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Ergebnisse der Waldzustandserhebung

Zu den Ergebnissen der Waldzustandserhebung erklärt Niklas Wagener, Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat:

„Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2024 und die aktuellen Daten des Klimawandeldienstes Copernicus, denen zufolge der Mai der zweitheißeste seit Beginn der Aufzeichnung war, zeigen es deutlich: Der Zustand unserer Wälder ist weiterhin alarmierend, nur jeder fünfte Baum ist noch gesund. Die Schäden sind nicht mehr nur Zahlen auf dem Papier – sie sind mit bloßem Auge sichtbar. Kaum ein Wald in Deutschland sieht heute noch gesund aus. Die Folgen der anhaltenden Dürre, die Zunahme von Schädlingen und die Auswirkungen des Klimawandels stellen unsere Wälder und Waldbesitzenden vor eine existenzielle Krise.

Grüne Wälder brauchen Grüne Politik. Deshalb sagen wir Grüne klar: Erhalten, was uns erhält. 

Der Wald ist zentraler Baustein für den Klima- und Artenschutz – und damit auch für die zukünftigen Generationen. Deshalb brauchen wir jetzt den Dialog zwischen allen und eine entschlossene Unterstützung für eine klimaresiliente, naturnahe und gemeinwohlorientierte Waldbewirtschaftung. Denn unsere Generation ist in der Verantwortung, die Wälder von morgen zu gestalten.

Wir fordern ein Bundeswaldgesetz, das den Fokus auf naturnahe und strukturreiche Wälder legt. Der Waldumbau muss konsequent und langfristig angelegt sein. Wir Grüne setzen uns deshalb für eine Weiterentwicklung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) ein – hin zu einer ergebnisorientierten Honorierung von Ökosystemleistungen. Es geht darum, den gesellschaftlichen Wert des Waldes anzuerkennen – von CO₂-Speicherung über Biodiversität bis zur Erholungsfunktion. Die Anpassung des Bundesjagdgesetzes darf sich nicht allein auf den Wolf konzentrieren, sondern muss umfassend gedacht werden. Ein zentrales Ziel bleibt der Schutz naturnaher Wälder und die Förderung von Räumen für natürliche Waldentwicklung. Dafür braucht es auch ein differenziertes Wildtiermanagement, das die natürliche Waldverjüngung flächendeckend ermöglicht. 

Das oberste Ziel bleibt: Walderhalt und die Stärkung der Anpassungsfähigkeit unserer Wälder. Dafür brauchen wir ein starkes Miteinander aller Menschen im Wald.“