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Zukunftsprojekt für Sport und Demokratie

Anlässlich des interfraktionellen Antrags zur Bewerbung Deutschlands um Olympische und Paralympische Spiele erklären Tina Winklmann, Sprecherin für Sport und Ehrenamt, und Ophelia Nick, Mitglied im Ausschuss für Sport und Ehrenamt:

Die gemeinsame Bewerbung ist ein Zukunftsprojekt, das den Geist von Fair Play, Respekt und internationaler Verständigung mit Leben füllt. Olympische und Paralympische Spiele bringen die besten Athletinnen und Athleten der Welt zusammen, machen Spitzenleistungen sichtbar und können Kindern und Jugendlichen zeigen, wie stark Vielfalt, Teamgeist und Durchhaltevermögen eine Gesellschaft machen.

Damit diese Spiele ein Gewinn für alle werden, müssen sie modernen grünen Maßstäben standhalten. Wir erwarten Konzepte, die auf barrierefreie und langfristig nutzbare Sportstätten setzen; auf starken öffentlichen Verkehr, konsequenten Klimaschutz und faire Arbeitsbedingungen. Es darf keine Spiele geben, die auf Kosten von Klima und sozialer Gerechtigkeit organisiert werden. Die Menschen vor Ort müssen von Anfang an beteiligt werden. Nur wenn Bürgerinnen und Bürger die Spiele auch wollen, wird ein Erfolg daraus.

Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland tragen immer auch historische Verantwortung. Die Spiele von 1936 und die Anschläge auf die israelische Mannschaft in München 1972 mahnen uns, den Wettbewerb als Bühne für Frieden, Vielfalt und ein entschiedenes Nein zu Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung zu gestalten. Deshalb erwarten wir vom DOSB und vom IOC volle Transparenz, wirksame Schutzkonzepte und klare demokratische Standards. Spiele ohne glaubwürdige Schutz- und Sicherheitsarchitektur sind für uns keine Option.

Gelingt es, diese Anforderungen mit der Begeisterung, den Emotionen und den Idealen des Sports zu verbinden, können Olympische und Paralympische Spiele zum sichtbarsten Zukunftsprojekt für ein vielfältiges, gerechtes und zutiefst demokratisches Sport-Deutschland werden.