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Klimakrise: Entschlossenes Handeln macht den Unterschied

  • Laut einer Studie von 160 Forschenden ist der erste Klimakipppunkt mit dem großflächigen Absterben der Korallenriffe bereits erreicht. Da sich die Welt um fast 1,4 Grad im Durchschnitt erwärmt hat, droht dass große Teile der Warmwasser-Korallenriffe in den nächsten Jahrzehnten absterben.
  • Der Bericht zeigt die wachsenden Risiken für zentrale Systeme der Erde, von Gletschern und Eisfeldern bis hin zu Regenwäldern. Gleichzeitig stieg die CO2-Konzentration im Jahr 2024 so stark an wie nie, da Wälder und Ozeane aufgrund der Erhitzung schlechter CO2 speichern konnten und aufgrund von Waldbränden gespeichertes CO2 wieder in die Atmosphäre gelangte.
  • Die Forscher*innen beschreiben aber auch positive Klimakipppunkte, die durch politischen und gesellschaftlichen Wandel entstehen. So erreichte der Ausbau erneuerbare Energien im Jahr 2024 einen Rekordwert und in der ersten Jahreshälfte 2025 überholten sie erstmals die Kohle im weltweiten Strommix. Auch der Zukunftsentscheid Hamburg zeigt: Sehr viele Menschen fordern mehr Klimaschutz von der Politik ein.

Was sind Kipppunkte?

Der Global Tipping Points Report 2025 untersucht die sogenannten Klimakipppunkte. Sie sind wichtige Elemente des Klimasystems und wenn sich ihr Zustand grundlegend verändert, ist dies kaum oder gar nicht rückgängig zu machen.

Die Forschung definiert mehr als 20 wichtige Elemente im Klimasystem, die mit steigender Erderhitzung drohen, irreversibel zu kippen. Das heißt: Wenn sie ihren Zustand erst einmal verändert haben, ist das nur noch schwer oder gar nicht mehr rückgängig zu machen. Wichtige Elemente im Klimasystem sind zum Beispiel neben den Warmwasser-Korallenriffen, die Atlantische Meridionale Zirkulation (AMOC), die Eisschilde an den Polkappen oder der Amazonasregenwald.

Je näher wir der dauerhaftem Erderhitzung um 1,5 Grad kommen, desto mehr Kipppunkte werden voraussichtlich bereits in den nächsten Jahren überschritten. Zudem können sich die Kipppunkte selbst verstärken und je mehr davon überschritten werden, desto größere Folgen hat das für die anderen Punkte.

Klimakrise bricht 2024 alle Rekorde

2024 war das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und auch die Ozeane waren so warm wie noch nie zuvor. Gleichzeitig ist die CO2-Konzentration 2024 so drastisch angestiegen wie noch nie zuvor. Der jährliche CO2-Anstieg hat sich seit Beginn der Messungen im Jahr 1957 verdreifacht. Der Grund für den besonders starken Anstieg im letzten Jahr sind nicht nur Emissionen aus fossilen Energien, sondern auch das große Ausmaß an Wald- und Buschbränden. 

Unsere Natur dient eigentlich als CO2-Speicher, aber aufgrund der Erderhitzung steht sie so unter Stress, dass Wälder und Ozeane ihre Arbeit nicht mehr richtig machen können: 2024 haben sie erstmals weniger CO2 aufgenommen als in den Jahren zuvor.

Was bedeutet das für unseren Lebensraum?

Wenn die Erde sich erhitzt und elementare Bestandteile des Klimasystems nicht mehr funktionieren, dann verändert sich unser Lebensraum elementar. Sollten zum Beispiel die großen Eisschilde auf Grönland und Teilen der Antarktis weiter abschmelzen, könnte das auch dazu führen, dass sich Meeresströmungen weiter und womöglich schneller abschwächen. Die Folgen für uns wären deutlich kühlere Temperaturen in Europa und Nordamerika und ein Anstieg des Meeresspiegels sowie Überschwemmung von Küstenstädten wie zum Beispiel Hamburg.

Positive Klimaschutz-Kipppunkte: Was können wir tun?

Jedes Zehntelgrad Erhitzung des Planeten macht einen Unterschied und kann entscheidend sein, wie stark und langfristig sich unser Ökosystem verändert. Der Unterschied zwischen einer 1,5 bis 2 Grad oder 3, 4 und 5 Grad heißeren Welt ist gigantisch und wir nur durch politischen und gesellschaftlichen Wandel möglich sein - die Forscher*innen sprechen von positiven Kipppunkten. So erreichte der Ausbau erneuerbare Energien im Jahr 2024 einen Rekordwert und in der ersten Jahreshälfte 2025 überholten sie erstmals die Kohle im weltweiten Strommix. Und auch der Zukunftsentscheid in Hamburg zeigt klar, dass es gesellschaftliche Mehrheiten für sozial gerechten Klimaschutz gibt.

Darum kämpfen wir Grüne im Bundestag für jede Kilowattstunde Strom aus Wind und Sonne, den vollständigen Ausstieg aus fossilen Energien, für natürlichen Klimaschutz unserer Wälder, Moore und Meere und die Einhaltung der Klimaziele in Deutschland, Europa und weltweit. 

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