Grüne Tulpe - Theater des Westens 1:5

20.07.2009

Nulla poena sine culpa

Wie so oft fand sich die Grüne Tulpe bei tief stehender Sonne am Montagabend im Poststadion ein. Heute galt es, dem Theater des Westens zu trachten. Tulpenpräsident Präsident Markus Kurdziel ließ es sich trotz zuletzt überzeugender Vorstellungen gegen die Mimen nicht nehmen, die Tulpe auf die Gefahren des Abends hinzuweisen. Die Mannschaft war gewarnt und als kleine Zugabe wurde noch die Androhung physischer Gewalt im Falle des Versagens gestreut.

Bühne frei für 90 Minuten, die anders kommen sollten als erwartet. Denn statt zartbesaiteter Schauspieler wartete eine Kompanie an hünenhaften Figuren auf die sich schon mental in der verdienten Sommerpause befindlichen Tulpen.

Nach einem Hin- und Her in der Anfangsphase schafften es die Bühnen-Boys mit einer schnellen Kombination vor das Tulpen-Tor, in dem dann auch gleich ein Ball Einlass fand. Nach dem Rückstand wurde die Abwehr um Libero Hartwig Mayer immer stärker, sodass das Spiel an Spannung gewann. Die Tulpen schafften es immer wieder erfolgreich über links aufzubauen und mit schnellen Kombinationen das Mittelfeld zu überbrücken. Doch zu oft scheitert der Erfolg dann am letzten und entscheidenden Pass oder am mangelnden Freiraum zur Flanke. Aber wie in allen großen Dramen sollten auch heute Zufall und Hoffnung eine gewichtige Rolle spielen. Nach einem wie üblich schnellen Spiel nach vorne landete ein ursprünglich etwas anders geplanter Pass mit Hilfe des Gegners Stiefel bei Asgar Ergin, der, sich alleine vor dem bärtigen Torsteher des Theaters befindend, nicht lange zögerte und erfolgreich netzte.

In der Folge des Ausgleichs spielten beide Mannschaften auf Augenhöhe. Es kam zu einigen guten Kombinationen der Tulpen und zu mehreren schnellen Kontern der Theatristen. Als die Tulpen ihre Gedanken schon in der Halbzeitpause wähnten, machte sich einer der anderen Seite mit Siebenmeilenstiefeln auf durch die tulipaische Abwehr, spielte circa sieben der elf aus und drosch das Spielgerät unhaltbar in die Maschen. Widerstand zwecklos, Salz im Pausentee.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurden die Tulpen mehr und mehr zu Komparsen des Geschehens. Außer einigen Standartsituationen war zuerst aufgrund eines starken Abwehrchefs auf Seiten der Gegner für die Tulpe nicht viel zu holen. An diesem Abend wurden noch nicht einmal die sonst so zuverlässigen Ecken zum Gelöbnis. Auf der anderen Seite des Feldes verhinderte der starke Tulpen-Torwart Jochen Schieborn in dieser Phase die ein oder andere Großchance. Es schien schließlich jedoch nur eine Frage der Zeit, bis das Theater des Westens wieder triumphierte. Die starke Nummer 10 des Theaters traf zum 3:1. In der Folge wurde das Auftreten auf beiden Seiten aktiver, was einerseits dem Spiel gut tat, andererseits zu A2-artigen Zusammenstößen auf dem Platz führte.

Dennoch: Je höher der Rückstand der Tulpen, desto besser wurde ihr Spiel und Einsatz. Daher kamen sie auch zu einigen Großchancen: Zuerst wurde Sebastian Tschirbs über die rechte Seite geschickt, legte den Ball zu Simon Bruhn ab, der direkt zu Aaron Greicius weitergab, welcher aus aussichtsreicher Position jedoch am Torwart scheiterte. Etwas später wurde André Bornstein gut in Szene gesetzt, der jedoch, alleine vor dem Theater-Schlussmann, zu lange mit Schuss oder Pass zögerte und schließlich vom Ball getrennt wurde. Gute Kombinationen wurden später leider viel zu oft durch lange und weite Bälle ersetzt. Dieser leichtfertige Umgang mit Chancen und Ballbesitz wurde bestraft und ein Spieler der Gegner kam frei zum Rechtsschuss und damit zum 4:1 für jene Mannschaft, die an diesem Abend mehr und mehr ihrem Ruf als "Bühne der Weltstars" gerecht werden konnte. Etwas später schaffte es die Elf des Theater des Westens sogar, den Ball zum fünften Mal in das Tulpen-Tor zu befördern. Bis zum Abpfiff war es nicht mehr lange. Mit hängenden Köpfen begaben sich die devoten Tulpen in die Kabine, wo Präsident Markus Kurdziel schon mit der Strafmaske wartete.

Schöne Ferien.