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Rainbow Map 2025 von ILGA Europe
Heute wurde die Rainbow Map 2025 von ILGA Europe veröffentlicht. In diesem Ranking aus 49 Ländern vergleicht die Organisation jährlich die rechtliche und politische Situation für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie andere queere Menschen (LSBTIQ*). Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr um 3 Plätze gestiegen - auf Platz 8 der 49 untersuchten Länder.
Dazu erklärt Nyke Slawik, Sprecherin für Queerpolitik:
Deutschland ist im aktuellen Regenbogen-Ranking von ILGA-Europe um drei Plätze gestiegen – ein wichtiges Zeichen für die Gleichstellung von LSBTIQ*-Personen in unserem Land. Besonders das im vergangenen Jahr beschlossene Selbstbestimmungsgesetz hat maßgeblich zu dieser positiven Entwicklung beigetragen. Es ist ein klarer Fortschritt nach Jahrzehnten diskriminierender Regelungen – und ein Beweis dafür, wie konkrete politische Maßnahmen spürbare Verbesserungen schaffen können.
Gerade deshalb ist klar: Das Selbstbestimmungsgesetz muss bestehen bleiben. Es darf von der Bundesregierung nicht aufgeweicht oder zurückgenommen werden. Im Gegenteil – wir müssen den eingeschlagenen Weg entschlossen weitergehen. Die gezielte Arbeit des Queerbeauftragten der letzten Bundesregierung, Sven Lehmann, und der Nationale Aktionsplan für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (NAP) zeigen Wirkung. Sowohl das Amt des*der Beauftragten sowie der Aktionsplan müssen unbedingt erhalten bleiben, doch zu beidem hüllt sich Schwarz-Rot derzeit in Schweigen. Dieser drohende Rückschritt wäre eine Bankrotterklärung der neuen Regierung in der Gesellschaftspolitik. Hier muss Schwarz-Rot schnell Klarheit schaffen.
Gleichzeitig macht das Ranking deutlich, dass noch Luft nach oben bleibt. Wer auf die Spitzenplätze in Sachen Freiheit, Gleichberechtigung und Bürger*innenrechte für LSBTIQ* will, muss weiter anpacken: Die Ergänzung von Artikel 3 Grundgesetz um den Diskriminierungsschutz queerer Menschen, die Absicherung der Gesundheitsversorgung für trans*-, inter*- und nicht-binäre Personen und die Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes sowie des Abstammungsrechts sind längst überfällig. Dafür werden wir uns als Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag stark machen – gemeinsam mit der queeren Community.