Rede von Dr. Anna Christmann Start-Up-Unternehmen

Foto von Anna Christmann MdB
27.09.2023

Dr. Anna Christmann, Beauftragte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz für die Digitale Wirtschaft und Start-ups:

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich freue mich sehr, dass wir heute den einjährigen Fortschrittsbericht der Start-up-Strategie der Bundesregierung diskutieren können. Denn es ist das erste Mal, dass eine Bundesregierung sich eine Start-up-Strategie gegeben hat. Wir zeigen: Start-ups sind für uns Schlüssel für die Erneuerung der Wirtschaft, sie sind Innovationstreiber, sie bringen die Erfindungen, die neuen Ideen aus den Laboren in die Praxis, in die Produkte und an den Markt. Die Start-ups sind letztlich auch der Mittelstand von morgen. Deswegen unterstützen wir sie mit einer Strategie.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP)

Nach einem Jahr sehen wir auch, dass wir 45 Prozent der Maßnahmen bereits umsetzen konnten. Eine weitere Hälfte ist bereits angefangen. Das ist eine gute Bilanz, und das ist ein gutes Signal für die Start-ups, die auf uns bauen können.

Aber es gibt natürlich auch nicht ganz einfache Zeiten. Wir haben gerade den Deutschen Startup Monitor gelesen. Natürlich ist das Klima im Moment auch für die Start-ups nicht so einfach. Wir sehen Herausforderungen bei der Einschätzung des Gesamtökosystems, das natürlich von der weltweiten Krise nicht unberührt bleibt. Dennoch sagen acht von zehn Start-ups, sie würden wieder in Deutschland gründen. Das zeigt: Wir sind ein starker Standort. Zwei Drittel planen, im kommenden Jahr externes Kapital aufzunehmen. Auch hier sieht man Optimismus bei den Start-ups. Das ist ein gutes Signal für unsere Wirtschaft, und das wollen wir weiter unterstützen.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP)

Die Vielzahl der Maßnahmen, die wir bereits umgesetzt haben, ist zu groß, als dass sie alle heute hier genannt werden können. Ich will zwei nennen: den DeepTech & Climate Fonds, wo wir explizit 1 Milliarde Euro bereitstellen für Direktinvestitionen in Unternehmen, die in DeepTech oder in Klimatechnologien unterwegs sind. Das ist entscheidend für die Dinge, die wir in Zukunft für die Bewältigung der großen Herausforderungen im Bereich Klimaschutz, aber auch Digitalisierung brauchen.

Bei der Frage der Talente sind wir mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz auf einem guten Weg, die Dry-Income-Problematik mit der Kapitalbeteiligung zu lösen, damit das ein Standortfaktor wird, der Talente zu Startups in Deutschland anzieht. Auch das haben wir mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz mit unterstützt. Wir zeigen: Wir sind ein sehr guter Standort für internationale Talente und für Mitarbeitende für Start-ups.

Und ich möchte auch das EXIST-Programm erwähnen. Mit dem Programm EXIST-Women sorgen wir dafür, dass wir mehr Gründerinnen ins System holen. Dieses Programm startet jetzt bereits. Wir stagnieren im Moment bei der Zahl von Female Founders. 20 Prozent sind zu wenig. Da müssen wir besser werden.

Wir haben viel vor mit den Start-up-Factorys an Hochschulen. Hier geht es darum, Ökosysteme um die Hochschulen herum zu stärken, damit wir die Ausgründungszahl erhöhen.

Zuletzt will ich auch noch betonen, dass wir die Vergabe an Start-ups erleichtern wollen und innovative Vergabeverfahren noch voranbringen wollen.

Wir haben also schon viel geschafft. Wir haben noch viel vor. Start-ups haben eine hohe Priorität für diese Bundesregierung. Ich freue mich auf die Arbeit, die noch kommt.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP)

Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:

Das Wort hat der Kollege Dr. Klaus Wiener für die CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)