Veröffentlicht am

Kindergesundheit stärken – Versorgung sichern statt kürzen

  • Die Bundesregierung will wichtige Erfolge der Krankenhausreform zurückdrehen und gefährdet damit die spezialisierte medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen.
  • Kinder sind keine “kleinen Erwachsenen” – sie brauchen Ärzt*innen und Pflegepersonal, die auf ihre besonderen Bedürfnisse spezialisiert sind.
  • Mit 17 konkreten Maßnahmen fordern wir in einem Antrag, die Kindergesundheit zu stärken, die Versorgung auf allen Ebenen umfassend zu verbessern und die Angebote nachhaltig zu finanzieren.

Jedes Kind hat ein Recht auf die bestmögliche Gesundheitsversorgung. Das ist in der UN-Kinderrechtskonvention verankert. Doch leider ist selbst in Deutschland noch Luft nach oben: Die Wartezeiten für wichtige Operationen und psychologische Behandlungen von Kindern werden immer länger, wichtige Kindermedikamente sind knapp und die Weiterbildung zu Kinder- und Jugendmediziner*innen wird nicht ausreichend gefördert. In der vergangenen Legislatur haben wir mit der Krankenhausreform Weichen für eine bessere Kindergesundheit gestellt, indem wir auch die spezialisierte Kindermedizin für komplexe und chronische Erkrankungen berücksichtigt hatten. Das sollte Fachbereiche wie Lungenheilkunde und Herzmedizin für Kinder oder Neugeborenenchirurgie absichern.

Schwarz-Rot nimmt Verschlechterung der Kindergesundheit in Kauf 

Doch genau diese Bereiche drohen jetzt wegzubrechen. Mit dem geplanten Gesetz zur Anpassung der Krankenhausreform (KHAG) will die Bundesregierung ausgerechnet die Bereiche „Spezielle Kinder- und Jugendchirurgie“ und „Spezielle Kinder- und Jugendmedizin“ streichen. Die Fachverbände für Kindermedizin sind alarmiert, denn die Streichung könnte dazu führen, dass Kinder künftig von Ärzt*innen behandelt werden, die weniger auf diese Altersgruppe spezialisiert sind. Doch Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie brauchen nicht dieselbe Behandlung, sondern Fachpersonal, das sich mit ihren besonderen Bedürfnissen auskennt. 

Gleichzeitig brauchen wir weitere Änderungen in den Kliniken: Es darf keine wirtschaftlichen Anreize mehr geben, Kinder länger als nötig im Krankenhaus zu behalten. Kinder gehören nach Hause, sobald es medizinisch geht – nicht ins Krankenhausbett, nur weil sich das für die Klinik rechnet. Im Moment drohen den Krankenhäusern aber finanzielle Nachteile, wenn sie die Kinder schnell wieder entlassen.

17 konkrete Maßnahmen für die Kindergesundheit

Und auch außerhalb der Kliniken muss Kindergesundheit endlich in den Fokus der Politik rücken. Wir fordern deswegen in unserem Antrag „Kindergesundheit stärken – Versorgung umfassend verbessern und nachhaltig finanzieren“ konkrete Maßnahmen in verschiedenen Versorgungsbereichen, um die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen grundlegend zu verbessern. Darunter:

  1. Stationäre Versorgung sichern durch Verbesserung und nicht Verwässerung der Krankenhausreform
  2. Psychische Gesundheit priorisieren durch Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und den Ausbau von Präventionsprogrammen für Kinder und Jugendliche
  3. Notfall- und Spezialversorgung ausbauen, damit auch Kindern im Notfall fachgerecht geholfen werden kann
  4. Fachkräfte sichern und qualifizieren – sowohl in der Pflege als auch in der Ärzteschaft
  5. Prävention und Familienunterstützung stärken, z.B. durch die dauerhafte Erhöhung der Kinderkrankentage (auf 15 bzw. 30 Tage für Alleinerziehende).

 

Gesundheit ist die Grundlage für ein gutes Aufwachsen und Teilhabe. Wer heute in die Kindergesundheit investiert, legt den Grundstein für eine starke, zukunftsfähige Gesellschaft. Dafür kämpfen wir. 

 

Der vollständige Antrag mit allen 17 Forderungen der grünen Bundestagsfraktion vom 11. November 2025 ist hier abrufbar: Kindergesundheit stärken – Versorgung umfassend verbessern und nachhaltig finanzieren 

Weitere Texte und Dokumente zum Thema

Kindergesundheit stärken – Versorgung sichern statt kürzen

Durch Änderungen der Bundesregierung ist die spezialisierte medizinische Versorgung von Kindern in Gefahr. Wir fordern 17 konkrete Maßnahmen um die Kindergesundheit zu stärken, die Versorgung zu verbessern und die Angebote nachhaltig zu finanzieren.

Fachtext
Fachtext: Kindergesundheit stärken – Versorgung sichern statt kürzen
Koalition lässt ungewollt Schwangere im Stich

Die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen führt zu einer schlechten Versorgungslage. Ungewollt Schwangere finden keine Ärztinnen und Ärzte, die Abbrüche durchführen und sie stoßen auf zahlreiche Zugangsbarrieren.

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Koalition lässt ungewollt Schwangere im Stich
Mehr Kompetenzen für Pflegefachkräfte

Pflegefachkräfte können mehr, als sie heute dürfen. Sie sollen ihre Kompetenzen künftig besser im Versorgungsalltag einbringen können. Das gibt dem Beruf den Stellenwert, den er verdient, entlastet Ärztinnen und Ärzte und kommt den Menschen zu Gute.

Fachtext
Fachtext: Mehr Kompetenzen für Pflegefachkräfte
Bundesregierung muss mentale Gesundheit junger Menschen endlich zur Priorität machen

Zur Vorstellung des Zehn-Punkte-Plans der Bundesschülerkonferenz zur Verbesserung der mentalen Gesundheit junger Menschen erklärt Dr. Anja Reinalter, Parlamentarische Geschäftsführerin:

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Bundesregierung muss mentale Gesundheit junger Menschen endlich zur Priorität machen
Versorgung und Forschung zu Long Covid und ME/CFS verbessern

Die Versorgung von Long-Covid- und ME/CFS-Betroffenen bleibt unzureichend. Wir Grüne im Bundestag fordern mehr Forschung, bessere Fortbildungen für Ärzt*innen und eine zügige Freigabe der zugesagten Mittel.

Fachtext
Fachtext: Versorgung und Forschung zu Long Covid und ME/CFS verbessern
Es wurden keine Treffer gefunden.

Unsere Publikationen

Die grüne Fraktion im 21. Deutschen Bundestag

Hier lernen Sie uns und unsere Arbeit kennen.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Die grüne Fraktion im 21. Deutschen Bundestag

Ohne Wasser kein Leben

Wie Renaturierung und natürlicher Klimaschutz helfen, unsere Trinkwasservorräte zu sichern.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Ohne Wasser kein Leben
Ein Mann im Rollstuhl und eine Frau zusammen auf einem Weg in einem Park, darüber steht der Titel der Broschüre "Barrierefrei für alle", oben rechts das Logo der Grünen-Bundestagsfraktion

Barrierefrei für alle in Leichter Sprache

Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Barrierefrei für alle in Leichter Sprache