Saison 2012: Derby und Dream Team

30.07.2012

Heute wird immer gerne und überall von Dream Teams gesprochen. Ob in der Politik, der Werbung, sogar beim Kochen. Das ist natürlich Bullshit und beleidigt nicht nur den Ex-Chicago Bull Michael Jordan und Konsorten, sondern die ursprüngliche Idee, aus der der Begriff geboren wurde. Nur dann, wenn Eleganz, Spielwitz, Siegeswillen, Kampfkraft, Effektivität und Mannschaftsgeist in Perfektion miteinander Tango tanzen, wird ein Dream Team geboren. Es gibt sie daher in Wirklichkeit nur ganz ganz selten. Monthy Python zum Beispiel, oder das Million Dollar Quartet oder Tick, Trick und Track.

Die Chance, ein Dream Team live zu bewundern, ist selbst im Internet-Live-Stream-Zeitalter immer noch eine Rarität. Und damit etwas ganz Besonderes. Doch am vergangenen Montag konnte man zu abendlicher Uhrzeit in der Lehrter Str. 59 Zeuge eines solch besonderen, gar magischen Moments werden. Da traten um 19:10 Uhr im Poststadion mit der Grünen Tulpe und der SG Deutscher Bundestag zwei Teams zur Neufauflage des Derbys an, das als historische Begegnung in die grünen Annalen eingehen wird.

Die Grüne Tulpe hatte sich viel vorgenommen an diesem Abend. Schließlich hatte man zuletzt von der spielenden Bundestagsverwaltungs-Elf mit 0:3 und 3:7 deutlich auf die Mütze bekommen. Es war also der Moment der Revanche gekommen, soviel waren sich die grünen Kicker sicher. Doch der Gegner hatte auch am heutigen Abend wieder seine Superstars am Start. Die Tulpen schielten beim Aufwärmen schon mal kurz rüber zum Gegner. Man wollte doch mal schauen, wer sich da bei der SG so alles warm lief. Man erspähte mit der Trikotnummer 8 den gewissen Nico, einer der beiden großartigen SG-Spielmacher, die ein Spiel schon mal im Alleingang entscheiden können. Er war es, der der grünen Mannschaft beim letzten Kick im Frühjahr gleich sechs der sieben Gegentore einschenkte. Auch sein rothaariger Kompagnon mit der Nummer 15 auf dem Rücken, der sehr schwer vom Ball zu trennen ist, war wieder mit von der Partie.

Grüne Tulpe-Trainer Toffi hatte sich für den Fall aber schon einen ganz genauen Plan zurecht gelegt. Er hatte die Tage vor dem Spiel darüber gegrübelt und verschiedene Varianten überlegt, wie man diese Schlüsselspieler zumindest teilweise ausschalten könnte. Am Ende entschied sich Toffi für eine Taktik-Variante mit drei 6ern vor der Viererkette in einem 4-3-2-1 System. Es sollte nur für diesen Abend eine besondere Mischung aus Raum- und Manndeckung gespielt werden. Als einziger Spieler mit Sonderaufgaben wurde Finn Pelke betraut, der normalerweise Innenverteidigung spielt. Er sollte neben Simon Bruhn und Tresfore Dambe als der besondere dritte 6er agieren und Nico keinen Schritt von der Seite weichen. Simon Bruhn und Tresfore Dambe sollten in Teamarbeit den 15er aus dem Spiel nehmen und gleichzeitig als grüner Dynamo im Spielaufbau fungieren. 

Auch wenn die Tulpe an diesem Tag kurzfristig noch einige Absagen zu verkraften hatte, konnte sich das Aufgebot des Tages wirklich sehen lassen: Jochen Schieborn im Tor, 4er-Abwehrkette um Marco Kraft, Tim Mahler, Ole Goede und Jochen Hake, die schon erwähnten drei 6er Simon Bruhn, Tresfore Dambe und Finn Pelke, Ralf Südhoff und Finn Gerlach auf den Außen und Nils Simon als einzige Spitze. Toffi schwor seine Jungs kurz vor Anpfiff auf ein Angriffspressing für die erste Viertelstunde ein. Der Gegner sollte gleich von Beginn an mächtig unter Druck gesetzt werden. Die SG und ihre Stars sollten erst gar nicht ins Spiel kommen können.

Das Spiel würde ein echter Fight werden, soviel war schon vor dem Anpfiff sicher. Als Schiri-Sheriff Krause dann pünktlich anpfiff, ahnte er aber noch nicht, was ihn da für intensive 90 Minuten erwarten würden. 

Die Grünen Tulpen legten dann ein solches Tempo und eine Spielintensität vor, dass man lange nicht mehr - vielleicht sogar noch nie - von einer grünen Mannschaft gesehen hatte. Es wurde gedoppelt was das Zeug hielt und durch schnelles horizontales und vertikales Verschieben die Räume für den Gegner zugestellt.

Die SG war nicht nur sichtlich überrascht, sondern auch irgendwie überfordert. Nur dadurch lässt sich erklären, wie es in der 7. Minute zu einem fatalen Fehlpass in der eigenen Hälfte kommen konnte. Nils Simon und Ralf Südhoff attakierten auf der rechten Seite die SG-Abwehr am eigenen Strafraum und einer der Bundestagsverwalter sah keinen besseren Ausweg, als einen langen verbotenen Querpass zu schlagen. Und der ging im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los. Denn Linksaußen Finn Gerlach hatte die Situation schon vor dem Pass irgendwie gerochen und lauerte nur auf diesen Fehlpass. Finn sah, sprintete los und vollendete alleinstehend vor dem guten SG-Keeper unhaltbar zum 1:0. Souverän aus etwa 15 Metern hatte Finn die Kugel in Charles Barkley-Manier eiskalt ins Bundestags-Gehäuse genagelt.

Nur wenige Minuten später holte dann die einzige grüne Spitze Nils Simon gleich den ersten Eckball für seine Mannschaft heraus. Die von Finn Gerlach schön hereingegebene Ecke wurde dann unnachahmlich von Finn Pelke a la "Air Jordan" per Kopf auf den langen Pfosten verlängert, wo Tim "The Mailman" Mahler mal wieder goldrichtig stand und aus zwei Metern den Ball ins Netz drosch. 

Gerade mal 12 Minuten waren gespielt und schon stand es 2:0 für die Tulpen. Na, es läuft doch, dachte sich nicht nur Toffi am Spielfeldrand. Inzwischen stand auch Jochen Hake bei ihm, der wegen anhaltener Achilles-Sehnen-Problemen frühzeitig das Feld räumen musste. Ralf Südhoff wechselte auf seine Position und Dietrich Brockhagen kam als Rechtaußen neu ins Spiel und fügte sich gleich nahtlos ein.

Dietrich war gerade ein paar Minuten auf dem Platz, da holte er schon die nächste Ecke für die Tulpe heraus. Wieder flog diese wunderschön in den gegnerischen 16er und erneut war Tim zur Stelle. Wie am Schnürchen gezogen segelte das Leder auf den langen Pfosten, wo Tim von der gesamten SG-Abwehr völlig alleingelassen alle Zeit der Welt hatte, um seinen Ball wie einst Larry Bird unnachahmlich im Ziel unterzubringen.

Da konnten die, die den Adler auf der Brust tragen, nur noch hilflos hinterschauen. Dabei waren nur wenige Minuten vergangen und es hätte der SG eigentlich klar sein müssen, auf wen sie da aufpassen müssten. Auch ein Blick in die aktuelle Torschützenliste hätte eine Warnung sein müssen. Dieser Treffer war Tims 15. Saisontor und das als Innenverteidiger! 

Es war gerade einmal eine Viertelstunde gespielt und es stand schon 3:0 für die Grüne Tulpe. Die grüne Taktik war voll aufgegangen und die SG konnte irgendwie gar nicht glauben, was da eben mit ihr passiert war. Wie ein ungebremster Güterzug war die grüne Mannschaft über die SG hinweggerast und hatte jede ihrer Chancen gnadenlos gut ausgenutzt. Spielkontrolle und Effektivität in Perfektion.

Jetzt musste sich zeigen, ob die Mannschaft der Bundestagsverwaltung auch mit einem derartigen Rückstand umgehen kann. Es musste ein schnelles Mittel gegen die erfolgreiche grüne Taktik gefunden werden. Klar war, wenn hier gleich noch das 4:0 fällt, ist das Spiel so gut wie gelaufen. Und die SG fand tatsächlich besser ins Spiel und konnte erstmals durch einen der berüchtigten Weitschüsse von Nico in der 18. Minute ihre erste Torchance auf dem Spielberichtsbogen verbuchen. Tulpe-Keeper Jochen, der Nicos gezirkelten Schüsse bestens in schlechter Erinnerung hat, konnte durch eine tolle Parade den Ball sensationell noch aus dem Eck fischen.

Doch in der 22. Minute war dann auch Jochen machtlos. Einer der SG-Außen war auf der linken Seite dem heute wieder stark spielenden Marco Kraft ausnahmsweise mal enteilt und der SG'ler vollendete durch einen gezielten Schuß zum 1:3. Da war er also, der Anschlusstreffer.

Die SG hatte ihn sich inzwischen auch verdient, da sie nun mehr für das Spiel tat und sich Chancen erarbeitete. Die Tulpe musste in dieser Phase dem extrem hohen Tempo der ersten Viertelstunde wohl ein wenig Tribut zollen und hatte eine kleine Schwächeperiode zu überstehen. Die dauerte aber nur ca. 10 Minuten an, denn dann hatte sie auch gleich wieder die richtige Antwort parat. 

Wir schreiben die 31. Minute, als ein wuchtiger Freistoß von Ole -"Clyde Drexler"- Goede auf Höhe der Mittellinie hoch in Richtung Verwalter-Strafraum flog. Dort hatte sich viel Grün und Schwarz angesammelt und im Getümmel behielt als einziger Nils die Übersicht und bestrafte eine Unachtsamkeit in der SG-Abwehr gnadenlos zum 4:1 aus. Der alte 3-Tore-Abstand war damit wieder hergestellt. 

Als die Tulpe danach kurz durchatmen wollte, erkämpfte sich die SG einen Eckball. Der schien eigentlich schon geklärt, doch ein verdeckter Weitschuß aus dem Hinterhalt schlug dann überraschend im linken unteren Eck des Tulpe-Tores ein. Nur noch 4:2. 

Und spätestens ab jetzt wurde es hecktisch auf dem Platz. Fast jede Minute musste jetzt Schiri Krause beide Teams immer wieder zur Räson rufen, da entweder ein Schwarzhemd oder ein Grüner am Boden lag. Wie im legendären Schlagabtausch in "The Spoiler" mit John Wayne und Alexander Mc Namara von 1942 schenkten sich beide Kontrahenten in der Arena nichts. Die Luft war geladen, wie es bei einem echten Derby auch dazugehört, doch vielleicht eine Nummer zu viel des Guten. 

Jedenfalls fanden nun erste gelbe Karten auf beiden Seiten ihre Besitzer. Als dann in dieser ultrahocherhitzen Spielphase Tresfore Dambe durch einen sicher ungewollten Ellbogencheck eines SG'lers mit lautem Schrei daniedersank, hatte Sheriff Krause die Faxen dicke und drohte sogar mit einem Abbruch der Partie. Sollten beide Teams mit dieser Intensität weiterspielen, würde er das Derby sofort abpfeifen. 

Zum Glück war gleich Halbzeit und beide Mannschaften hatten die Gelegenheit ein wenig runterzukommen. Doch bevor der Halbzeitpfiff ertönte, hatte die Grüne Tulpe nochmal eine Ecke herausgeholt. Diese wurde zunächst von der SG abgewehrt, doch nicht konsequent genug, denn der Ball landete schließlich doch wieder beim grünen Innenverteidiger Tim. Der lauerte natürlich am langen Pfosten, wo sonst. Tim "The Hick" machte aus spitzem Winkel dann seinen Hattrick perfekt. Das 5:2 wenige Sekunden vor der Pause war natürlich perfektes Timing.

Der grüne Coach war jedenfalls voll des Lobes, ob der grandiosen Leistung seines Teams in Halbzeit Eins. Alles hatte gepasst. Jede Tulpe war für den anderen gelaufen und das Tempo und die Spieleffizienz im grünen Spiel einfach atemberaubend. Aber natürlich auch extrem anstrengend. Die Wasserflaschen jedenfalls wurden in den wenigen Minuten fast vollständig inhaliert und man sah der Mannschaft den harten Ritt in Hälfte Eins deutlich an. Simon bat seinen Trainer darum, ihn für kurze Zeit doch mal zwischenzeitlich auf eine weniger anstrengenden Position als die des 6ers, zu "parken". Nur bis er wieder genügend Energie aufgetankt hat. Toffi blieb gnädig und stellte Simon, der wirklich wie einst John Stockton überall auf dem Feld zu finden war, kurzerhand auf die linke Außenverteidiger-Position und Ralf nahm dafür Simons anstrengende 6er-Position ein.

Allen Tulpen war klar, dass das Spiel hier noch nicht gewonnen war, trotz 5:2 Führung. Man wusste ja, welche Stars die SG Deutscher Bundestag in ihren Reihen hatte und die Gegentreffer sollten eine Warnung gewesen sein. Die Bundestagsverwaltung nutzte übrigens ihrerseits die Halbzeitpause, um von einer 4er- auf eine 3er Kette umzustellen. Zudem wurde ihr Goalgetter Nico von der 10er auf die 6er Position zurückgezogen, um so die Ballverteilung zu koordinieren und hinten mehr Sicherheit reinzubringen. Vorne sollte mit einem weiteren Stürmer der Druck auf das grüne Zentrum erhöht werden.

Diese Neu-Umstellung setzte die Grüne Tulpe auch gleich nach Wiederanpfiff mächtig unter Druck. Einige kleine Nachlässigkeiten in der grünen Abwehr nutzten die Männer in den schwarz-goldenen Nationaltrikots dann auch in der 55. Minute zum 3:5-Anschlusstreffer. Nun hatten die Bundestagsadler wieder Lunte gerochen und der starke Mann mit der Nummer 15 auf dem Rücken wirbelte die grüne Truppe gehörig durcheinander. Die neue Strategie der SG schien aufzugehen, denn die Tulpe ließ sich jetzt immer weiter hinten reindrängen und im Offensivspiel gelangen nur noch vereinzelt Entlastungsangriffe. Nur sieben Minuten nach dem 3:5 fiel dann fast logischerweise das 4:5.

Nun war die Bundestagsverwaltung wirklich zurück im Spiel und es waren noch knapp 30 Minuten zu spielen. Die Grüne Tulpe wackelte gehörig und Toffi musste nun reagieren. Er hatte keinen Auswechselspieler mehr parat, da Jochen Hake wegen Verletzung nicht ja mehr auflaufen konnte. Dafür wechselte er sich dann einfach selbst in den Sturm ein, obwohl ihn seit Wochen eine alte Adduktoren-Verletzung wieder plagte. Doch die Schmerzen, dem Treiben auf dem Platz von Außen zugucken zu müssen, waren dann wohl doch stärker als seine Verletzungsangst. Er löste Nils als einzige Spitze im Sturm ab. Der hatte bis dahin ein unglaubliches Laufpenso bestritten und enorm viel für das grüne Offensivspiel getan. Doch auch er brauchte mal seine wohlverdiente Auszeit, denn das Spieltempo war auch an ihm nicht spurlos vorbei gegangen. Eigentlich hatte Nils sowieso nur eine Halbzeit spielen wollen, da er ebenfalls wegen Adduktoren-Problemen viele Wochen ausgesetzt hatte und heute im ersten Spiel nach der Verletzung erstmal "Tranquilo" machen wollte. Pustekuchen! Was das angeht, hatte er sich das falsche Spiel für sein Comeback ausgesucht. 

Das Spiel war nun in der alles entscheidenen Phase angekommen und beide Mannschaften schenkten sich nach wie vor nichts. Schiri Krause's Drohung kurz vor der Halbzeit, das Spiel bei weiterer Härte abzubrechen, hatte aber Wirkung gezeigt. Beide Teams unterließen in Halbzeit Zwei die grenzwertigen Fouls, jedoch verlor die Partie nichts von ihrer Intensität.

Der grüne Spielertrainer war gerade auf dem Platz, da stellte er nochmal schnell hinten um. Der 6er Tresfore, dessen grünes Trikot inzwischen durch den Schweiß komplett dunkelgrün war und der ebenfalls jeden künstlichen Grashalm im Stadion beackert hatte, ging nun auf die linke Außenverteidiger-Position, wo Simon sich bis dahin wieder für höher Aufgaben erholt hatte. 

Die Einwechslung des grünen Spielertrainers sorgte bei der SG gleich für Aufregung, schließlich betrat der mit 281 Treffern Führende der ewigen grünen Torschützenliste den Platz. Und nach gerade einmal 60 Sekunden hätte Toffi dann auch gleich mit seiner ersten Ballberühung ein weiteres Tor dazugefügt. Ein langer Pass von Tim lupfte er aus spitzem Winkel aber knapp übers SG-Tor.

Wir schreiben die 67. Minute. Nun war die Finn-Zeit angebrochen. Wieder ein Angriff über die starke grüne linke Seite und der wieselflinke Finn Gerlach setzte sich schön gegen seinen Bewacher durch, um dann auf Höhe des gegnerischen 16ers auf Finn Pelke zu passen. Der ließ sich nicht lange bitten und schob in der Ruhe eines Ausnahme-Centers wie Magic Johnson zum vielumjubelten 6:4 ein. Wieder hatte die Grüne Tulpe im richtigen Moment die passende Antwort parat.

Als wenig später nach tollem Zuspiel von Toffi auch Finn Gerlach das 7:4 schoß, waren die letzten Zweifel am Tulpe-Sieg endgültig ausgeräumt. Toffi selbst setzte dann auch noch sein Ausrufezeichen unter dieses besondere Spiel. Einen schönen langen Pass in die Tiefe der SG-Hälfte, der über die gesamte gegnerische Viererkette hinwegsegelte, erlief er und mit seiner linken Fußspitze spitzelte er das Bällchen am herauseilenden SG-Keeper vorbei. Scottie Pippen und seine berühmten "Tip Ins" ließen hier schon grüßen. Das Runde hoppelte ganz gemächlich zum 8:4 ins Netz.

Jetzt war der Wille bei der SG endgültig gebrochen und die beiden SG-Stars ließen sich 15 Minuten vor Ende der Partie auswechseln. Toffi, dem nach seinem Treffer wieder der Oberschenkel zwickte, ließ sich ebenfalls auswechseln und Nils kam doch noch mal zum Zug.

Der Grünen Tulpe hatte sich in einen Rausch gespielt. Es wurde kein Gang zurückgeschaltet, im Gegenteil: das Tempo wurde sogar nochmal erhöht. Jede Tulpe hatte die dritte Luft und der Gegner wusste gar nicht mehr wie ihm geschieht. Selbst in der Schlußphase machten die Tulpen noch 60 Meter Sprints, obwohl die meisten eigentlich bereits Bekanntschaft mit Mr. Wadenkrampf hätten machen müssen. Es folgten dann noch die Tore durch Tim Mahler und Finn Gerlach, die damit ihren vierten bzw. dritten Treffer des Abends erzielten. Am Ende stand es 10:4 für die Grüne Tulpe, die auch nach dem Abpfiff noch wie auf Droge schien.

Zweistellig gewonnen durch eine sensationelle Teamleistung. Es war der perfekte Abend. Alles hatte gepasst. Die Grüne Tulpen blieben diesmal noch lange nach dem Abpfiff auf dem Platz, während der gedemütigte Gegner schon längst in den Katakomben verschwunden war. Die grünen Spieler feixten und genossen den besonderen Moment. Alle wussten, dass dies ein magisches Spiel, ja ein ganz besonderer Abend war, der den Tulpen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Michael Jordan sagte nach dem Olympiasieg 1992 treffend "Some people want it to happen, some wish it would happen, others make it happen." Und so fühlte es sich auch an. Es war der Tag, an dem ein grünes Dream Team auf dem Platz stand und mit einem grandiosem 10:4 Sieg über die SG Deutscher Bundestag grüne Fussball-Geschichte schrieb.