Tasmania Bühne - Grüne Tulpe:1:4
Bühne frei für den dritten Saisonsieg
Schön wars. Kalt wars auch. Im Stadion Neukölln war am sonnigen Samstag die Grüne Tulpe von Tasmania Bühne zum Auswärtsspiel eingeladen. Da es das erstmalige Aufeinandertreffen dieser beiden großen Mannschaften war, mussten sich beide eigentlich erstmal "kennenlernen". Doch wer jetzt langwieriges Abtasten und Hintenrumspielen erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Denn zum Kennenlernen war irgendwie keine Zeit.
Es ging gleich in die Vollen und für die Tulpe voll nach vorne. Ein Angriff rollte nach dem anderen und nach fünf Minuten flog schon die zweite grüne Ecke in den Strafraum. Und da stand diesmal ein Tulpenexemplar im gegnerischen Strafraum goldrichtig, welches sonst eher nur im "eigenen Garten" zu finden ist: Stephan von Dassel. Der bekommt das Bällchen vor den Fuß und zieht trocken aus knapp 7 Metern ab. 1:0.
Jetzt will die Tulpe gleich das 2:0 nachlegen, doch spielt zu hecktisch nach vorne und viele schnelle Bälle versanden in der tasmanischen Steppe. Anstatt das Mittelfeld dicht zu machen und ein wenig auf Konter zu lauern, stürmt die grüne Minna um Born und Dambe unnbeirrt weiter gen Bühnen-Gehäuse. Und vergisst dabei fast die eigenen Abwehrmaßnahmen. Dadurch gelingt es den engagierten Bühnenkickern ihrerseits immer wieder zu kontern und einige Schüsse knallen dann auch nur knapp neben das gut von Meuschke gehütete grüne Tor. In dieser Phase hätte sich die Tulpe, trotz deutlicher Feldüberlegenheit und sehr guter Abwehrarbeit von Mayer, Sheriff, Hake, nicht über den Ausgleich wundern dürfen.
Die letzten 20 Minuten der ersten Hälfte gehören dann fast nur noch ausschlließlich dem Mittelfeld. Stichwort: Mittelfeldgeplänkel. Beide Teams spielen eher zerfahrenden Fußball, denn beide wollen unbedingt das Tor mit der Brechstange. Doch so will in der 1. Halbzeit kein Tor mehr fallen.
Die zweite Halbzeit fing zunächst genauso an, wie die erste aufgehört hatte. Tasmania drängte auf den Ausgleich und griff nun noch aggressiver an und brachte das grüne Team das ein oder andere Mal tatsächlich in Bedrängnis, ohne jedoch zwingende Torchancen rauszuspielen. Das lag nicht zuletzt an der um Tulpe-Libero Mayer sicher stehenden grünen Abwehr.
Dann plötzlich - in der 55. Minute- ein hart umkämpfter Zweikampf auf der linken Seite und ein Bühnenstürmer fällt...und geht plötzlich wie vom Affen gebissen auf den grünen Abwehr-Sheriff los und stößt ihn um. Klare Tätlichkeit! Der Schiedsrichter zögert keinen Moment und zückt sofort die Rote Karte.
Nun muss Tasmania also zu Zehnt das Spiel über die Bühne bringen. Trotz einen Mann weniger, spielt sie keine Spur defensiver und es passiert was passieren muss. Der sehr starke Tulpendynamo Bornstein, der überall auf dem Platz zu finden war, tankt sich bis zum Strafraum durch und vollendet cool ins rechte obere Eck zum 2:0.
Doch wer dachte, Tasmania Bühne gibt sich jetzt auf, kennt Tasmania Bühne nicht. Gleich nach dem Anstoß spielen sie klug nach vorne. Die Tulpe ist zu nachlässig und greift nicht richtig an. Da segelt eine schöne Flanke von rechts gefährlich in den Fünfer. Der in der 2. Halbzeit vor den grünen Maschen stehende Hake macht sich zwar noch lang, kann aber nur noch abklatschen. Leider auf den dort stehenden Stürmer, der ein wenig glücklich zum 1:2 einnetzt.
Alles ist wieder möglich. Der Tulpe gelingt es trtoz Feldüberlegenheit und einem Mann mehr auf dem Platz immer noch nicht das Spiel zu kontrollieren. Tasmania muss aber weiter hinten aufmachen und nun stößt das grüne Mittelfeld mit Kontern blitzschnell nach vorne. Immer wieder verteilen Bögle und Bornstein die Bälle und bedienen die Außen Tarik und Dietrich.
In dieser Phase wird immer wieder das grüne Sturmduo Born und Dambe schön vom eigenen Mittelfeld in Szene gesetzt, doch den beiden will an diesem Tag nicht viel gelingen. Das Sturmduo hat zwischen der 60. und 70. Minute mehrmals die Entscheidung auf dem Fuß, doch beste Chancen werden vergeben. Einmal wird Born lehrbuchmäsig von Legionär Tarik im Strafraum bedient, doch Born lässt sich fahrlässig das Leder noch vom Fuß spitzeln. Danach bekommt Born einen schönen Freistoß von Dambe butterweich aufs Köpfchen gezirkelt. Born köpft Richtung Tor, doch in letzter Sekunde lenkt ein Abwehrspieler das Leder noch über den eigenen Kasten. Kurz danach revanchiert sich Born im gegnerischen Strafraum mit einem schönen Querpass auf den mitgelaufenden Dambe, doch dieser ist leider schneller als die Polizei erlaubt und kann das verflixte Runde aus knapp zwei Metern nicht ins Tor stolpern. Jedenfalls rollt es langsam aber bestimmt am Bühnenkasten vorbei. Irgendwie gibt es ja manchmal solche Tage und manchmal hilft zum Glück dann auch mal der Gegner mit. So wie in der 76. Minute
Ein strammer Schuß von Tarik trifft den guten Gäste-Keeper, der kann allerdings nur noch nach vorne abklatschen, und zwar auf seinen eigenen Verteidiger und von dort springt das Leder genau vor den Fuß von Born. Der kann sich nun nicht mehr gegen ein Tor "wehren" und schiebt zum 3:1 ein.
Nur ein paar Minuten später rollt wieder ein grüner Angriff über links, wieder ist wildes Theater in der Bühnen-Abwehr. Das Bällchen, welches diesmal eher sanft in den Strafraum hineinfliegt, landet auf dem Schlappen eines "Tasmaniers" und von dort - natürlich, wie sollte es anders sein- vor die Füße von Born. Der sagt wieder Danke und markiert das entscheidende 4:1. Damit ist der Kuchen im Spiel endgültig gegessen und das Premierenstück vorbei.
Fazit:
Die Grüne Tulpe feiert ihren dritten Sieg in Folge. Doch trotz des deutlichen und verdienten Sieges war insbesondere in der ersten Halbzeit viel Stückwerk zu sehen. Tasmania Bühne spielte insgesamt gut mit, konnte jedoch selten zwingende Torchancen erspielen. Als sie ab der 55. Minute dann auch noch mit einem Mann weniger spielen musste, zeigten die "Tasmanier" großen Kampfgeist und hätten sogar fast den Ausgleichtreffer erzielt. Die Tulpe spielte zwar in der 2. Hälfte etwas cleverer nach vorne, doch vor dem Tor zu überhastet. Viele hunderprozentige Torchancen wurden einfach fahrlässig vergeben und erst spät gelang ihr dann durch Geschenke des Gegners die Entscheidung. Eigentlich hätte das Spiel auf fremden Platz also viel früher nach Hause gefahren werden können...nein...müssen!