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Das Deutschlandticket absichern und weiter verbessern
- Die Einführung des Deutschlandtickets war ein Durchbruch für eine einfache, bezahlbare und klimafreundliche Mobilität.
- Millionen Menschen haben davon profitiert – darunter viele Menschen mit geringem Einkommen, die das Deutschlandticket entlastet.
- Es ist daher überfällig, das Deutschlandticket endlich langfristig finanziell abzusichern und weiterzuentwickeln, etwa für Familien attraktiver zu machen.
Bus und Bahn mit dem Deutschlandticket bequem und deutschlandweit zu nutzen, entlastet spürbar die Geldbeutel der Bürgerinnen und Bürger – und hat zugleich einen positiven Effekt auf das Klima. Studien zeigen, dass mit der Einführung des Deutschlandtickets wirksame Verkehrsverlagerungen einhergehen. So wären bis zu 16 Prozent der Fahrten mit dem Deutschlandticket eigentlich mit dem Auto realisiert worden. Insgesamt konnten so bereits zwischen 4,2 bis 6,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. (https://ariadneprojekt.de/publikation/report-faktencheck-deutschlandticket-eine-bestandsaufnahme-der-empirischen-evidenz/#_ )
Keine andere verkehrspolitische Innovation hat in den letzten Jahre eine solche positive Umweltwirkung und einen derartigen gesellschaftlichen Aufbruch erzeugt, keine hat die Bürgerinnen und Bürger mehr überzeugt. Deutschland kann moderne Mobilität für alle, wenn die Verkehrspolitik die richtigen Prioritäten setzt.
Das Deutschlandticket braucht eine stabile Finanzierung
Daher ist es sehr misslich, dass nach wie vor die Debatte anhält, ob das Deutschlandticket im Folgejahr noch angeboten wird – weil die Aufteilung der Kosten zwischen Bund und Ländern weiterhin nicht geklärt und die Finanzierung nicht dauerhaft gesichert ist. Diese ständige Unsicherheit schreckt potenzielle Kundinnen und Kunden sowie Unternehmen, die das Ticket als Jobticket anbieten möchten, ab. Das Ziel von 15 Millionen Nutzerinnen und Nutzern bis Ende 2024 wurde verfehlt, stattdessen sind die Abo-Zahlen seit der Preiserhöhung zu Jahresbeginn erstmals wieder leicht gesunken.
Diese Entwicklung zeigt: Den Ankündigungen aus dem schwarz-roten Koalitionsvertrag, das Deutschlandticket endlich dauerhaft zu sichern, müssen endlich Taten folgen. Die Finanzierungskonflikte gefährden den Fortbestand des Erfolgsmodells. Stattdessen braucht es endlich eine klare gesetzliche Regelung zum finanziellen Beitrag des Bundes und eine Verständigung mit Ländern über ihren garantierten Anteil.
Das Deutschlandticket noch attraktiver machen
Wer den ÖPNV stärken will, muss auf den Erfolg des Deutschlandtickets aufbauen und seine Konditionen weiterentwickeln. So hat der Zuspruch zur Semesterticketoption des Deutschlandtickets gezeigt, dass es sinnvoll ist, attraktive Angebote zu machen, um mehr Abonnentinnen und Abonnenten zu gewinnen. Durch eine Rückkehr zum Preis von 49 Euro im Monat für ein Jahresabo und ein vergünstigtes Deutschlandticket für Auszubildende und Freiwilligendienstleistende können sich zusätzliche Kundinnen und Kunden gewinnen lassen.
Um die Teilhabe von Menschen mit geringen Einkommen zu ermöglichen, sollten im Vergleich zum regulären Preis Sozialtickets, wie es sie bereits in einigen Bundesländern gibt, zukünftig deutschlandweit angeboten werden. Da damit Menschen gewonnen werden können, die sich in der Regel das reguläre Angebot nicht leisten können, würde ein solches Sozialticket keine relevanten Mehrkosten verursachen. Die Nutzung des Deutschlandtickets für gemeinsame Fahrten von Familien sollte durch Mitnahmeregelungen für Kinder vereinfacht werden.
Der Antrag der Grünen Bundestagsfraktion ist im Wortlaut hier abrufbar:
Deutschlandticket weiterentwickeln und langfristig sichern
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