Pressemitteilung vom 22.09.2023

Diplomatie gegen Atomwaffentests

Anlässlich der 13. Konferenz zur Erleichterung des Inkrafttretens des CTBT am 22.09.2023 erklärt Merle Spellerberg, Obfrau im Unterausschuss für Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung:
 

In Zeiten einer wiederkehrenden atomaren Bedrohung scheint das Ziel der nuklearen Abrüstung und Nichtverbreitung immer weiter in den Hintergrund zu geraten. Die Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags im August 2022 endete ohne Schlussdokument. Das war spätestens seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zu erwarten. Gleichzeitig ist die Bereitschaft Atomwaffen einzusetzen vor allem in Russland und China, aber auch in Indien und Pakistan seit 2022 deutlich gestiegen.
 

Die fatalen Folgen von Atomwaffentests für Mensch und Umwelt werden dabei meist außer Acht gelassen. Die Tests von Atomwaffen wurden größtenteils auf indigenem Land oder in von Minderheiten bewohnten Gebieten durchgeführt. Die Menschen dort wurden mit den Folgen der Tests allein gelassen und oftmals nicht einmal über die Gefahren informiert. Atomwaffen verseuchen die Umwelt während ihres gesamten Entstehungsprozesses. Sie hinterlassen Zerstörung und hohe Strahlungsmengen, die für Mensch und Natur lebensbedrohlich sind.
 

Der Vertrag über ein umfassendes Verbot von Nuklearversuchen (CTBT) trägt durch sein Verbot von jeglichen Atomwaffentests zu unserem Ziel einer atomwaffenfreien Welt bei. Damit der Vertrag in Kraft treten kann, braucht es dringend diplomatische Überzeugungsleistung. Noch acht Staaten, die über nukleare Technologie verfügen, müssen den Vertrag ratifizieren.
 

Bei der 13. Konferenz zur Erleichterung des Inkrafttretens des Vertrags über ein umfassendes Verbot von Nuklearversuchen in New York muss ein entscheidender politischer Anstoß gegeben werden. Insbesondere unsere demokratischen Partner wie die USA müssen von der Bedeutung des Abkommens überzeugt werden.  Gerade in Zeiten von geopolitischen Spannungen muss unser gemeinsames Streben nach einer atomwaffenfreien Welt bestehen bleiben.
 

Atomwaffen werden nicht im Niemandsland getestet. Die durch Atomwaffentests verursachten Schäden werden noch jahrzehntelang Auswirkungen auf künftige Generationen haben. Die Konferenz stellt eine Chance dar, um Mensch und Umwelt vor den schrecklichen Folgen weiterer Atomwaffentests zu schützen.