herzog Bornstein stürmt vorbei an Mann und Maus und passt in die hohle Gasse auf Mittelfeld-Kurfürst Bögle hinaus. Dieser erreicht trotz starker Gegenwehr das Bällchen vor dem Aus. Jetzt sieht er seinen Kapitän dort im Strafraum winken, keine Verzögerung, es dauert keine Sekunde, da hat er ihn auf seinem Linken. Ein Anspiel wunderbar und Born dreht sich schnell zusammen mit dem Runden, gibt dem Ball den besonder'n Drall und dieses findet seinen Weg allein und rollt ganz wundervoll ins unter Eckige, ganz unten rechts hinein.

Eins zu Null.

1. Akt, 2. Szene:

Die Mauerbühne ist nun doch durchbrochen und der Gegner, ob des Rückstands überrascht, verliert nun seine Übersicht. Die Grünhemden in Grau bekommen jetzt die Oberhand. Im gegnerischen Abwehrstand, lichterloh plötzlich der Brand. Alles hat nun Hand und vor allem Fuß im aufblühenden Tulpenland. Links, Rechts, auch ganz am Rand, über die Außen, die Stürmer Born und Sarma sausen, lange Pässe fliegen vom Mittelfeld gezückt, welches immer näher Richtung gegnerischem Kasten rückt. Die Theaterleute hinten reingedrückt werden zu Fehlern jetzt gezwungen. Da erneut ein grüner Einwurf in des Gegners sträflichsten Raum, da ein schauspielerisches Abwehrbein verfehlt leichtfertig das fremde runde Wesen und sodann erkennt der Born wiederum seine Gelegenheit und zieht trocken mit seinem linken Schlappen das Runde erneut ins Eckige der Westendknappen.

Zwei zu Null. 

1. Akt, 3. Szene

Angeschlagen, noch nicht wieder sortiert, wird das Theater erneut ausgespielt. Alt und weise sieht der Zaubermeister Britvec, wie aus Mittelfeld wird Sturm, und drum schickt er einen Pass in Richtung Gegners heiligste Zone. Doch ein Bein, und noch eins, plötzlich fliegt ein Bögle hinein. Auf einmal Totenstille. Dann ertönt ein lauter Pfiff. Elfer ists! Und zwar ein klarer.

Der Gefoulte tritt heran. Das Orakel hebt den Finger in den Himmel. Doch zu spät und gegen jede Regel, ist er drin. Der Ball fällt nicht weit vom Stamm. Vergessen jede Vorhersage. Drei nun für die Tulpen, keins noch für die andren Nulpen. Pause ists vorerst. Der Weg nach Küssnacht scheint nun frei.

Abtritt Landvogt von Wienges und Familie

Pausentee. Born wechselt hinter der Bühne stehend vom Sturm ins Tor und Abwehr-Scheriff steht jetzt links davor. Noch sind alle guter Dinge, da die Franken scheinbar wohl versehrt.

2. Akt, 1. Szene

Während Team Grün ohne Führung, kopflos spielend ohne sinnvolle Ballberührung. Jeder Pass ein Fehler in grünen Reihen, das Theater sieht jetzt seine Stund gekommen. Einer Chance folgt die nächste. Zack, da ist es auch passiert. Von links mit feinem Füßchen nun der Spielmann hebt den Ball, über das Haupt von Keeper Born so zauberhaft ins Tor. Anschlusstreffer, der musste wohl sein. Aufgepasst mein lieber Herr Gesangsverein. 

Grünes Gewssen ruft: "Ihr Tulpegenossen, seid einig-einig-einig!"

2. Akt, 2. Szene

Die Tulpe blind, weiter planlos spielend. Nichts ist wie es vorher war. Das Grün, welches mal ihres war, nun preisgegeben ohne jede Not. Der Rütli-Schwur der Eidgenossen scheint vergessen. Da flackert plötzlich doch ein zufälliges Feuer. In des Gegners eigenen Gefilden und da ein Donnerschlag erschallt. Freiherr Mayer war herangestürmt als eine seltene Ecke kam geflogen.  Aus vollem Lauf und voller Wucht zieht er ab der holde Knabe. Doch des Theaters schlussendlich letzter Mann greift nun in die Bagage -Ein Zauberhut erstrahlt im Mondesschein. Ein Keeper-Reflex –sensationell- trifft den schnellen Schwabenpfeil und über die Hütte geht er...und vorbei. Beinahe die Entscheidung, doch nur beinahe.

2. Akt, 3, 4 , 5... Szene

Der Gong ertönt zur letzten Runde.

Und weiter stürmt die Bühne gen Tulpes Thoren Tor. Diese nun von allen guten Geistern schon verlassen, kann nur noch zusehen wie des Gegners Truppen das offene Scheunentor anfassen. Wieder und wieder vor dem grünen Kasten, während Tulpen vorne fussballerisch nur fasten, darf sich aus der Theatertruppe -Grün ist übrigens jede Abwehr scheinbar schnuppe -ein jeder mal versuchen. Diese lassen diese Tulpen-Torheit ungesühnt, mehr als eins will doch nicht fallen. Tulpe-Keeper voller Zorn, streift das Trikot ab und geht wieder nach vorn. Witt tritt an dessen letzte  Stelle. Noch drei Minuten bis Sonnenuntergang. Das ficht den Captn doch nicht an. 

Und da, ein langer Pass, ein schneller Lauf und Born schießt ohne Zögern drauf. Revolverhelden gibt's doch nur im Western, doch Bingo, Gringo, der Hattrick ist vollbracht. Unverdientes 4:1 und damit immer noch kein Ende. Der Fussballgott kennt fürs Theater trotzdem keine Gnade.  Bevor das Spiel nahezu vorbei, da klingelt es ein letztes Mal. Tulpenwirbel Sarma bestellt den Ball auf seinen Fuß und trifft zum endgültigen Garaus. 5:1

Tusch und Aus

... und die Moral von der Geschicht: Unterschätze deine Gegner nicht!