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Wissenschaft stärkt Fachkräfte: Bundesregierung muss Hochschulen endlich Priorität geben

Zur heute veröffentlichten Studie "Wissenschaft weltoffen 2025" erklärt Ayse Asar, Sprecherin für Forschung, Technologie und Raumfahrt: 

Deutschlands Hochschulen ziehen weiterhin Studierende aus aller Welt an. Über 402.000 internationale Studierende waren es im Wintersemester 2024/2025, sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Das unterstreicht den Erfolg unseres Wissenschaftssystems und die Attraktivität unseres offenen Landes.

Internationale Studierende brechen ihr Studium seltener ab als bisher angenommen. Gerade in Ingenieur- und Naturwissenschaften, wo mehr als die Hälfte eingeschrieben ist, sind sie ein großer Gewinn für Innovation und Fachkräftesicherung.

Doch statt diesen Erfolg zu stärken, setzt die Bundesregierung falsche Prioritäten. Der Forschungs- und Wissenschaftsetat sinkt zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten. Eine auskömmliche BAföG-Reform bleibt bisher aus. Wer an Hochschulsanierung, guter zeitgemäßer Lehre oder Arbeitsbedingungen spart, riskiert Innovationskraft und internationale Anziehungskraft gleichermaßen. 

Um das Fachkräftepotenzial internationaler Studierender voll auszuschöpfen, müssen gezielte Brücken in den Arbeitsmarkt geschaffen werden, durch mehr Praxisbezug, bessere Beratungsangebote und klare Bleibeperspektiven.

Die Bundesregierung hat durch das Sondervermögen die Möglichkeit, eine nachhaltige Finanzierung sicherzustellen und flächendeckend in moderne, zukunftsfeste Hochschulen zu investieren. Mit dem Haushalt 2026 verpasst sie diese Chance. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie Wissenschaft und Hochschulen endlich als zentrale Zukunftsaufgabe und Fundament für gesellschaftlichen Zusammenhalt begreift und entsprechend handelt.