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Weichenstellung für eine echte Keislaufwirtschaft

  • Rohstoffabbau und -verarbeitung zerstören Natur, verschmutzen Böden und Gewässer, verbrauchen Wasser und verursachen hohe CO2-Emissionen.

  • Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) stellt die Weichen für Ressourcenschonung und eine echte Kreislaufwirtschaft.

  • Sie zielt unter anderem auf weniger Verpackungen, ein besseres Recycling und Produkte, die länger halten und so unseren Geldbeutel und die Umwelt schonen. Wir machen Deutschland unabhängig von Rohstoffimporten und stärken die Wettbewerbsfähigkeit.

Bessere Kreislaufwirtschaft für einen gesunden Planeten notwendig

Die Bundesregierung hat die von Steffi Lemke vorgelegte Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie beschlossen. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Rohstoffen in Deutschland liegt mit etwa 16 Tonnen pro Jahr deutlich über dem globalen Durchschnitt von 12,5 Tonnen. Diese hohe Rohstoffnutzung hat gravierende Auswirkungen auf die Umwelt: Laut dem Ressourcenrat der Vereinten Nationen verursacht die Rohstoffgewinnung und -verarbeitung mehr als 55 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen, 40 Prozent der Luftverschmutzung und über 90 Prozent des Biodiversitätsverlustes.

Deutschland hat in den letzten 30 Jahren bei Abfallsammlung, Sortierung und Recycling wichtige Strukturen aufgebaut. Aufgrund des hohen Rohstoffverbrauchs und der weiterhin hohen Abfallmengen in Deutschland müssen diese Strukturen weiter ausgebaut und verbessert werden. Das fördert Spitzentechnologien und sichert Arbeitsplätze. Darüber hinaus werden Rohstoffe und lange Transportwege eingespart. Dadurch bewahren wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen und erreichen unsere Klimaziele schneller.

Kreislaufwirtschaftsstrategie als starkes Aufbruchssignal

Einen so umfassenden und weitreichenden Plan für eine echte Kreislaufwirtschaft gab es noch nie! Als umfassende Querschnittstrategie über zehn Handlungsfelder betrifft die NKWS alle Wirtschaftssektoren. Die Strategie wurde in einen breit angelegten Dialogprozess mit vielen Akteuren aus der gesamten Wertschöpfungskette erarbeitet. Unsere Wirtschaft sendet damit ein starkes Signal, im Bereich Kreislaufwirtschaft seine Führungsrolle ausbauen zu wollen.

Mit konkreten Maßnahmen auf allen Stufen der Wertschöpfungskette setzen wir den Koalitionsvertrag um: Langlebigkeit, Reparier- und Recycelbarkeit werden zum Standard im Produktdesign. Vom Kühlschrank bis zur Jeans: Verbraucher*innen können sich bewusst für nachhaltigen Konsum entscheiden, denn ressourcenschonende Produkte sind beim Kauf klar durch einen digitalen Produktpass erkennbar. Die öffentliche Hand stärkt das Angebot an solchen Produkten durch eine neue Umwelt-Beschaffungsleitlinie. Abfallentstehung wird wo immer möglich vermieden.

Vier Leitziele für eine echte Kreislaufwirtschaft

Klimakrise, Artensterben und immer mehr Schadstoffe in unserer Umwelt. Um diese massiven Probleme anzugehen und gleichzeitig die Wirtschaft zu stärken, verfolgt die NKWS vier ambitionierte Leitziele:

  1. Verringerung des Primärrohstoffverbrauchs: Der jährliche Rohstoffverbrauch in Deutschland soll bis 2045 signifikant gesenkt werden. Das International Resource Panel schlägt vor, bis 2050 eine durchschnittliche Intensität des Rohstoffverbrauchs von 6 bis 8 Tonnen pro Kopf und Jahr anzustreben.

  2. Schließung von Stoffkreisläufen: Der Anteil an Sekundärrohstoffen liegt derzeit bei 13 Prozent. Bis 2030 soll dieser Anteil auf 26 Prozent verdoppelt werden, insbesondere in den Bereichen Baustoffe, Kunststoffe und Metalle.

  3. Stärkung der Unabhängigkeit von Rohstoffimporten: Die NKWS unterstützt das EU-Ziel des Critical Raw Materials Act, wonach bis 2030 25 Prozent des Bedarfs an strategischen Rohstoffen durch Recycling gedeckt werden sollen. Dies ist besonders wichtig in geopolitisch herausfordernden Zeiten.

  4. Vermeidung von Abfall: Bis 2030 soll die Abfallproduktion pro Kopf um 10 Prozent und bis 2045 um 20 Prozent im Vergleich zu 2020 gesenkt werden.

Eine runde Sache – Ökologie und Ökonomie Hand in Hand 

Mit den Maßnahmen der NKWS reduzieren wir den Verbrauch neuer Rohstoffe, indem wir Stoffkreisläufe auf allen Stufen der Wertschöpfungskette schließen. Damit verringern wir die Umweltverschmutzung und schützen die schwindende Biodiversität. Wir machen zirkuläres Wirtschaften außerdem zum Treiber für den Klimaschutz.

Die Kreislaufwirtschaft stellt aber nicht nur eine ökologische Notwendigkeit dar, sondern auch eine ökonomische Chance. Kreislaufwirtschaft ist ein aktives Risikomanagement in einer Welt von knappen Rohstoffen und gestörten Lieferketten. Das stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen.

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