Veröffentlicht am

UNIFIL: Beitrag zu Stabilität im Nahen Osten

  • Der Bundestag hat den Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte an der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) bis 30. Juni 2026 verlängert. Die personelle Obergrenze verbleibt bei 300 Soldat*innen.
  • Angesichts der angespannten Lage in der Region  bleibt die Unterstützung von UNIFIL für den Libanon wichtig.
  • Ziel der UN-Mission ist die Sicherung der libanesischen Grenzen und Einreisepunkte, um das Verbringen von Rüstungsgütern und sonstigem Wehrmaterial in den Libanon ohne Zustimmung der libanesischen Regierung zu verhindern.

Nach über zwei Jahren des politischen Vakuums wurde im Libanon im Januar 2025 Joseph Aoun als Staatspräsident gewählt. Auch der Posten des Premierministers wurde besetzt und am 8. Februar eine neue Regierung gebildet. 

Die von den USA im November 2024 vermittelte Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel hat nicht dazu geführt, dass sich die beiden Seiten aus dem Süden Libanons zurückgezogen haben.

Die libanesische Armee ist hier ebenso gefordert, wie an der syrisch-libanesischen Grenze und zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung. UNIFIL hilft, die libanesischen Streitkräfte zu entlasten, zu unterstützen und Vertrauen in der Bevölkerung zu den staatlichen Strukturen herzustellen. 

Die direkten Kampfhandlungen im Süden des Libanon hatten auch Auswirkungen auf die Soldatinnen und Soldaten im UNIFIL Einsatz. Ihre Bewegungsfreiheit an Land war deutlich eingeschränkt. Gerade erst hatte die Zusammenarbeit mit der libanesischen Armee wieder zugenommen, jetzt droht die Lage durch die Angriffe Israels und Irans wieder instabiler zu werden. 

Ziel des Mandats ist und bleibt, die Streitkräfte des Landes in die Lage zu versetzen, ihr gesamtes Staatsterritorium kontrollieren zu können und somit die staatliche Souveränität herzustellen.

Der Beitrag von UNIFIL zu Sicherheit und Stabilität

UNIFIL leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stabilisierung des Libanon. Seit Oktober 2023 ist die Bedeutung der Mission für die Umsetzung der Sicherheitsratsresolution 1701, die auf eine friedliche Konfliktbeilegung zwischen Libanon und Israel abzielt, deutlich angestiegen. Sie soll die Resilienz der libanesischen Streitkräfte steigern und hält Kommunikationskanäle zwischen den beiden benachbarten Staaten offen.

2006 wurde die Mission um eine maritime Komponente ergänzt, die den Libanon bei der Sicherung seiner Seegrenzen unterstützen soll. Sie ist ein Element von wesentlicher Bedeutung für die Überwachung des Waffenstillstands und die Unterstützung der libanesischen Streitkräfte. UNIFIL trägt unter anderem durch Luftraumüberwachung zur Verhinderung von Schmuggel und Waffenlieferungen über See bei.

Perspektivisch bleibt es wichtig, dass die libanesische Marine in der Lage ist, die Seegrenzen des Landes selbständig zu überwachen.

Integrierter Ansatz für nachhaltige Förderung von Frieden und Stabilität

Deutschland ist nicht nur militärisch im Libanon engagiert, sondern auch zivil. Die Maßnahmen der zivilen Stabilisierung drehten sich lange um die Versorgung von Geflüchteten aus dem Nachbarland Syrien. Mit humanitären Mitteln konnten Nahrungsmittel und Gesundheitsleistungen bereitgestellt werden. Als die militärische Eskalation im Herbst 2024 zunahm, galt es diesmal auch Binnenvertriebene zu unterstützen. Alle Maßnahmen dienten dazu, die staatlichen Strukturen des Landes aufrecht zu erhalten und das friedliche Zusammenleben zu fördern. Dazu wurden auch Mittel freigegeben, um zivilgesellschaftliche Organisationen zu unterstützen, nicht zuletzt Frauenrechtsorganisationen. Zuletzt sagte Deutschland im Rahmen der IX. Brüsseler Syrien-Konferenz im März 2025 24,4 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für Libanon zu.

Weitere Texte und Dokumente zum Thema

Europäischer Rat zur Ukraine: Tödlicher Stillstand

Zu den Ergebnissen des Europäischen Rates erklärt Robin Wagener, Beauftragter für Osteuropa:

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Europäischer Rat zur Ukraine: Tödlicher Stillstand
EUNAVFOR ASPIDES: Fortsetzung der EU-Marinemission im Roten Meer

Die Grüne Bundestagsfraktion hat sich bei der Abstimmung enthalten und Änderungen am Mandat angemahnt. In der Abwägung von Risiken und Wirkung halten wir den optionalen Einsatz einer Fregatte für zu riskant und nicht verantwortbar.

Fachtext
Fachtext: EUNAVFOR ASPIDES: Fortsetzung der EU-Marinemission im Roten Meer
UNMISS: Fortsetzung der Unterstützung im Südsudan

Der Bundestag hat der Verlängerung des UN-Einsatzes im Südsudan zugestimmt. Er hilft dabei, die notleidende Bevölkerung vor Ort zu unterstützen. Der politische Prozess kommt unterdessen nicht weiter und droht sogar zu scheitern.

Fachtext
Fachtext: UNMISS: Fortsetzung der Unterstützung im Südsudan
Den Haag statt Budapest!

Die Bundesregierung darf nicht zuschauen, wie Donald Trump erneut in die Falle des KGB-Manns Putin tappt.

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Den Haag statt Budapest!
Schahina Gambir und Luise Amtsberg: anlässlich des Welthungertags am 16. Oktober

Anlässlich des Welthungertags am 16. Oktober erklären Schahina Gambir, Obfrau im Ausschuss für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Luise Amtsberg, Obfrau im Auswärtigen Ausschuss:

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Schahina Gambir und Luise Amtsberg: anlässlich des Welthungertags am 16. Oktober
Es wurden keine Treffer gefunden.

Unsere Publikationen

Die grüne Fraktion im 21. Deutschen Bundestag

Hier lernen Sie uns und unsere Arbeit kennen.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Die grüne Fraktion im 21. Deutschen Bundestag
Britta Haßelmann und Katharina Dröge auf der Fraktionsebene des Deutschen Bundestags

Blick nach vorn

profil:GRÜN 7/2025

Zeitschrift
Zur Publikation: Blick nach vorn
Das Logo für Menschenrechte, das die Silhouette einer offenen Hand mit der eines Vogels (Friedenstaube) vereint, in Blau auf grünem Hintergrund.

Im Auftrag der Zukunft: Grüne Außenpolitik

Wir treiben eine strategische Neuausrichtung und wertegeleitete Außen- und Sicherheitspolitik voran.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Im Auftrag der Zukunft: Grüne Außenpolitik