Veröffentlicht am

Die Eurofamilie bekommt Verstärkung

  • Kroatien möchte zum 1. Januar 2023 als 20. EU-Mitgliedsstaat den Euro einführen. Die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank haben dafür grünes Licht gegeben. Jetzt müssen der Bundestag und die Mitgliedstaaten zustimmen.
  • In diesen Zeiten ist die Euroeinführung in einem weiteren EU-Mitgliedstaat ein besonderes Ausrufezeichen für die hohe Attraktivität und das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung  und ein klares Bekenntnis zur EU und zu deren Zusammenhalt. Dies stärkt die geostrategische Bedeutung des Euro und ein souveränes Europa.
  • Deshalb setzt der Bundestag ein klares Zeichen und spricht sich auf Grundlage eines interfraktionellen Antrags der Ampelkoalition und der CDU/CSU gemeinsam mit großer Mehrheit für den Eurobeitritt Kroatiens aus.

Sämtliche Kriterien erfüllt

Kroatien hatte sich bereits 2013 für die Einführung des Euro beworben. Nunmehr bescheinigen die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank in ihren Konvergenzberichten vom 1. Juni 2022 dem Land die Erfüllung sämtlicher Kriterien und ein hohes Maß an dauerhafter wirtschaftlicher Konvergenz. Das heißt, Kroatien weist insbesondere ein hohes Maß an Preisstabilität, eine auf Dauer tragbare Finanzlage der öffentlichen Hand und eine rechtliche Konvergenz auf.

Wichtiges Signal für ein souveränes, ein starkes Europa: Es geht voran!

7 Jahre nach dem letzten Eurobeitritt Litauens 2015 ist mit Kroatien wieder ein EU-Mitgliedsstaat bereit, den Euro einzuführen und dafür seine nationale Währung, den kroatischen Kuna, aufzugeben. Die neuen kroatischen Euromünzen und -scheine liegen schon für ein Bezahlen ohne Grenzen bereit. Angesichts der Pandemie und der Zeitenwende aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine unterstreicht diese Euroeinführung mehr denn je die hohe Attraktivität, den starken Zusammenhalt und das Vertrauen in die Gemeinschaft, ihre Währung und ihre Werte. Dieser Schritt wird die geostrategische Bedeutung des Euro und ein souveränes Europa stärken. Nie war aber auch die Weiterentwicklung und Vervollständigung der Wirtschafts- und Währungsunion so wichtig wie heute.

Aufgaben bleiben

Auch wenn Kroatien reif für den Euro ist, bleiben auch nach seiner Einführung wichtige Aufgaben für das Land bestehen. Insbesondere gilt es die Anstrengungen für eine effektive Bekämpfung von Geldwäsche und der Finanzierung des Terrorismus, wie sie der Moneyval-Prüfungsberichts empfiehlt, konsequent, schnell und zielgerichtet umzusetzen. Wichtig ist auch, dass Kroatien, die im nationalen Aufbau- und Resilienzplan zum europäischen Wiederaufbauinstrument vorgesehenen Reformen wie die Steuerreformen und Investitionen weiter umfassend umsetzt, um den weiteren Konvergenzprozess zu stärken.

Breite Mehrheit im Bundestag

Damit die Bundesregierung der Euroeinführung Kroatiens im Rat abschließend zustimmen kann, hat der Bundestag auf Grundlage einer interfraktionellen Stellungnahme der Ampel-Koalition und der CDU/CSU Fraktion diese mit breiter Mehrheit begrüßt und das Einvernehmen entsprechend der gesetzlichen Vorgaben hergestellt. Wir freuen uns, dass die Eurofamilie größer wird und ermutigen alle Mitgliedstaaten, die den Euro noch nicht eingeführt haben, dem Beispiel Kroatiens zu folgen und die Voraussetzungen hierfür zu schaffen. Ein solcher Schritt würde Europa in diesen schwierigen Zeiten weiter stärken.

Weitere Meldungen zum Thema

Dr. Julia Verlinden: Deutsche EVP-Abgeordnete fallen Merz bei Waldschutz und Verteidigung der Brandmauer in den Rücken

Die deutschen EVP-Abgeordneten sind Bundeskanzler Friedrich Merz im Europaparlament gleich doppelt in den Rücken gefallen.

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Dr. Julia Verlinden: Deutsche EVP-Abgeordnete fallen Merz bei Waldschutz und Verteidigung der Brandmauer in den Rücken
Robin Wagener: 28-Punkte-Plan gefährdet Europa

Dieser Plan wird dem Anspruch echter Friedensbemühungen nicht gerecht. Er erfüllt vor allem die Forderungen des Kremls und leistet keinen glaubwürdigen Beitrag für den Frieden in Europa.

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Robin Wagener: 28-Punkte-Plan gefährdet Europa
Starke EU-Klimaziele für eine starke Wirtschaft

Die Klimaziele und Klimainstrumente der EU sind das Herzstück der sozial-ökologischen Transformation. Statt Abschwächung brauchen wir hier ambitionierte Vorgaben für die Zukunft unserer Wirtschaft und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen.

Fachtext
Fachtext: Starke EU-Klimaziele für eine starke Wirtschaft
Luise Amtsberg: Enthaltung mit fatalen Folgen

Erstmalig hat die Bundesregierung einer Mandatsverlängerung für das Hilfswerk nicht zugestimmt.

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Luise Amtsberg: Enthaltung mit fatalen Folgen
EUNAVFOR MED IRINI: Fortsetzung des Beitrags zur Stabilisierung Libyens

Der Bundestag hat die deutsche Beteiligung an der EU-Mission IRINI verlängert. Weil die Bundesregierung die Unterstützung der libyschen Küstenwache in das Mandat aufgenommen hat, hat sich die Grüne Bundestagsfraktion bei der Abstimmung enthalten.

Fachtext
Fachtext: EUNAVFOR MED IRINI: Fortsetzung des Beitrags zur Stabilisierung Libyens
Es wurden keine Treffer gefunden.

Unsere Publikationen

Die grüne Fraktion im 21. Deutschen Bundestag

Hier lernen Sie uns und unsere Arbeit kennen.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Die grüne Fraktion im 21. Deutschen Bundestag
Britta Haßelmann und Katharina Dröge auf der Fraktionsebene des Deutschen Bundestags

Blick nach vorn

profil:GRÜN 7/2025

Zeitschrift
Zur Publikation: Blick nach vorn
Das Logo für Menschenrechte, das die Silhouette einer offenen Hand mit der eines Vogels (Friedenstaube) vereint, in Blau auf grünem Hintergrund.

Im Auftrag der Zukunft: Grüne Außenpolitik

Wir treiben eine strategische Neuausrichtung und wertegeleitete Außen- und Sicherheitspolitik voran.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Im Auftrag der Zukunft: Grüne Außenpolitik