Klima- und Artenschutz

Welttag der Feuchtgebiete

Naturlandschaft Moor im Hohen Venn
Der Welttag der Feuchtgebiete mahnt zum Schutz besonders wertvoller Hotspots der Artenvielfalt. Mit dem Bundesprogramm natürlicher Klimaschutz handelt die Regierungskoalition. Bild von Michael Gaida auf Pixabay
01.02.2022
  • Der Welttag der Feuchtgebiete mahnt den Schutz von Mooren, Auen, Marschland und anderen Feuchtgebieten an.
  • Naturnahe Feuchtgebiete halten Wasser in der Landschaft, das beugt Dürren und Überschwemmungen gleichermaßen vor. Sie sind ein Hort der Artenvielfalt und dienen als CO2-Senken dem Klimaschutz.
  • Mit dem Bundesprogramm natürlicher Klimaschutz wollen wir diese dreifach wertvollen Gebiete endlich wirksam schützen und wieder ausdehnen.

Am 2. Februar erinnert der Welttag der Feuchtgebiete an die Bedrohung von besonders wertvollen Hotspots der Artenvielfalt. Auen, Moore, Marschland, Feuchtwiesen, Bruchwald, sie alle sind auf dem Rückzug.

Ramsar-Konvention 1971

Diese Entwicklung ist nicht neu. Bereits am 2. Februar 1971 wurde in der iranischen Stadt Ramsar eine Konvention zum Schutz ausgewählter Feuchtgebiete sowie zur internationalen Zusammenarbeit für diese bedrohten Lebensräume beschlossen.

Vorausgegangen waren der Konvention weltweit Aufsehen erregende Verluste von Brutvögeln. Die Ursache dafür lag auf der Hand - die wertvollsten Lebensräume wurden immer kleiner und artenärmer, Feuchtwiesen wurden entwässert, Moorkörper veratmet und immer intensiver bewirtschaftet.

Die Konvention war ein historischer Meilenstein für den grenzübergreifenden Naturschutz. Sie trat 1975 in Kraft. Die Bundesrepublik hat diese Konvention ein Jahr später ratifiziert, die DDR 1978. Heute zählen wir in Deutschland 35 Ramsargebiete, etwa küstennahe Wattbereiche, ausgedehnte Teichlandschaften, wertvolle Moore und naturnahe Flussauen.

Feuchtgebiete für Arten- und Klimaschutz

Seit 1997 ist der 2. Februar anerkannter Welttag der Feuchtgebiete. Er mahnt, endlich den weiteren Verlust von wertvollsten Lebensräumen und selten gewordenen Arten zu stoppen.

Immer klarer wird in der breiten Öffentlichkeit, dass viele der Feuchtgebiete auch eine wichtige Funktion als Kohlenstoffspeicher haben. Wenn wir sie weiter leichtfertig verloren geben, heizen wir das Klima weiter an, denn viele Feuchtgebiete würden unter Wasserverlust enorme Mengen Kohlendioxid ausstoßen.

Das heißt, die beiden größten ökologischen Gefahren für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen – Klimakrise und Verlust der Biodiversität - spiegeln sich in unseren Feuchtgebieten. Wenn wir unsere Feuchtgebiete schützen und weiterentwickeln, können wir die Artenvielfalt und das Klima gleichermaßen stabilisieren.

Endlich handelt der Bund

In vielen Bundesländern wurde das bereits erkannt. Nun benötigt der natürliche Klimaschutz endlich auf Bundesebene einen kräftigen Rückenwind. Für lebendige Feuchtgebiete brauchen wir eine zuverlässige Flächensicherung, einen stabilen Landschaftswasserhaushalt und eine verträgliche Bewirtschaftung. Das kostet zweifellos Geld, aber die Ökosystemdienstleistungen sind es uns wert. Am Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen führt kein Weg vorbei.

In der vergangenen Wahlperiode haben wir Grüne im Bundestag ein passendes Aktionsprogramm auf Bundesebene skizziert. Jetzt sollen diese Ideen mit dem Bundesprogramm natürlicher Klimaschutz entschlossen umgesetzt werden: Mit der Wiederherstellung intakter Moore und Moorböden, mit der Renaturierung von Gewässern, Auen und Feuchtwiesen. Der Nachholbedarf aus den letzten Jahrzehnten ist riesig, aber die Bundesregierung hat ihn in den Blick genommen.