Grüne Tulpe - Hertie School of Governance

22.03.2010

Grüne Tulpe - Hertie School of Governance1

Beide Teams erschienen pünktlich und überaus zahlreich. Die Sonne schien und einem schönen Frühling-Fussballabend sollte eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Oder doch? Als sich alle bereits ausgiebig warm gemacht hatten, fragten sich beide Teams, wo denn nur der Unparteiische bleibt. Nach weiteren fünf Minuten Wartezeit fanden sich beide Mannschaften damit ab, dass dieser heute wohl nicht mehr kommen würde und nahmen selbst das Heft in die Hand. (Der Schiedsrichter entschuldigte sich dafür gleich am nächsten Tag bei der Grünen Tulpe. Er konnte am Montagabend kurzfristig aus sehr verständlichen familiären Gründen nicht kommen, Anm. der Red.)  

Nun gut, es würde auch ohne gehen, denn es geht ja nicht um ?alles? hier und so kann man manchmal eben auch auf einen Unparteiischen verzichten. Hatte eben ein solcher doch auch letzte Woche beide Teams besonders bei Abseitsentscheidungen fast zur Verzweiflung gebracht. Nach dieser kurzen Verzögerung und einer kleinen Regelkunde im Mittelkreis konnte es dann also endlich losgehen.

Das Spiel war sofort von der großen Kampf- und Laufbereitschaft beider Mannschaften geprägt. So war es erstmal ein zähes Abtasten und Beharken im Mittelfeld. Deswegen waren es vor allem Fernschüsse, die für erste Gefahr vor beiden Toren sorgten. Besonders die zwei Lattenknaller von Andrea und Toffi in der Anfangsphase hätten beinah die grüne Führung gebracht. 

Das Spiel plätscherte dann eine Weile vor sich hin, auch weil beide Teams sich weiter im Mittelfeld gegenseitig die Bälle abnahmen und die jeweiligen Konter aber nicht sonderliche Torgefahr ausstrahlten.

Das änderte sich nach ungefähr einer knappen halben Stunde. Asgar spielt sich schön auf der Hertie-Strafraumgrenze durch und kommt frei zum Schuß. Der wird allerdings gerade noch abgeblockt und landet als perfekte Vorlage bei Toffi. Der steht da, wo ein Stürmer eben stehen muss, läuft mit dem Leder noch zwei, drei Schritte in Richtung Hertie-Fünfer und schießt dann aus spitzen Winkel schön und überlegt zum 1:0 ins lange Eck ein.Keine Chance für den guten Governance-Keeper der Gäste.

Endlich ein Tor und alle hofften nun, dass es flott so weitergehen würde. Doch wie es oft im Fussball ist, zogen sich jetzt die Grünen Tulpen nach dem Führungstreffer wieder mehr zurück und die Hertie'aner kamen so immer besser auf. Allerdings ohne dabei die von "Aushilfs-Libero" Hartwig sehr umsichtig organisierte Abwehr in Gefahr zu bringen.

So fiel dann kurz vor der Pause auch völlig überraschend der Ausgleich durch die Hertie School. Ein langer, eher harmloser Freistoß-Ball aus dem Mittelfeld fliegt in den grünen 16er. Greenkeeper Jochen will ihn fangen und Linksverteidiger Andre will ihn köpfen. Doch beide erreichen nicht ihr Ziel, im Gegenteil: Während Jochen statt dem Ball Andre's Kopf "fängt" und der so nun mal nicht köpfen kann, segelt das Bällchen dann irgendwie weiter Richtung grünes Tor, wo ein alleingelassener Hertie-Boy steht und zum 1:1 abstaubt.

Kurz darauf ist Halbzeit. Der Ärger um den unglücklichen Ausgleich ist nur kurz, da die Tulpen insgesamt mit ihrer Leistung zufrieden sind. Die Zeit zum Durchschnaufen nutzen beide Teams, um sich dann nach Wiederanpfiff wieder sehr intensiv zu beharken. Man merkt beiden Mannschaften an, dass sie auf Sieg spielen, denn es wird um jeden Ball gekämpft. Trotz einiger grenzwertiger Tacklings geht es im Großen und Ganzen auch fair dabei zu.

Wie schon in der ersten Hälfte bestimmen die guten Abwehrreihen das Geschehen. Auf Seite der Tulpen ist dabei besonders Barbara zu nennen, die auf der 6er-Position ein starkes Spiel abliefert. Immer wieder erkennt sie blitzschnell die Situation, läuft ein ums andere Mal dem Gegner den Ball ab und spielt dann den ruhigen Pass.

Während also Barbara -wie Frauke in der ersten Hälfte- Ruhe ins Spiel bringt, schießt Andrea vorne fast die 2:1-Führung. Aber eben nur fast, denn ihr Schuß aus 11 Metern geht nur knapp übers Hertie-Gehäuse. Danach plätschert die Partie ohne große Torraumszenen erstmal wieder vor sich hin.

Erst gegen Ende raffen sich beide Teams noch mal auf. Die Grünen Tulpen, trotz deutlicher Konditionsmängel und kampfstarken Hertie'anern, erkämpften sich noch einige gute Tor-Möglichkeiten. Aber auch die Gäste haben noch ihre Großchance. In der 89. Minute landet eine letzte Ecke auf einem großgewachsenen Hertie'aner und sein Kopfball geht nur knapp am grünen Tor vorbei.

Als dann vom Spielfeldrand "letzter Angriff" hereingerufen wird, startet die grüne Mannschaft noch einen solchen. Und der sollte es in sich haben. Über rechts wird schön nach vorne kombiniert. Finn passt wunderbar auf den am Strafraum lauernden Toffi, der das Bällchen schön am Gegner vorbeispitzelt und dann alleine vor dem Hertie-Keeper steht. Toffi kann sich die Ecke aussuchen und alle Tulpen wollen den Ball quasi ins Tor brüllen. Doch Toffi fehtl in diesem Moment die Ruhe und schießt überhastet dem Torhüter hart aber direkt in die Arme.Das wars, danach ist Schluß.

Fazit: Alles in allem ein leistungsgerechtes Unentschieden. Auch wenn Toffi mit der allerletzten Aktion des Spiels endgültig zum Matchwinner hätte werden können, ein grüner Sieg wäre nicht verdient gewesen. Beide Teams schenkten sich nichts und kämpften bis zum Schluß und somit war es ein bis zum Schluß spannender Fight im Poststadion. Anschließend wurden noch gemeinsame Fotos gemacht und alle hatten sich schließlich mit dem verdienten Remis versöhnt. Alles in einem dann doch ein schöner Frühlings-Fussballabend.