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Schahina Gambir und Luise Amtsberg: anlässlich des Welthungertags am 16. Oktober

Hunger ist kein Naturereignis, sondern menschengemacht

Anlässlich des Welthungertags am 16. Oktober erklären Schahina Gambir, Obfrau im Ausschuss für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Luise Amtsberg, Obfrau im Auswärtigen Ausschuss:

Am 16. Oktober, dem Welthungertag, rückt der dramatische Missstand in den Blick: Weltweit leiden Millionen Menschen an chronischem Hunger und Mangelernährung – trotz wachsender globaler Produktion und technologischem Fortschritt. Der Welthunger-Index 2025 zeigt: Konflikte, Klimakrise und Ungleichheit sind die größten Treiber von Hunger. Dürren, Überschwemmungen und Gewalt zerstören Ernten, Preise steigen, Existenzen brechen weg.

Besonders dramatisch ist die Lage im Sudan und im Gazastreifen: Hunger und Mangelernährung greifen dort in dramatischem Ausmaß um sich. 
Im Sudan leidet über die Hälfte der Bevölkerung unter einer Ernährungskrise – in Teilen des Landes herrscht eine akute Hungersnot. Die Hauptursache für die Hungersnot und das zugleich größte humanitäre Problem bleibt die Behinderung von humanitärer Hilfe durch Kampfhandlungen oder Zugangsverweigerungen.  Laut Welthungerindex leidet im Gazastreifen rund ein Drittel der Bevölkerung – etwa 641.000 Menschen – unter Hungersnot. Gleichzeitig standen in den letzten Monaten zigtausende Tonnen humanitärer Güter bereit, die von der israelischen Regierung nicht zugelassen wurden.
Hunger wird somit weltweit immer öfter gezielt als Kriegswaffe eingesetzt – ein klarer Bruch des humanitären Völkerrechts und eine Entwicklung, die in den vergangenen Jahren in alarmierender Geschwindigkeit zugenommen hat.

Es braucht jetzt mehr Mittel für Ernährungssicherung und Krisenprävention, statt Kürzungen in der Humanitären Hilfe und in der Entwicklungszusammenarbeit. 
Jetzt ist die Koalition gefordert: Sie muss den Kampf gegen den Hunger wieder ganz oben auf die politische Agenda setzen. Nur so können wir den Hunger beenden – dauerhaft und gerecht.