Hybrides Fachgespräch Kein sicherer Hafen für Kriegsverbrecher! – Zukunft des Völkerstrafgesetzbuchs / No Safe Haven for War Criminals! – The Future of the German Code of Crimes against International Law
***Englisch version below***
Am 26. Juni jährt sich die Verkündung des Völkerstrafgesetzbuchs (VStGB) zum 21. Mal. Auf Grundlage des Weltrechtsprinzips darf die deutsche Justiz seither im Namen der Weltgemeinschaft gegen schwerste Völkerrechtsverbrechen vorgehen. Die letzten Jahre haben die enorme Bedeutung des VStGB gezeigt. Der weltweit erste Prozess gegen Unterstützer des Assad-Regimes wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie der weltweit erste Prozess wegen des Völkermords an den irakischen Jesid*innen fand in Deutschland statt. Auch Prozesse wegen Verbrechen im Kongo und in Gambia wurden in Deutschland nach dem VStGB geführt. Der Anspruch Deutschlands ist es, eine Vorreiterrolle bei der Verfolgung von Völkerrechtsverbrechen einzunehmen. Diesem Anspruch wollen wir auch weiterhin gerecht werden.
Nicht zuletzt durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine stellt uns das Völkerstrafrecht jedoch erneut vor Herausforderungen, indem es uns fragt: „Can humanity really strike back?“
Wie wird die Zukunft des deutschen VStGB aussehen? Wie können das VStGB und das Prozessrecht reformiert und modernisiert werden, damit sie für heutige und zukünftige Herausforderungen gewappnet sind? Im Februar wurden vom Bundesministerium der Justiz (BMJ) bereits Vorschläge vorgelegt.
Darüber und über weitere Aspekte der Verfolgung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit wollen wir mit ausgewiesenen Expert*innen diskutieren. Wir laden herzlich alle Interessierten ein an der Diskussion teilzunehmen. Es darf auch zukünftig keinen sicheren Hafen für Kriegsverbrecher geben!
Die Veranstaltung findet sowohl online als Videokonferenz als auch in Präsenz statt. Die Moderation informiert Sie während der Veranstaltung, in welcher Form Sie Fragen stellen und sich beteiligen können. Beachten Sie bitte auch unseren Datenschutzhinweis zur Verwendung von Zoom: https://www.gruene-bundestag.de/zoom-hinweis
English Version:
No Safe Haven for War Criminals! – The Future of the German Code of Crimes against International Law
June 26 marks the 21st anniversary of the promulgation of the Völkerstrafgesetzbuch – the Code of Crimes against International Law (VStGB). Since then, on the basis of the principle of universal jurisdiction, the German judiciary has been empowered to take action against the most serious crimes under international law on behalf of the international community. Recent years have shown the enormous significance of the VStGB. The world's first trial against supporters of the Assad regime for crimes against humanity as well as the world's first trial for the genocide of Iraqi Yezidis took place in Germany. Trials for crimes in the Congo and the Gambia were also held in Germany under the VStGB. Germany claims to be a pioneer in the prosecution of crimes under international law. We intend to continue to live up to this claim.
However, not least as a result of Russia's war of aggression against Ukraine, international criminal law is once again challenging us by asking, "Can humanity really strike back?"
What will the future of the German Völkerstrafgesetzbuch look like? How can the VStGB and procedural law be reformed and modernized to meet today's and tomorrow's challenges? Proposals have already been presented by the Federal Ministry of Justice (BMJ) in February.
We want to discuss this and other aspects of the prosecution of war crimes and crimes against humanity with renowned experts. We cordially invite all interested parties to participate in the discussion. There can be no safe haven for war criminals in the future!
The event will be interpreted into English for participants in the Zoom meeting. Please register for digital participation.
Uhrzeit | Programm / Program |
12.30 | Begrüßung / Welcome and opening remarks Katja Keul MdB |
12.35 | Politische Einführung / Political introduction Helge Limburg MdB Boris Mijatović MdB |
PANEL Moderation: Helge Limburg MdB | |
12.45 | Reform des deutschen Völkerstrafgesetzbuchs / Reform of the German Völkerstrafgesetzbuch Andreas Schüller |
13.00 | Verbrechen des zwangsweisen Verschwindenlassens / Crime of enforced disappearance Dr. Silke Voß-Kyeck |
13.15 | Sexualisierte Gewalt in bewaffneten Konflikten und Vorgaben des Internationalen Strafrechts / Sexualized Violence in Armed Conflicts and the Requirements of International Criminal Law Prof. Kim Thuy Seelinger, JD (NYU) |
13.30 | Herausforderungen des Internationalen Strafrechts – deutsches Völkerstrafrecht zwischen Theorie und Praxis / Challenges of International Criminal Law – German International Criminal Law between Theory and Practice PD Dr. Julia Geneuss, LL.M. (NYU) |
13.50 | Diskussion / Discussion Moderation: Boris Mijatović MdB |
14.40 | Schlußworte / Closing remarks Boris Mijatović MdB Helge Limburg MdB |
15.00 | Ende der Veranstaltung / End of the event |
Anreise
Zum Paul-Löbe-Haus gelangen Sie mit der U-Bahn bis Haltestelle „Bundestag" oder der U- oder S-Bahn bis Haltestelle „Hauptbahnhof“ oder „Brandenburger Tor“ oder mit dem Bus 100 bis zur Haltestelle „Reichstag/Bundestag“. Über den Eingang West, Konrad-Adenauer-Str. 1 gelangen Sie zum Veranstaltungsort. Um in das Paul-Löbe-Haus zu gelangen, benötigen Sie ein amtliches Personaldokument. Eine namentliche Anmeldung mit Angabe des Geburtsdatums ist im Vorfeld erforderlich.