Grüne Tulpe - BfA: 4:1

17.08.2009

Ein Inder geht "in Rente"

Das Spiel gegen die BfA war von langer Hand geplant. Der Abschied von Tulpe-Stürmer Manu Sarma kam dagegen aus dem Nichts. Der indische Wirbelwind in Reihen der Grünen Tulpe, der schon so manchen Gegner das Fürchten gelehrt hat, kehrt nach zwei erfolgreichen Doktor-Jahren also nach Delhi zurück. Als Abschiedsgegner hatte er sich die ausgesucht, die die Rente sichern (sollen). Allerdings nicht die Indische.

Hauptsache der Fußball ist sicher, sagte sich Manu und will gleich ein Zeichen setzen. Er schnappt sich in den ersten fünf Minuten das Leder im Mittelfeld und wuselt sich in seiner unnachahmlichen Art durch eine Schar von Beamten. Kurz vor dem BfA-Strafraum ist dann fast Schluß, aber Manu spitzelt den Ball noch im letzten Moment auf den Fuß von Jörn, dessen Schuß zwar Richtung Tor geht, aber doch weit links vorbei.

Die verjüngte grüne Mannschaft spielt von Beginn an munter nach vorne, wenn auch noch ein wenig kopflos. Nach den letzten schmerzlichen Niederlagen hat sie sich heute einiges vorgenommen hat, z.B. mal wieder ein Spiel zu gewinnen. 

Die Mannschaft der BfA - die deutlich ältere Semester in ihren Reihen hat- spielt aus einer gesicherten Abwehr heraus und versucht immer wieder das schnelle grüne Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Das gelingt auch ein wenig, doch die Grüne Tulpe ist hartnäckig und irgendwie schafft man es, das Bällchen immer wieder an die gegnerische Strafraumgrenze zu tragen. Doch dort wartet dann meist im richtigen Moment ein BfA-Bein, welches den grünen Tanz beendet. Die zahlreichen Tulpe- Weitschüsse von Stefan, Manu und den beiden Finns sind nicht ungefährlich, aber ohne den nötigen Schmackes. Der BfA-Keeper hat jedenfalls keine Mühe die Bälle herunter zu pflücken.

Während also die grüne Minna ohne kreative Ideen das BfA-Gehäuse anrennt, kommt die Rente-Truppe hier und da auch mal zu einer Konterchance. Da die Tulpe sich hauptsächlich aufs Stürmen konzentriert hat und ihr Libero Stefan Witt eigentlich hinten allein im Grünen zuhause ist, muss er mehr als einmal gegen eine überzählige Horde von BfA-Rittern retten. Einmal jedoch, kurz vor dem Pausenpfiff, haut er unglücklich über den Ball und schlägt somit einen genialen Pass auf den allein stürmenden BfA'ler. Der nimmt das Geschenk gerne an, läuft allein auf Greenkeeper Jochen zu und schiebt unhaltbar rechts unten ein. 0:1

Beim Fußball ist es manchmal wie mit der Rente. Ungerecht. Naja, jetzt kann man auf grüner Seite besser verstehen, was eine Versorgungslücke ist und hat glücklicherweise noch eine zweite Halbzeit um etwas dagegen zu tun. Die BfA schafft es jedenfalls sich und die Führung in die Pause zu retten. Doch es zeigen sich schon erste konditionelle Mängel auf Seiten der Bundesversicherungsanstalt.

Manu will in seiner letzten Halbzeit auch noch mal zeigen, wie er sich als einziger Inder in die grüne Ewigen-Torschützenliste geschossen hat. Trotz enormer Hitze auf Tenne 1, gehen er und die gesamte Tulpe mit einem  Höllentempo in die zweite Hälfte. 

Es dauert auch nicht lange und der BfA-Strafraum wird von der Tulpe geradezu umlagert. Eine schöne Kombination von Simon und Aaron, der passt auf Stefan nach linksaußen. Seine maßgenaue Flanke segelt direkt über die gegnerische Abwehr und landet auf den Fuß von Manu. Der fackelt nicht lange und zieht aus 12 Metern ab. Da er dabei aber in Rücklage gerät, jagt er das Leder knapp übers Tor.

Die Tulpe spielt dank großer Laufarbeit erfolgreich Pressing und holt sich jetzt fast jeden Ball im Mittelfeld. Stürmer Jörn treibt immer wieder das Bällchen mit nach vorne. Das macht er zwar wirklich gut, doch hält er oftmals das Leder ein bißchen zu lang und verpasst ein ums andere Mal so den richtigen Moment zum erfolgreichen Quer- oder Doppelpass. Die Tulpianer werden ein bißchen nervös, da es immer noch nicht mit dem Ausgleich geklappt hat.

Als also gerade ein wenig Unruhe ins grüne Spiel gekommen ist, zeigt Mittelfeldstratege Asgar Ergin den jungen Tulpen wie man Ruhe ins eigene Spiel bringt. Mit viel Coolness und Übersicht nimmt er den Ball im gegnerischen Strafraum an und schiebt mit seinem linken Füßchen ganz locker zum lang ersehnten Ausgleich ein. Hatten sich die BfA'ler bis dahin noch tapfer mit Händen und Füßen gegen die grünen Jungs gewehrt, so war jetzt der Renten- Damm endlich gebrochen.

Nur fünf Minuten später und schon wieder sollte es bei der Bundesversicherungsanstalt klingeln. Diesmal ist es der grüne Präsident höchstpersönlich, der seiner Mannschaft auch nochmal zeigen will, wie man Tore schießt. Hätte Markus den gut mitgelaufenden Manu gesehen, der Querpass fürs Abschiedstor wäre auf jeden Fall angekommen. Doch Kurdziel hatte in diesem Moment den berühmt berüchtigten Stürmer-Tunnelblick, macht es alleine und schießt kurdzielsicher auf Höhe des 16ers zur verdienten 2:1 Führung ein.

Die gegnerischen Mannen sind mit ihren Kräften nun völlig am Ende und können nun der Tulpe nichts mehr entgegensetzen. Ein grüner Angriff folgt dem nächsten, doch zahlreiche hochkarätige Torchancen werden ausgelassen. Erst als Markus Kurdziel mal wieder goldrichtig steht und seinen großen Schlappen einfach nur hinhält, segelt das Runde eiernd ins rechte Nest äh Netz. 3:1 und die Messe ist gelesen.

Fünf Minuten vor Schluß folgt dann der eigentlich Höhepunkt des Abends. Manu Sarma wird unter großem Beifall ausgewechselt. Mit ihm verliert die Tulpe mal wieder einen tollen Stürmer und Mannschaftskameraden. Schade!

Doch noch ist das Spiel nicht aus. Kurz vor Schluß umläuft Stefan in einer schönen Einzelleistung nochmal die erschöpfte BfA-Verteidigung wie Slalomstangen und schließt sehenswert zum 4:1 ab.

Eigentlich könnte jetzt der Schlußpfiff ertönen, doch der gute Schiedsrichter entscheidet in der Nachspielzeit noch mal auf Freistoß am BfA-Strafraum. Die Beamte bilden eine letzte Mauer und die Tulpen rufen nochmal Manu zurück aufs Feld. Vielleicht klappt es ja doch noch in letzter Sekunde mit seinem Abschiedstor. Manu legt sich den Ball schön zurecht, guckt genau, läuft an und schießt scharf, aber leider ganz knapp am Tor vorbei. Das wars!

Fazit: Ein verdienter Tulpe-Sieg und ein würdiges Abschiedsspiel für den grünen Inder Manu Sarma. Auch wenn ihm an diesem Abend leider kein Tor vergönnt war, seine insgesamt 14 Treffer im Dress der Tulpe kann ihm keiner mehr nehmen. Wenn interessiert dann noch die Rente?!