Kick-HIV: Großer Schlagabtausch mit tollen Toren

04.05.2010

Es war das lang erwartete dritte Spiel zwischen den Grünen Tulpen und den Roten Socken. Zweimal konnte die grüne Fraktionsmannschaft das Team der Linkspartei in die Schranken weisen und zeigen, wie erfolgreich linker Fussball zelebriert wird.

Doch schon beim letzten knappen 2:1-Sieg der "Tulpen" zeigten sich die "Socken" stark verbessert und an diesem 4. Mai empfing die Linkspartei die Bündnisgrünen im heimischen Stadion an der Holzmarktstraße in Friedrichshain. Die Grünen waren also gewarnt ob des schwierigen Auswärtsspiels. Auch weil nicht wie gewohnt auf Großfeld, sondern 8 gegen 8 auf Kleinfeld gespielt werden musste.

Das Spiel fand diesmal unter einem besonderen Motto statt: "Kick HIV" (www.kickhiv.de), eine Aktion, mit der auf die dramatische Aids-Situation in WM-Land Südafrika aufmerksam gemacht wird und Spenden für Projekte für die Betroffenen gesammelt werden.

Der eigentliche Startschuß für die Aktion "Kick-HIV" fällt zwar eigentlich erst am 28. Mai. Doch Dank des Engagements der grünen Bundestagsabgeordneten Nicole Maisch konnte kurzfristig ein Freundschaftskick zwischen beiden Mannschaften auf die Beine gestellt werden. Um neben der Aufmerksamkeit für die tolle Aktion auch schon mal ein wenig Startgeld in die Kick-HIV-Kasse zu bringen, vereinbarten beide Teams pro selbst geschossenem Tor je 15 Euro aus ihrer Vereinskasse zu spenden.

Nachdem sich die Aktionsteilnehmer bei beiden Mannschaften für die Unterstützung bedankten, wurde noch schnell ein gemeinsames Mannschaftsfoto geschossen, welches sich natürlich auch die anwesende Presse nicht nehmen ließ. Danach konnte das Leder endlich rollen.

Für den Anstoß sorgten der Fraktionsvorsitzende der Grünen,

Jürgen Trittin

, und der Linksfraktions-Vize,

Ulrich Maurer.

Zusammen mit zahlreichen Fans feuerten sie ihre Mannschaften an und sahen von Anfang an ein turbulentes Spiel mit vielen Torraumszenen.

Anpfiff!

Auf grüner Seite zeigt in der ersten Hälfte vor allem die grüne Bundestagsabgeordnete

Ingrid Nestle

mit der Maradona-10 auf dem Rücken eine klasse Leistung. Obwohl zum ersten Mal im Tulpe-Trikot, ist sie immer anspielbar und stets torgefährlich. Als dann mit

Sven-Christian Kindler

nach 10 Minuten ein weiterer grüner MdB eingewechselt wird, kommt noch mehr Tempo ins grüne Spiel. Es dauert dann auch gar nicht lange, da steht es 1:0 für die Grüne Tulpe.

Torschütze Marius Knaak, Mitarbeiter der grünen Fraktionspressestelle, hatte sich unnachahmlich gleich gegen mehrere rote Socken durchgetankt und vollendete mit einem trockenen Flachschuß zur grünen Führung.

Die Linkspartei ficht das nicht an und stürmt weiter Richtung grünes Tor. Ein ums andere Mal kommt sie zu guten Ausgleichschancen, vor allem durch die stark spielende Linkspartei-Vize Halina Wawzyniak. Mit ihr stehen nun auch ihre Abgeordnetenkollegen Raju Shama und Paul Schäfer auf dem Platz.

Auch wenn die Roten Socken immer wieder in den Tulpe-Strafraum eindrigen, ist in der ersten Halbzeit einfach kein Vorbeikommen am Greenkeeper Jochen Schieborn. Er hält sensationell und als er doch einmal geschlagen ist, rettet der grüne Pfosten.

In dieser roten Druckphase sorgt dann erneut Marius Knaak für grüne Entlastung. Er hält in der ersten Hälfte nicht nur hinten den Laden zusammen, sondern legt kurz vor der Pause auch noch das 2:0 nach.

Halbzeit!

Zur Halbzeit sieht wieder alles nach einem gewohnten grünen Sieg aus. Doch die zweite Halbzeit wird es in sich haben. Beide Mannschaften schicken für die zweite Hälfte komplett neue Teams ins Rennen. Mit dabei auch der junge grüne Bundestagsabgeordnete

Stephan Kühn

.

Es sind nicht einmal fünf Minuten gespielt, da muss Stephan schon das Leder aus dem eigenen Tor holen. So hatte er sich seinen Einstand bei der Grünen Tulpe sicher nicht vorgestellt. Die Tulpe stand noch gar nicht richtig auf dem Platz, da lief ein lehrbuchmäßiger Angriff der Linkspartei, der die grüne Abwehr durcheinanderwirbelte und vom Socken-Stürmer eiskalt abgeschlossen wurde. Es steht nur noch 2:1 und die Roten Socken erhöhen weiter die Schlagzahl.

Es folgt eine rote Chance nach der anderen und immer wieder muss der grüne Torhüter Schieborn seine Glanzparaden auspacken. Oft steht die Linkspartei mutterseelenallein vor ihm, doch er hält die grüne Führung fest.

Doch das kann nicht ewig gutgehen. So ist es dann auch kein Wunder, dass es nur wenige Minuten dauert, bis es tatsächlich wieder im grünen Tor klingelt. Ein roter Kicker nutzt erneut eiskalt die Verwirrung im grünen Strafraum aus und schiebt unhaltbar zum verdienten Ausgleich ein. 2:2.

Die Linkspartei bestimmt danach weiterhin das Tempo nach Belieben und die grüne Mannschaft spielt hektisch und ideenlos. Vorne läuft leider auch so gut wie gar nichts mehr zusammen. Die roten Hünen in der Abwehr köpfen einfach alles ab und lassen kaum grüne Torchancen zu. Nur durch Standards bleibt die grüne Mannschaft weiter gefährlich.

So in der 63. Minute. Der gute Schiri entscheidet auf Freistoß, nachdem er ein Sperren ohne Ball durch eine rote Socke erkannt hat. Die Tulpe nimmt den Freistoß gerne entgegen und selbiger findet vom grünen Captain Kristoffer Born getreten, den Kopf von Andre Bornstein und von dort ins Tor der Linkspartei. 3:2. Das nennt man dann wohl abgebrüht. Aus wenigen Chancen das Ultimative rausholen und zur richtigen Zeit zuschlagen. Auch das zeichnet ein Spitzenteam wie die Grüne Tulpe aus.

Die Spannung ist auf dem Höhepunkt. Die Tulpe kämpft mit Mann und Maus in der Abwehr und will die knappe Führung über die Zeit bringen. Die Socken tanzen weiter gekonnt mit dem Ball Richtung Green Goal und wollen jetzt den Ausgleich erzwingen.

Während die Fans beider Lager lautstark ihre Mannschaften anfeuern und der Platz an der Wallnerstraße bebt, schafft die Linkspartei kurz vor Schluß tatsächlich noch das von ihr erhoffte Remis. Nach einem erneuten Power-Play vor dem grünen Tor zielt ein roter Fuß ganz genau und das Leder schlägt zum 3:3 im grünen Tor ein. Unter großem Jubel der Socken-Fans ertönt dann kurz darauf der Abpfiff.

Fazit: Die Zuschauer sahen ein tolles Spiel mit zwei komplett verschiedenen Halbzeiten und insgesamt sechs schönen Toren für die Aktion "Kick-HIV". Die Roten Socken kamen aufgrund einer starken zweiten Halbzeit zu einem verdienten Remis und konnten so die Siegesserie der Grünen Tulpe erstmalig brechen. Im Anschluß an das spannende Spiel feierten beide Lager dann noch gemütlich bei Bier und Bratwurst den gelungenen politischen Fußballabend.