Rede von Daniela Wagner Autos und LKWs

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11.09.2020

Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Dem Baustellen-sind-blöd-Antrag der AfD ist überdeutlich anzumerken, dass er von Autonarren und Geschwindigkeitsfanatikern verfasst wurde.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Meine Damen und Herren, so wenig das Abholzen zahlreicher Alleen in den neuen Bundesländern nach der Wende ein Beitrag zu mehr Reisekomfort und Verkehrssicherheit war, so wenig ist es einer, Firmen und Menschen im 7-Tage- und 24-Stunden-Betrieb arbeiten zu lassen, damit Baustellen schneller fertig werden – von der praktischen Umsetzbarkeit einmal ganz abgesehen.

Weshalb mehrere kurze Baustellen weniger Stauenden, also Gefahrenpunkte, bedeuten als eine lange Baustelle, erschließt sich logisch schon überhaupt nicht – jedenfalls wahrscheinlich niemandem im Hause außer Ihnen.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Baustellen sind in der Tat Einschränkungen und führen zu gefährlichen Situationen. Da sowohl Lkw als auch Pkw aber leider immer größer und schwerer werden, nimmt auch der Fahrbahnsanierungsbedarf drastisch zu, mit der Folge, dass die Zahl der Baustellen unabwendbar immer größer wird. Und es kommen ständig neue Straßen und damit neuer Unterhaltungsbedarf hinzu. Das Streckennetz wächst ständig. Es gibt nur ein probates Mittel gegen die damit verbundenen Nachteile und Gefahren: angemessenes und angepasstes Autofahren.

(Zuruf von der LINKEN: Genau!)

Hinzu kommt: Je gleichmäßiger der Verkehrsfluss, desto höher der Fahrzeugdurchsatz. Oder anders gesagt: Große Geschwindigkeitsunterschiede, permanentes Bremsen und wieder Beschleunigen machen das Fahren nicht schneller, sondern gefährlicher für alle Verkehrsteilnehmenden, einschließlich der Arbeitenden auf den von Ihnen so geschmähten Baustellen. Und deren Job ist wahrlich hart genug, man möchte ihn kaum machen. Deswegen ist es wichtig, dass sie wenigstens sicher sind.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)

Eine solche Fahrweise kostet Sprit, erhöht die Emissionen, erhöht den Reifenabrieb, erzeugt also Feinstaub, erzeugt mehr Lärm und strapaziert die Nerven aller Verkehrsteilnehmenden.

Deshalb ist unsere Losung: Nur eine langfristig angekündigte und gut erkennbare Baustelle auf der einen Seite und angepasste Geschwindigkeiten auf der anderen Seite sind angemessene und die besten Mittel gegen jedwede Unfallrisiken.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vizepräsidentin Claudia Roth:

Vielen Dank, Daniela Wagner. – Nächster Redner: für die SPD-Fraktion Arno Klare.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)