Grüne Tulpe - Bunte Tiergartentruppe: 1:1

14.07.2008

Ein Hoch auf die Straßenfußballer!

Was macht man, wenn der angesetzte Gegner einfach nicht kommt. Klar, man spricht die Jungs an, die auf den umliegenden Plätzen vor sich hinkicken.

So geschehen am vergangenen Montag. Als zehn Minuten vor Anpfiff immer noch kein Spieler des Max-Bürger- Krankenhauses im Poststadion auftauchte, ergriffen zwei Tulpen kurzerhand die Initiative und suchten einen Gegner. Und Hartwig Mayer und Dietrich Brockhagen konnten die auf dem Lichtplatz fröhlich vor sich hinkickenden Straßenfussballer überzeugen. Es kann also doch gespielt werden und um 19:10Uhr heißt es: Grün gegen Bunt.

Wie sich schnell herausstellt, spielt man gegen eine sehr gute junge Truppe. Das Bällchen läuft geschmeidig durch ihre Reihen und die Tulpe zunächst hinterher. Zwar steht die Tulpe-Abwehr wie gewohnt sicher und lässt in den ersten 20 Minuten keine Torchance zu, doch im Spiel nach vorne gelingt so gut wie nix. Der Sturm ist durch die starke Gegnerabwehr nahezu abgemeldet und im Tulpe-Mittelfeld klafft ein großes Loch.

Dafür läuft es bei den Jungspunden im Spielaufbau um so besser, die wie täglich geübt mit Abseitskette und gelungenem Pressing agieren. Der Überraschungsgegner überrascht mit kontrolliertem Offensivspiel und so hat die junge Mannschaft in der ersten Halbzeit insgesamt mehr vom Spiel. Doch auch wenn die Tulpe weniger Zeit am Leder verbringt, erspielt sie sich die zwingenderen Torchancen.

Zweimal umgeht Tulpe-Linksaußen Asgar Ergin geschickt die Abseitsfalle und stößt gefährlich in den gegnerischen Strafraum ein, um dann allein vor dem Torwart das Bällchen elegant übers Gehäuse zu lupfen. Dieses Kunsttück wird Tulpe-Kapitän Kristoffer Born übrigens in der zweiten Hälfte nochmals wiederholen. Kurz vor der Halbzeitpause hat auch die bunte Truppe nochmal ihre Großchance, doch den harten Fernschuß pariert Tulpe-Keeper Markus Mayer mit einer Faust zur Ecke.

Torlos geht es in die Pause. Teamchef Sebastian Wienges reagiert und stellt im nicht funktionierenden grünen Mittelfeld um. Die Viererkette wird zur Dreierkette und Andre Bornstein ins zentrale Mittelfeld beordert. Jetzt soll der Druck im Mittelfeldspiel erhöht werden was dann auch passiert.

Über die Achse Hartwig Mayer-Tresfore Dambe-Andre Bornstein wird jetzt kontrollierter nach vorne gespielt und der Gegner kann nicht mehr so wirbeln wie noch in der ersten Hälfte. Die Tulpe steht und spielt viel kompakter und kommt auch immer häufiger vors gegnerische Tor. Dazu werden alle Angriffe des Gegners vom grünen Libero Stefan Witt und seiner Abwehr erfolgreich zunichte gemacht.

Gleich in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit vergibt Born wie oben beschrieben zwei Großchancen. Auch die Kopfbälle vom inzwischen stürmenden Markus Mayer und Andre Bornstein finden nicht ins Tor. Erst beim dritten Anlauf gelingt dann Born in der 75. Minute doch noch das erlösende 1:0.  Auf der linken Seite auf Höhe der Mittellinie hatte Asgar Ergin in bester "Roger Federer-Manier" longline eingeworfen. Der eine Verteidiger springt nicht hoch genug und der andere wird von Born genarrt. Der grüne Kapitän hat nun freie Bahn und sprintet von links Richtung gegnerisches Tor. Er sieht seine Tulpen M. Mayer und A. Bornstein mitsprinten, doch auch der Gegner läuft mit. Als alle Beteiligten auf einen Querpass wetten, schiebt Born kurzerhand das Leder doch links beim kurzen Pfosten zur 1:0 Führung ein.

Nur noch 15 Minuten zu spielen. Es sieht so aus, dass die grüne Mannschaft den achten Sieg in Folge einfahren kann. Doch es kommt anders. Die junge Truppe in Bunt macht nochmal gehörig Druck und die Tulpe-Abwehr einen verhängnisvollen Fehler. Ein ungefährlicher Ball wird fünf Minuten vor Schluß zum Bumerang. Die Tulpe kriegt den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum. Die großartigen Techniker in Reihen des Gegners lassen das Bällchen auf Höhe des grünen Strafraums tanzen, der Linksaußen flankt in die Mitte zurück auf den "Argentinier" und der schiebt das Runde unhaltbar für den guten Tulpe-Schlußmann Ralf Südhoff zum 1:1- Endstand ins Eckige ein.

Fazit: Es war ein gutes Spiel mit zwei nahezu gleichwertigen Mannschaften. Die junge bunte Straßenfußballertruppe war ein wirklich schwerer Gegner. Sie gingen über das ganze Spiel ein hohes Tempo und hatten insgesamt auch die besseren Einzelspieler in ihren Reihen. Kein Wunder, denn wie sich später herausstellte, spielen viele in der ersten Mannschaft von Union 06, die gerade erst aus der Bezirksliga abgestiegen sind. Somit hat die Grüne Tulpe wieder mal bewiesen, dass man auch hochklassigen Gegnern ohne zusätzliche Trainingseinheiten inzwischen erfolgreich Paroli bieten kann.