SG Deutscher Bundestag - Grüne Tulpe

06.09.2011

Ein Fußballspiel dauert so lang, bis einer das Licht ausmacht...

Die Motivation der grünen Mannschaft für dieses Spiel, war also durch die letzte Schlappe enorm hoch. Für die richtige Einstellung sorgte dann noch eine ordentliche Ansprache des Kapitäns und seines Co. in der viel zu engen Umkleidekabine. Born und Bornstein führten der Mannschaft vor Augen, welche Dinge im Vergleich zu dem vergangenen Spiel –  insbesondere mangelndes Flügelspiel kam zur Sprache – deutlich zu verbessern seien. Vor allem die beiden Außenverteidiger müssten das Spiel "breit" machen, so die klare Ansage.

Das Spiel dauerte keine 10 Minuten als der erste Grüne Angriff über die rechte Seite eingeleitet wurde. Die Tulpenspieler Finn Pelke (Rechtsverteidiger), Simon Bruhn (Sechser-Position) und Marek Dutschke (rechtes Mittelfeld) trugen den Ball durch ein sicheres Kombinationsspiel aus der eignen Spielfeldhälfte heraus bis weit über die Mittellinie. Ein weit aufgerückter Grüner Innenverteidiger bekam 30 Meter vor dem gegnerischen Tor den entscheidenden Querpass von Simon zugeschustert und spielte den Ball flach weiter – mit ein bisschen Glück - auf den freistehenden Tulpenpräsidenten Markus Kurdziel. Der Mann, mit der zur Zeit eingebauten Torgarantie, versenkte den Ball mit einem wunderschönen Schlenzer im langen Eck des Bundestagstores: 1:0 für die Tulpen.

Nach der schnellen Führung durch die Grüne Tulpe fing der Gegner an das Spiel in die Hand zu nehmen. Die Tulpen ließen sich zeitweise tief in die eigene Hälfte drängen und die Defensive verteidigte mit Mann und Maus.

Den Höhepunkt in dieser Sturm und Drang-Phase der Sportgemeinschaft war ein aus 30 Metern abgezogener "Sonntagsschuss" eines Bundestagsstürmers. Das Leder knallte mit gefühlten 120 Stundenkilometern an die Unterlatte und von dort aus – anders als beim WM-Spiel Deutschland gegen England – deutlich vor die Torlinie und dann sicher in die Handschuhe des Greenkeepers Jochen Schieborn.

Das donnernde Geräusch des Aluminiums muss wohl so laut gewesen sein, dass fortan alle Tulpen wieder hellwach waren und sich endlich wieder auf das Spiel konzentrierten. Von diesem Zeitpunkt an setzten die Außenverteidiger die Kabinenansprache um. Der Spielaufbau lief jetzt flüssig alternierend über die linke und die rechte Abwehrseite.

 

Die Halbzeitpause war an diesem Abend ganz besonders kurz. Alle Spieler fürchteten angesichts der späten Anpfiffzeit einen frühen Abpfiff. Nein, nicht durch den Schiedsrichter, denn der war erst gar nicht gekommen. Diesmal hatten alle die Macht des Hausmeisters im Blick, aber dazu kommen wir später noch.

Kurz nach Wiederanpfiff erspielte sich die Tulpe die ein oder andere gute Chance. Die grüne Mannschaft wollte jetzt schnell das 2:0 schießen, um alles klar zu machen. Zeitweise ein bißchen zu offensiv, denn ein guter Konter von den in Schwarz-Gold spielenden Bundestagsverwaltern konnte gerade noch durch beherztes Eingreifen von Abwehrchef Stefan Witt und Keeper Jochen Schieborn entschärft werden.

In der 62. Minute dann die kurioseste Szene des gesamten Spiels: Es beginnt mit einem erneuten Bilderbuchangriff der Tulpe über die linke Seite. Die Pille wurde von dort vom grünen Kapitano Born in den Strafraum gezirkelt, landete dann beim grünen Präsidenten Kurdziel, der den Ball mit seiner Fußspitze zunächst an den Pfosten ballerte. Von dort sprang der Ball ins Tohumwabohu zurück und direkt auf den Schlappen des überraschten Bornstein. Dieser zog das Leder kurzerhand bzw.- fuß an die Unterlatte. Damit nicht genug. Das Runde kehrte wieder zurück ins Fünfmetergetümmel. Nun hatte Simon Bruhn seine Chance und zog aus 5 Metern von halbrechts ab.

Doch ausgerechnet der an den Gegner ausgeliehene Tulpenspieler Dietrich Brockhagen, verhinderte -wie einst Jürgen Kohler im Halbfinal-Rückspiel Manchester-Dortmund gegen den einsschussbereiten Eric Cantona- das sicher geglaubte 2:0.

70. Minute und die Grüne Tulpe versucht wieder einen Angriff über die Außen, diesmal die rechte Seite. Ähnlich wie schon beim 1:0 wurde der Ball über einstudierte Dreiecke in die gegnerische Hälfte getragen. Kurz vor dem Sechzehner folgte der Querpass auf den heran stürmenden André Bornstein. Bornstein fackelte wieder nicht lang und drosch den Ball volley auf das Bundestagstor. Das Netz zappelte kurz und es stand 2:0 für die Mannen in Grün. Endlich! Mit der Führung im Rücken rollte das Spielgerät erst recht wieder hervorragend in den eigenen Reihen.

Jetzt wollten die grüne Kicker noch weiter nachlegen und drängten die SG Bundestag noch tiefer in deren eigene Hälfte. Und es wären eigentlich noch 20 Minuten zu spielen gewesen. Doch da hatten die beiden Mannschaften die Rechnung ohne den Platzwart gemacht. Klack, nach 80 Minuten war das Flutlicht aus und das Spiel zu Ende. Da ist dann auch die geballte Politikpower auf dem Platz einfach machtlos.

Fazit: Es war zwar noch Licht und Schatten im grünen Spiel, aber im Gegensatz zu den vorherigen Spielen zeigte sich die grüne Mannschaft im Aufbauspiel stark verbessert. Gerade das gute Tulpe-Pressing im Mittelfeld setzte den Gegner stark unter Druck und zwang sie so zu Fehlern. Auch wenn die Partie durch die knappe 1:0 Führung lange offen blieb- nicht zuletzt weil die Tulpe viele gute Torchancen nicht nutzen konnte, zog sie letztendlich als verdienter Sieger vom Platz.