Rede von Laura Kraft Europäischer Hochschulraum

Laura Kraft
24.04.2024

Laura Kraft (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Jetzt hatten wir wieder vier Minuten

(Stephan Brandner [AfD]: … was gelernt!)

reinstes rechtes Bullshit-Bingo.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)

Ich habe leider nicht genug Redezeit, um jeden einzelnen Punkt dieser merkwürdigen Schwurbeleien aufzudröseln.

(Stephan Brandner [AfD]: Das würden Sie in einer halben Stunde auch nicht schaffen! Sie werden nicht einen einzigen Punkt widerlegen können!)

– Doch, natürlich. – Aber eins kann ich Ihnen sagen – und ich glaube, da ist sich die Mehrheit dieses Hauses einig –: Bei uns gehen immer sämtliche Alarmglocken an, wenn bei Ihnen mal wieder Humboldt herhalten muss; der würde sich nämlich im Grabe umdrehen.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Marc Jongen [AfD]: Was glauben Sie, was der zu Bologna sagen würde?)

Wir haben schon einiges zu Bologna gehört. Und dabei muss man sagen: Wem sagt Bologna heute eigentlich noch etwas? Denn wenn man an die Unis geht, merkt man: Der Bologna-Prozess ist schon älter als das Durchschnittsalter der Studierenden in diesem Land. Aber wenn man von Erasmus, von Creditpoints oder auch internationalen Kooperationen spricht, dann können, glaube ich, ganz viele Studierende wieder mitreden. Erasmus ist ein Programm – und es ist ja dem Bologna-Prozess vorausgegangen –, das für den Erfolg spricht; denn Europa ist näher zusammengerückt. Und wann könnte das wichtiger sein als in dieser Weltlage, in der wir uns gerade befinden?

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)

Internationale Kooperationen in der Forschung und Wissenschaft haben letzten Endes dafür gesorgt, dass sich ganze Biografien von Studierenden, von jungen Menschen in diesem Land ganz maßgeblich ändern. Ich sehe, hier sind auch junge Menschen anwesend. Ich kann einfach nur dazu ermutigen, diese Chance zum Austausch wahrzunehmen und offen zu sein, für Europa zu sein. Denn da ist ganz viel möglich. Und wenn Europa zusammenrückt, dann sind auch wir gemeinsam stark. Dann sind wir auch stark gegen Krieg, gegen Terror und gegen diejenigen, die Demokratien oder auch freiheitliche Grundordnungen infrage stellen.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)

Die Studierendenmobilität ist ein sichtbarer Erfolg des Bologna-Prozesses – den Anteil von Erasmus daran habe ich bereits angesprochen –, und eine wesentliche Voraussetzung für die Mobilität ist eine Vergleichbarkeit der Studiengänge. Der Bericht zeigt auch, dass diese herbeigeführt wurde. Es ist auch sehr erfreulich, dass Deutschland auf Rang drei der beliebtesten Studienstandorte gelandet ist. Die Vielfalt an Studiengängen, die wir anbieten können, ist einfach großartig. Natürlich gibt es auch noch Lücken im System; da müssen wir noch nachschärfen. Aber wir sehen: Das Ganze war bis hierhin ein Prozess, es ist immer noch ein Prozess. Und die kleinen Geburtsfehler, die es gab, wurden letzten Endes Stück für Stück beseitigt.

Ich möchte an dieser Stelle noch auf den DAAD und die Mittlerorganisationen zu sprechen kommen, die gezeigt haben, wie leistungsstark und großartig sie arbeiten können, als der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgebrochen ist. Es ist so gut, dass wir diese Organisationen haben, und wir müssen sie auch weiterhin unterstützen. Ich möchte im Hinblick auf die kommenden Haushaltsberatungen allen mit an die Hand geben, das im Blick zu behalten. Das ist eine unglaubliche Arbeit.

Vielen Dank.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)

Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:

Katrin Staffler hat das Wort für die CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)