22 Jun 2023

Hybrides Fachgespräch Auf Knopfdruck kreativ? Chancen und Herausforderungen von KI in der Kunst

Computergeneriertes Bild über Künstliche Intelligenz
Gemeinsam mit der Kultur- und Kreativwirtschaft haben wir darüber diskutiert, welche Auswirkungen Künstliche Intelligenz auf die Kunst hat und welche Leitplanken nötig sind. Google DeepMind
  • Künstliche Intelligenz (KI) verändert unser Leben. Auch für die Kunst eröffnet KI neue Chancen und Herausforderungen.
  • Welche Leitplanken für Künstliche Intelligenz muss der Gesetzgeber hierzu schaffen? Darüber haben wir mit Angehörigen der Kultur- und Kreativwirtschaft diskutiert.
  • Ziel ist es, Kreativität, die soziale Absicherung für Kreative und unsere vielfältige kulturelle Infrastruktur zu erhalten.

KI beruht auf bereits geschaffenen Werken. Welche Auswirkungen hat dies für die Urheber*innen, vor welche Probleme werden Künstler*innen möglicherweise gestellt und welche Leitplanken sind nötig? Darüber diskutierten wir bei einem öffentlichen Fachgespräch gemeinsamen mit der Schriftstellerin Nina George, Matthias Hornschuh von der Initiative Urheberrecht und Florian Drücke, dem Geschäftsführer des Bundesverbands Musikindustrie e. V. sowie weiteren Gästen.

KI nimmt mit rasanter Geschwindigkeit immer mehr Einfluss auf unser Leben. Die absehbaren Veränderungen stellen unsere Gesellschaft vor eine enorme Herausforderung. Auch im Kunstbetrieb und der Kunstproduktion eröffnet die Anwendung von KI neue Möglichkeiten und Chancen, zum Beispiel für die Erschaffung von Inhalten. Vieles wird zukünftig schneller gehen. Neues kann entstehen.

Gemeinsam mit den beteiligten grünen Abgeordneten Maria Klein-Schmeink (stellvertretende Fraktionsvorsitzende), Awet Tesfaiesus, Erhard Grundl, und Tabea Rößner wurde darüber gesprochen, wie bei der Nutzung von KI die Rechte der Künstler*innen sowie der Urheber*innen von Originalwerken geschützt werden können.

Nora Al-Badri (ETH Zürich) und Prof. Dr. Sarah Legner (EBS Universität) beteiligten sich mit juristischer Expertise und Erfahrungsberichten aus der Praxis. Es wurde deutlich, dass es im gerade auf EU-Ebene verhandelten sogenannten AI-Act wirksamere Regelungen brauche, um Künstler*innen besser vor dem Missbrauch ihrer Werke zu schützen.

Nora Al-Badri verwies darauf, dass KI immer nur auf bereits Gelerntem beruhen könne. Daher bestehe die Gefahr, dass bestehende Machtstrukturen und Diskriminierungen weiter reproduziert werden. Es müsse sichergestellt werden, dass die von der KI für das Training genutzten Daten rechtskonform erhoben werden und Urheber*innen die Möglichkeit hätten, sich gegen eine Nutzung durch die KI auszusprechen. Matthias Hornschuh forderte, dass die von der KI verwendeten Daten vergütet werden müssten.

Einig waren sich alle Beteiligten, dass die Politik Rahmenbedingungen schaffen müsse, damit kulturelle Vielfalt und kulturelle Infrastruktur erhalten blieben und Neues entstehen könne. Daher sei es wichtig, die Herausforderungen und Chancen für die Kunst konkret zu identifizieren. Auf dieser Grundlage seien dann Leitplanken zu entwickeln.

Uhrzeit Programm
12.30

Begrüßung

Maria Klein-Schmeink MdB
Stellvertretende Fraktionsvorsitzende
Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

12.35

Begrüßung und politische Einführung

Erhard Grundl MdB
Sprecher für Kultur- und Medienpolitik, Leiter der AG Kultur und Medien
Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

Awet Tesfaiesus MdB
Obfrau im Ausschuss Kultur- und Medienpolitik, Berichterstatterin für Urheberrecht im Bereich Kultur und Medien
Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

12.45

Panel: KI und Kunst // Chancen und Herausforderungen

Nora Al-Badri
Multidisziplinäre Künstlerin und Leiterin für AI+Art am ETH AI Center Zürich

Florian Drücke (digital zugeschaltet)
Vorstandsvorsitzender 
Bundesverband Musikindustrie (BVMI)

Nina George (digital zugeschaltet)
Schriftstellerin, Ehrenpräsidentin und Politische Beauftragte des 
European Writers’ Council (EWC)

Matthias Hornschuh
Komponist und Sprecher der Kreativen in der
Initiative Urheberrecht

Prof. Sarah Legner (digital zugeschaltet)
Professorin für Immaterialgüterrecht (EBS Universität)

Moderation: Awet Tesfaiesus MdB & Erhard Grundl MdB

13.30

Öffnung der Runde für das Publikum und gemeinsame Diskussion

Mit Schlaglicht von: 

Tabea Rößner MdB
Vorsitzende Ausschuss für Digitales
Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

14.15 Abschlussrunde Panel
14.25 Schlusswörter Erhard Grundl & Awet Tesfaiesus
14.30 Ende der Veranstaltung