Rede von Steffi Lemke Natürlicher Klimaschutz

Foto von Steffi Lemke MdB
28.04.2023

Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz:

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich vermute mal, dass die meisten Bürgerinnen und Bürger in unseren Wahlkreisen am kommenden verlängerten Wochenende bei milden Temperaturen – so sagt man bei mir zu Hause – nach draußen strömen werden. Möglicherweise werden Flüsse und Seen aufgesucht, oder es wird in Wäldern und in den Parkanlagen unserer Städte spaziert. Ich denke, das zeigt, wie hoch der Stellenwert einer intakten Natur auch für die Menschen in unserem Land ist.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)

Deshalb ist es unsere Aufgabe, die Aufgabe des Gesetzgebers, zum einen die Natur für unsere Menschen zu schützen, aber eben auch – das steht im Zentrum des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz –, einen Beitrag dafür zu leisten, unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Das ist das Ziel des Programms.

Ich bin sehr dankbar, dass es sich in dieser Debatte wieder gezeigt hat: Das Thema Naturschutz kann Grenzen überwinden, in diesem Fall Fraktionsgrenzen. Sehr viele von Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, loben das Programm, unterstützen es und wollen es in ihren Wahlkreisen umsetzen. Ich habe bisher noch nicht erlebt, dass ein solches Programm, das wir unter meiner Federführung im Ministerium entwickelt haben und an dem ich schon als Abgeordnete gearbeitet habe, im Nachhinein von der CDU/CSU vereinnahmt wird. – Frau Weisgerber, ich fand es ganz großartig, dass Sie gesagt haben, dass das, was Sie unter LULUCF – das versteht kein Mensch außerhalb des Plenarsaals, glaube ich –

(Daniel Föst [FDP]: Ich verstehe es nicht mal! – Dr. Anja Weisgerber [CDU/CSU]: Es geht ja um die Inhalte!)

in Ihrem Klimaschutzprogramm drinstehen hatten, nichts anderes sei als unser natürlicher Klimaschutz. Ich strecke Ihnen da wirklich die Hand aus. Wir sollten das zusammen machen. Es ist eine große Aufgabe.

Mir ist wichtig, dass wir mit diesem Programm drei Ziele auf einmal verfolgen. Im Zentrum steht – das habe ich gesagt – der natürliche Klimaschutz, das heißt, Kohlenstoff in unseren natürlichen Ökosystemen zu halten und auch neu einzuspeichern, indem wir renaturieren. Wir wissen, dass eine renaturierte Aue, ein Boden, der viel Wasser aufnehmen kann, Schutz gegen Überschwemmung, Schutz gegen Dürre bieten, aber natürlich auch die biologische Vielfalt stärken. Das heißt, es sind drei Ziele, die damit erreicht werden: Kohlenstoffspeicherung für den Klimaschutz, Schutz der biologischen Vielfalt und Vorsorge für die Folgen der Klimakrise.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist’s gut!)

Ich denke, dass gerade dieses Ziel für alle verantwortlichen Demokraten eines der wichtigsten sein muss. Wir müssen stärker in den Blick nehmen, dass wir nicht vorbereitet sind auf das, was durch die Klimakrise in unserem Land, vor allem in der Natur passieren wird. Wir sehen gerade in Spanien, wie eine schreckliche Dürre die Menschen tangiert, die Landwirtschaft zu zerstören droht und damit politische Konflikte auslöst.

Deshalb: Lassen Sie uns gemeinsam dieses hervorragende Programm umsetzen und alle positiven Effekte gemeinsam nutzen! Da, wo es Verbesserungspotenzial gibt, bin ich natürlich offen, dieses auch umzusetzen.

Herzlichen Dank und Ihnen allen ein schönes Wochenende, wo auch immer Sie hoffentlich die Natur genießen können!

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)

Vizepräsidentin Aydan Özoğuz:

Nächste Rednerin ist für die CDU/CSU-Fraktion Astrid Damerow.

(Beifall bei der CDU/CSU)