Rede von Ekin Deligöz Endometriose

Foto von Ekin Deligöz MdB
29.09.2023

Ekin Deligöz, Parl. Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Obwohl wir schon einiges wissen, müssen wir eins immer wieder feststellen: Frauengesundheit ist immer noch ein Tabu in dieser Gesellschaft. Und dieses Tabu müssen wir aufbrechen.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP)

Deshalb nutze ich auch gerne die Gelegenheit, um Ihnen darzustellen, was wir gemeinsam in der Regierung bei diesem Thema schon vorangebracht haben.

Es betrifft 50 Prozent der Menschen, die hier in Deutschland leben. Es betrifft Mädchen und Frauen in dieser Gesellschaft. Schwerwiegende Probleme wie zum Beispiel massive Schmerzen bei Endometriose werden als „normal“ abgetan oder belächelt. Wenn normal aber eben nicht normal ist, dann beginnen die Probleme für Frauen, für Familien, für die Gesellschaft und auch für die Wirtschaft aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle im Erwerbsleben.

Deshalb ist es so wichtig und notwendig, dass wir uns als Regierung vor Ort erkundigen. Ich selbst war im Endometriosezentrum einer Klinik in Leipzig. Mir wurde aufgezeigt, dass Endometriose die Lebensqualität mindert und den Betroffenen massive Schmerzen zufügen kann. Bei einem gemeinsamen Gespräch mit Abgeordneten des Deutschen Bundestags konnten wir im Endometriosezentrum der Charité Berlin das nicht nur bestätigt, sondern auch dargestellt bekommen, wie wichtig geschlechtsspezifische Forschung in diesem Bereich ist.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP)

Ich möchte an dieser Stelle dem Bildungs- und Forschungsministerium danken, dass wir inzwischen 5 Millionen Euro auf den Weg gebracht haben, um Forschung zum ersten Mal in diesem Land bei diesem Thema voranzubringen, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP)

Ja, damit setzen wir nicht nur Zeichen, sondern wir machen auch weiter. Das Familienministerium hat eine große Sensibilität für die Belange von jungen Mädchen und Frauen, für Frauengesundheit. Deshalb möchten wir nicht nur die Ärztinnen und Ärzte und die Forschenden in diesem Bereich unterstützen, sondern auch jungen Frauen Mut machen, darüber zu reden, sich Hilfe zu holen, das Ganze zu enttabuisieren. Deshalb haben wir Informationen für Schülerinnen und Schüler, für Lehrkräfte, für pädagogische Kräfte. Wir haben Informationen für Frauenärzte und Frauenärztinnen und für alle, die in diesem Bereich tätig sind. Gemeinsam mit der BZgA und dem Bundesministerium für Gesundheit möchten wir hier Tabus aufbrechen, und wir sind auf dem besten Wege dorthin.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)

Ressortübergreifend setzen wir längst um, was in all diesen Anträgen drinsteht. Wir sind mittendrin, wir sind eingestiegen, und wir möchten die Zukunft in diesem Bereich nachhaltig verändern: für unsere jungen Frauen, für unsere Töchter, für unsere Schwestern, für unsere Mütter, für unsere Ehefrauen und Freundinnen, für uns alle. Es ist gut so, dass wir damit angefangen haben, und es ist bedauerlich, dass es bis jetzt nicht geschehen ist.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP)

Vizepräsidentin Yvonne Magwas:

Für die AfD-Fraktion hat das Wort Dr. Christina Baum.

(Beifall bei der AfD)