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IQB-Bildungstrends: Alarmierende MINT-Ergebnisse gefährden Wirtschaftsstandort
Zur Veröffentlichung des IQB-Bildungstrends 2024 erklärt Dr. Anja Reinalter, Parlamentarische Geschäftsführerin und Mitglied im Ausschuss für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
Die abnehmenden Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften sind alarmierend. Mathematische Grundkenntnisse sind nicht nur alltagsrelevant, sondern zentral für unsere Zukunftsfähigkeit. Ohne Mathematik- und Naturwissenschafts-Kompetenzen keine MINT-Fachkräfte, die unser Wirtschafts- und Innovationsstandort so dringend braucht.
Der Anteil der Jugendlichen, die die Mindeststandards für einen Mittleren oder sogar Ersten Schulabschluss verfehlen, steigt. Schon jetzt verlassen jährlich Zehntausende Jugendliche ohne Abschluss die Schule. Meist ohne Perspektive auf eine Ausbildung landen sie in der Arbeitslosigkeit oder prekären Beschäftigungsverhältnissen.
Die Bundesregierung muss jetzt handeln: Erstens braucht es einen ausgebauten MINT-Aktionsplan entlang der gesamten Bildungskette. Zweitens muss das Startchancen-Programm, das die Verbesserung der Basiskompetenzen zum Ziel hat, auf weitere Schulen ausgeweitet werden. Drittens müssen individuelle Unterstützungsangebote für Kinder und ihre Familien ausgebaut und besser mit der Jugendhilfe verzahnt werden.
Zudem ist besorgniserregend, dass auch die psychosozialen Auffälligkeiten stark gestiegen sind. So geben 17 Prozent der Jugendlichen an, häufig emotionale Probleme haben. Hier ist die Bundesregierung ebenfalls gefragt. Sie muss eine wirksame Strategie für die mentale Gesundheit junger Menschen umsetzen. Dazu gehören mehr Stellen für Schulsozialarbeit und Schulpsychologie und ein Ausbau der erfolgreichen ‚Mental Health Coaches‘ an Schulen.