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Reiche will Renteneintrittsalter erhöhen – eine absurde Scheindebatte

Zum jüngsten Vorstoß von Bundesministerin Katherina Reiche, das Renteneintrittsalter anzuheben, erklärt Andreas Audretsch, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender:

Katherina Reiche führt absurde Scheindebatten. Über die Rente mit 70 zu spekulieren, hat nichts mit der Realität zu tun.

Das Renteneintrittsalter steigt bis 2031 auf 67 Jahre an. Würde es weiter steigen, wären die Leidtragenden nicht die Babyboomer, sondern die heute jüngeren Generationen.

Tatsächlich geht es darum, Menschen zu ermöglichen, überhaupt gesund bis zum Renteneintrittsalter zu arbeiten. Dafür brauchen wir gesunde Arbeitsbedingungen, Prävention und Rehabilitation – und ein Überdenken von Frühverrentungsprogrammen. Eine Reform der sogenannten Rente mit 63 wäre der richtige Ansatz. Wir wollen eine Reform, die sich ab 2030 darauf konzentriert, dass Menschen, die tatsächlich krank sind oder nicht mehr arbeiten können, ohne Abschläge in Rente gehen und alle anderen möglichst bis 67 im Beruf bleiben. Gelingt das, könnte der Beitragssatz um einen Prozentpunkt sinken.

Und wir müssen die Finanzierung der Rente auf mehr Schultern verteilen, also zum Beispiel neue Beamte, Abgeordnete und nicht abgesicherte Selbständige in die Rentenversicherung einbeziehen. Zusätzlich brauchen wir Zuwanderung und bessere Kinderbetreuung, damit Eltern ihre Wunscharbeitszeit verwirklichen können, und eine grundlegende Reform der privaten Altersversorgung.