Rede von Laura Kraft Forschung und Innovation

06.07.2022

Laura Kraft (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Forschung ermöglicht Fortschritt. Es braucht gute Forschung, um Pandemien aufzuhalten, um den Klimawandel zu bremsen und um Antworten auf die vielfältigen Herausforderungen von morgen zu finden. Gute Forschung braucht aber auch gute Rahmenbedingungen. „Die Verwertung von Ideen hin zu neuen Innovationen und Unternehmensgründungen bleibt in Deutschland noch hinter den Erwartungen zurück“, so heißt es im Bundesbericht Forschung und Innovation. Das liegt auch daran, dass Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft in der Vergangenheit zu wenig zusammengedacht wurden. Aber erst wenn wir diese Aspekte zusammendenken, dann wird Innovation möglich.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)

Investitionen in Forschung und Innovation sind in der Tat eine Investition in die Zukunft. Der Bundesbericht benennt es genau richtig: Wir befinden uns im Aufbruch in ein Transformationsjahrzehnt, aber wegzukommen von Gas, von Kohle, von Öl, ist kein einfacher Weg. Wir müssen jetzt hierfür die Weichen stellen und für eine nachhaltige, klimaschonende Zukunft Methoden fördern und auch unterstützen. Eine solche Transformation ist notwendig, sie erfordert aber erhebliche wirtschaftliche und gesellschaftliche Anstrengungen und auch Veränderungen. Wir müssen hierfür auch den Forschenden und den Innovatorinnen und Innovatoren die nötige Unterstützung bieten – sowohl finanziell als auch legislativ.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)

Dazu gehört eine leistungsstarke digitale Infrastruktur. Wir müssen endlich bürokratische Hürden abbauen. Deutschlands Rolle in Europa, aber auch weltweit wird dadurch gestaltet, wie wir mit Innovationen in unserer Gesellschaft umgehen. Vor dem Hintergrund des Angriffskriegs gegen die Ukraine müssen wir unsere Forschungskooperationen noch mal ganz neu in den Blick nehmen. Wissenschaft und Forschung bieten die Möglichkeit, Brücken da aufrechtzuerhalten und im Dialog zu bleiben, wo an anderer Stelle vielleicht schon längst Brücken abgerissen wurden. Das ist in diesen Zeiten besonders wichtig.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Götz Frömming [AfD]: Welches Land meinen Sie denn?)

Gute Forschung ist auf Kooperation angewiesen, aber wir müssen unsere Partnerschaften angesichts der neuen weltpolitischen Lage auch noch mal ganz neu in den Blick nehmen und die Zukunft darauf ausrichten. Wir müssen im Zweifel eine größere Souveränität für uns aufbauen und gleichzeitig enger mit unseren verlässlichen Partnerinnen und Partnern zusammenhalten. Durch gelungene Forschungs- und Innovationspolitik stärken wir Deutschland als Wissenschaftsstandort und auch im internationalen Wettbewerb. Dafür wollen wir als Ampelkoalition die richtigen Weichen stellen. Es ist Zeit, dass wir die Erkenntnisse, wie sie uns der Bundesbericht liefert, nicht nur wahrnehmen, sondern auch endlich in politisches Handeln überführen.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Die Herausforderungen der Zukunft, sie sind groß, sie sind ernst.

Vizepräsidentin Yvonne Magwas:

Kommen Sie bitte zum Schluss.

Laura Kraft (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

Die Zeit wird knapp. Packen wir es an!

Ich bedanke mich.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)

Vizepräsidentin Yvonne Magwas:

Die nächste Rednerin ist Dr. Petra Sitte, Fraktion Die Linke.

(Beifall bei der LINKEN)