Laura Kraft
21.04.2023

Laura Kraft (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ja, wir haben schon einiges zu dem Thema gehört: Die neue Währung unserer Zeit sind Daten. Daten sind so etwas wie die Goldmine des 21. Jahrhunderts. Wir haben in unserer modernen Welt Zugang zu sehr vielen Daten. Sie kennen Data-Mining vielleicht aus dem Bereich von Kundenanalysen bzw. Vorlieben von Kunden aufgrund von Warenanalysen; das ist so ein ganz praktisches Beispiel.

Der Gesundheitsbereich – er wurde hier schon mehrfach genannt – ist auch ein wichtiger Bereich, in dem wir Chancen sehen können, aber natürlich auch Risiken abwägen müssen. Von klinischen Daten über Laborergebnisse bis hin zu genetischen Informationen, all diese Daten sind wichtig und können in manchen Fällen sogar lebenswichtig sein. Sie bieten wertvolle Einblicke für die Forschung und helfen uns dabei, Patientinnen und Patienten bestmögliche Versorgung zu bieten oder im Zweifelsfall sogar Leben zu retten.

Data-Mining ermöglicht uns, Muster, Trends und Zusammenhänge in diesen Daten zu identifizieren. Diese Muster wären mit bloßem Auge nicht erkennbar. Es könnten Infektionen erkannt werden, Krebs könnte frühzeitig erkannt und Herzinfarkte könnten vorhergesagt werden; das alles ist mit diesen Algorithmen möglich. Der Begriff „Data-Mining“ ist aber nichtsdestotrotz ein eher unscharfer Begriff, ähnlich wie zum Beispiel der Begriff „künstliche Intelligenz“. Wir halten also die Chance auf ein besseres Leben und eine bessere medizinische Versorgung in der Hand.

Aber bei neuen Technologien dürfen wir nicht nur die Chancen betrachten, sondern wir müssen auch ein Auge auf die Risiken haben. Dafür brauchen wir eine evidenzbasierte Risikoanalyse und Technikfolgenabschätzung.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)

Ich spreche heute als Berichterstatterin für Technikfolgenabschätzung. Es ist so wichtig, dass wir hier im Bundestag das Büro für Technikfolgen-Abschätzung haben. Ich freue mich ganz besonders, dass wir heute einen TAB-Bericht als Drucksache vorliegen haben und ihn hier im Plenum debattieren; denn das ist eine ganz wertvolle Arbeit. Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung ist eine selbstständige wissenschaftliche Einrichtung, die den Bundestag und die Ausschüsse evidenzbasiert und wissenschaftlich berät. Darauf können wir alle zurückgreifen; ich möchte dafür einfach noch mal werben.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und der LINKEN)

Ich freue mich auch darüber, dass wir heute das TAB-Hintergrundpapier zu ChatGPT veröffentlichen werden. Nächste Woche behandeln wir das Thema dann auch öffentlich im Ausschuss. Dazu lade ich ein; das ist ja öffentlich. Man kann das streamen oder auch vor Ort dabei sein. Das TAB hat dieses Hintergrundpapier wirklich in rekordverdächtigem Tempo erarbeitet.

Vielen Dank, dass Sie auch diesem Werbeblock zugehört haben. Ich freue mich auf die weitere Debatte.

(Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Beifall bei der SPD und der FDP)

Präsidentin Bärbel Bas:

Nächste Rednerin: für die Fraktion Die Linke Dr. Petra Sitte.

(Beifall bei der LINKEN)