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Michael Kellner zum Energiewende-Monitoring
Zum heute vorgestellten Energiewende-Monitoring des BMWE erklärt Michael Kellner, Sprecher für Energiepolitik:
Der meiste Zweifel an der Energiewende herrscht bei der Ministerin. Ihr eigener Monitoringbericht empfiehlt Katherina Reiche, im Wesentlichen die erfolgreiche Energiewendepolitik ihres Vorgängers fortzuführen. Sie macht den Eindruck, sie wehrt sich mit Händen und Füßen gegen diese Erkenntnis der Wissenschaft.
Wir befürchten, Katherina Reiche will weiterhin die Energiewende abbremsen. Klimaschutz wird durch diese Regierung abgewickelt. Wir sehen eine Bremsspur beim Verbrenner-Aus genauso wie gezieltes Verzögern beim Klimaziel 2040, direkt auf Order des Bundeskanzlers.
Klar ist: Der Strombedarf in Deutschland wird in den kommenden Jahren deutlich steigen, nicht zuletzt durch Rechenzentren, E-Autos und weiter elektrifizierte Produktion in der Industrie. Dafür braucht es günstigen, sauberen Strom. Der Ausbau der Erneuerbaren senkt die Preise am Markt. Je mehr Erneuerbare wir ausbauen, desto kleiner wird zudem der Bedarf an teuren Gaskraftwerken.
Die Bevölkerung ist mitten in der Energiewende, dreieinhalb Millionen Haushalte haben bereits eine Solaranlage auf dem Dach, eine Million Menschen ein Balkonkraftwerk. Jede Solaranlage, jede Wärmepumpe, jedes Elektroauto trägt dazu bei, dass wir als Land auf heimische Energieerzeugung setzen können und uns unabhängiger machen von Öl und Gas aus anderen Ländern. Diese Investitionen von Mittelstand und Bürgern brauchen politischen Rückenwind, kein Chaos.
Was der Bericht richtigerweise benennt: Wir müssen die Stromnetze aus dem Zeitalter der Faxgeräte holen. Ein modernes, digitalisiertes Netz ist Voraussetzung dafür, dass Verbraucher*innen von Stromüberschüssen profitieren können. Außerdem fordern wir endlich die Stromsteuersenkung für alle, damit wir das Gute günstig machen. Das hilft Stahlkonzernen und Handwerk gleichermaßen. Hier muss Katherina Reiche liefern, statt zu verunsichern.