SV Falkensee - Grüne Tulpe 0:2
Über die Schlammschacht in Falkensee schrieb die Märkische Allgemeine unter dem Titel "Grüne Tulpe ernten Spätlese" in ihrer Ausgabe vom 27.04.2006 (Auszug):
"...Zum ersten Mal hat sich das Team der Freizeitfußballer des SV Falkensee-Finkenkrug - genannt die "Spätlesen" - zu Hause einer "politiknahen Mannschaft aus Berlin" geschlagen geben müssen. Die Vertretung aus der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen konnten am vergangenen Sonnabend bei einem Freundschaftsspiel auf dem Sportplatz an der Straße der Einheit verdient mit 2:0 als Sieger den Rasen verlassen. Nach Siegen der Spätlesen gegen Kanzleramt und Landesvertretung Rheinland-Plalz waren dieses Mal die Sieger des diesjährigen Bundestagsturniers einfach spielerisch und läuferisch der Freizeittruppe aus Falkensee überlegen.
Zwar könnten die Spätlesen die Niederlage auf das Wetter - es regnete wie aus Eimern - schieben, aber die Grünen hatten insgesamt die besseren Torchancen und kamen einfach auf dem durchnäßten Boden nicht so oft ins Rutschen wie die Gastgeber. Besondere Ehre für die Falkensee-Truppe ist es, dass sie nun sogar auf der Website von Bündnis 90/ Die Grünen mit einem Bericht "Schlammschlacht in Falkensee" bedacht wurden, der im Internet unter www.gruene-bundestag.de abgerufen werden kann. Dort ist auch zu erfahren, dass Tresfore Dambe und Kristoffer Born die Torschützen für die grünen Bundestagskicker waren.
...Im übrigen: Den Grünen Tulpen hat das Spielen so viel Spaß gemacht, dass gleich an Ort und Stelle eine Revanche im Berliner Poststadion oder im September in Falkensee ausgemacht wurde. Bis dahin müssen die Spätlesen noch besser im Kombinieren und vor allem im Stellungsspiel werden."
Hier nun der ausführliche und oben genannte Spielbericht:
SV Falkensee - Grüne Tulpe 0:2
Schlammschlacht in Falkensee
Blauer Himmel über Berlin. Frühjahrsduft liegt über der Stadt. Breiter Sonnenschein sorgt fast schon für sommerliche Temperaturen. Ideale Fußballbedingungen also. So war das während der gesamten Woche, die wir Bürobewohner vornehmlich durch Glasscheiben von innen gesehen haben. Nur nicht an diesem Samstag, als ein Auswärtsspiel in Falkensee angesetzt war. Der Regen hatte in der Nacht eingesetzt. Der versprochene Rasenplatz sah auch noch einige Minuten nach Spielanpfiff ansprechend grün aus.Er verwandelte sich dann aber in Aussehen, Oberfläche und Betretbarkeit zunehmend und ähnelte bald mehr einer der Anbauflächen für brandenburgisches Qualitätsgemüse, die die Umgebung von Falkensee so reizvoll machen. Erstaunlicherweise zog der Platzwart erst in der Hälfte der zweiten Halbzeit die Notbremse und sperrte den Platz. Da sahen dann Platz und Spieler schon nicht mehr annähernd so aus wie vorher.
Nötig wurde das Spiel zum ungewohnten Zeitpunkt, weil das Sportamt Mitte das Poststadion am Montag nicht zur Verfügung stellen konnte. Und möglich, weil sich aus dem - von der Grünen Tulpe souverän gewonnenen - Hallenturnier der Sportgemeinschaft des Bundestags ein netter Kontakt zu einem CDU-Kollegen ergeben hatte. Wir haben uns für die Einladung freundlich bedankt. Dann war aber auch wieder Schluss mit der Freundlichkeit, denn die Wahrheit liegt bekanntlich auf dem Platz. Und dort übernahm die Grüne Tulpe von Anfang an die Initiative, die sich auch schon sehr bald in einigen sehr guten (und zur steten Verzweiflung des Coaches Wolfgang Helm) nicht genutzten Chancen niederschlug. Bis auf eine kurze Phase gegen Mitte der ersten Hälfte war die Grüne Tulpe die dominierende Mannschaft mit klarerer Feld(oder eher: Acker-)Überlegenheit. Trotz des zunehmend unzulänglichen Untergrunds gelang das Kurzpassspiel und auch viele der gefürchteten langen Bälle erreichten ihren Empfänger im Angriff. Doch das blieb brotlose Kunst, solange nicht endlich ein Tor fiel. Dafür sorgte dann Tresfore Dambe kurz vor dem Halbzeitpfiff nach souveränem Solo und wunderschönem Anspiel von Kristoffer Born.
Unverändert das Spiel in der zweiten Halbzeit. Der Gegner bemühte sich weiter erfolgreich, unserem Torhüter Jochen Hake einen ruhigen, wenn auch etwas verregneten Nachmittag zu bereiten und kam eigentlich das gesamte Spiel mit keinem Angriff gefährlich in Tornähe. Ganz anders auf der Gegenseite, wo sich der Torhüter mit einer Reihe schöner Paraden vor der spärlichen Fankulisse profilieren konnte und seine Mannschaft vor einer weit höheren Niederlage bewahrte. So war es deutlich mehr als Ergebniskosmetik, dass Kristoffer Born mit einem bundesligawürdigen Heber für den 2:0-Endstand sorgte. Vorangegangen waren serienweise Eckbälle von beiden Seiten, die jedoch nicht zu weiteren Torchancen führten. Insofern machte sich negativ bemerkbar, dass diese Standardsituation wären des Trainingslagers (unter sibirischen Verhältnissen) nicht wirklich geübt werden konnte.
Ob der guten Mannschaftsleistung wuchs der Optimismus, dass das Spiel um WM-Karten zu frühmorgendlicher Zeit (04:00 Uhr) am kommenden Freitag erfolgreich bestanden werden könnte. Aber: das nächste Spiel ist bekanntlich immer das schwerste. Und dem Kunstrasen im Jahnstadion kann wahrscheinlich auch wochenlanger Regen nichts anhaben.
mk