Veröffentlicht am

Gasausstieg einleiten, Gasbohrungen in Deutschland beenden

  • Um vollständig von fossilem Gas unabhängig zu werden, dürfen keine weiteren Gasbohrungen in Deutschland genehmigt werden.
  • Bestehende Förderprojekte müssen spätestens 2030 beendet werden.
  • Dafür braucht es entsprechende Änderungen am Bundesberggesetz.

In der Ampel-Regierung haben wir Grüne wichtige Weichen gestellt, um von fossilem Gas unabhängiger zu werden: der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien, Energieeinsparungen durch Energieeffizienz und Maßnahmen zum Heizungstausch haben Wirkung gezeigt.

Auf unseren grünen Erfolgen darf sich Schwarz-Rot nicht ausruhen oder diese gar rückabwickeln, sondern muss konsequent den nächsten Schritt gehen. Das bedeutet keine neuen Langfristverträge für fossiles Gas einzugehen, und die Förderung von Erdgas in Deutschland schnellstmöglich zu beenden. 

Stattdessen plant die Bundesregierung neue Gasbohrungen im Inland und neue Lieferverträge aus dem Ausland sowie eine Wiederbelebung für neue Gasanwendungen in Heizungen und Kraftwerken. Damit werden die Klimaziele massiv in Frage gestellt. Außerdem gefährden Erdgasbohrungen die Gesundheit der Menschen vor Ort. Dies ist besonders absurd, da die Bohrungen nach Gas dank der besseren Alternativen (Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, grüner Wasserstoff) und der damit einhergehenden Reduktion des Gasverbrauchs überflüssig sind.

Daher ist es nur folgerichtig, die Nutzung von fossilem Gas schrittweise zu reduzieren und dem Klimaschutz in der Gesetzgebung Vorrang einzuräumen, um den Weg in eine gesunde, nachhaltige Zukunft mit erneuerbaren Energien und grünem Wasserstoff zu beschleunigen.

Wir stehen für eine endgültige Absage an die umweltzerstörende Gewinnung von Erdöl und Erdgas in ganz Deutschland und möglichst bald auch weltweit – an Land wie auf dem Meer. Neue Gas- und Ölförderprojekte sollen nicht mehr genehmigt werden.

Deswegen fordern wir Grüne in unserem Antrag von der Bundesregierung:

  1. In einer Änderung des Bundesberggesetzes festzulegen, dass ab sofort keine Bewilligungen mehr für neue Gas- und Ölbohrungen erteilt werden dürfen.
  2. Kein Vertragsgesetz für ein Unitarisierungsabkommen mit dem Königreich der Niederlande zu erarbeiten und somit die Gasförder-Pläne vor Borkum abzusagen.
  3. In einer Änderung des Bundesberggesetzes festzulegen, dass bestehende Bewilligungen vorhandener Gas- und Ölförderprojekte bis maximal 2030 befristet werden.
  4. einen Plan für eine Gasunabhängigkeitsstrategie vorzulegen, die die Nutzung von fossilem Gas so schnell wie möglich reduziert, um perspektivisch fossile Gasfreiheit zu erlangen.

Nur indem wir die Nutzung von fossilem Gas schrittweise so schnell wie möglich reduzieren und gleichzeitig den Umstieg auf grünen Wasserstoff und andere erneuerbare Energiequellen weiter vorantreiben, werden die Klimaziele bis 2045 einzuhalten sein. 

Der Antrag der grünen Bundestagsfraktion vom 10. Juli 2025 findet sich im Wortlaut hier:

Gasbohrungen in Deutschland beenden – Energiewende konsequent weiterführen

 

Weitere Texte und Dokumente zum Thema

Haushalt 2026: Keine Zukunft mit dieser Koalition

Im Haushalt 2026 der schwarz-roten Koalition steckt keine Zukunft. Die Bundesregierung verpasst die historische Chance, durch zielgerichtete Investitionen Wachstum, Klimaneutralität, sozialen Zusammenhalt und Generationengerechtigkeit zu stärken.

Fachtext
Fachtext: Haushalt 2026: Keine Zukunft mit dieser Koalition
Klimakonferenz knirscht beim fossilen Ausstieg

Auf der COP30 in Belém wurde um die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens gerungen. Trotz ambitionierter Ausgangslage schafften es Öl- und Gasstaaten wie Saudi-Arabien und Russland, das Bekenntnis zum Ausstieg aus fossilen Energien aufzuhalten.

Fachtext
Fachtext: Klimakonferenz knirscht beim fossilen Ausstieg
Agnieszka Brugger: G20-Gipfel: Präsenz allein reicht nicht - Kanzler Merz muss glaubwürdige Zusammenarbeit anbieten

Bisher hat Friedrich Merz keinen Hehl daraus gemacht, dass ihn der Globale Süden nicht besonders interessiert. In seinen Regierungserklärungen hat er kaum ein Wort über globale Gerechtigkeit, Entwicklung oder die Länder des Globalen Südens verloren.

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Agnieszka Brugger: G20-Gipfel: Präsenz allein reicht nicht - Kanzler Merz muss glaubwürdige Zusammenarbeit anbieten
Starke EU-Klimaziele für eine starke Wirtschaft

Die Klimaziele und Klimainstrumente der EU sind das Herzstück der sozial-ökologischen Transformation. Statt Abschwächung brauchen wir hier ambitionierte Vorgaben für die Zukunft unserer Wirtschaft und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen.

Fachtext
Fachtext: Starke EU-Klimaziele für eine starke Wirtschaft
Julia Verlinden zum Waldschutz-Fonds TFFF

Die Bundesregierung feiert sich international als Waldretter während sie gleichzeitig auf heimischem Parkett den Schutz unserer Natur untergräbt.

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Julia Verlinden zum Waldschutz-Fonds TFFF
Es wurden keine Treffer gefunden.

Unsere Publikationen

Die grüne Fraktion im 21. Deutschen Bundestag

Hier lernen Sie uns und unsere Arbeit kennen.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Die grüne Fraktion im 21. Deutschen Bundestag
Britta Haßelmann und Katharina Dröge auf der Fraktionsebene des Deutschen Bundestags

Blick nach vorn

profil:GRÜN 7/2025

Zeitschrift
Zur Publikation: Blick nach vorn
Zwei Hände halten die Weltkugel in ihrer Mitte.

Im Auftrag der Zukunft: Klima- und Naturschutz gestärkt

Dank uns ist Deutschland erstmals auf dem Weg, seine Klimaziele zu erreichen.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Im Auftrag der Zukunft: Klima- und Naturschutz gestärkt