Wasserstoffnetz

Startschuss für das Wasserstoffnetz in Deutschland

Wasserstoff im Erdgasnetz, Westnetz, Holzwickede, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Baustein für die Energiewende und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Wir schaffen klare Regeln für die Finanzierung des Wasserstoff-Kernnetzes und die weiter Planung des Wasserstoffnetzes. picture alliance / picture alliance / Rupert Oberhäuser
12.04.2024
  • Mit dem Wasserstoff-Kernnetz gehen wir einen wichtigen Schritt der Energiewende in Richtung Klimaneutralität Deutschlands.
  • Wir schaffen mit dem Gesetz die Basis für den Aufbau des Wasserstoffnetzes. Wir stellen eine solide Finanzierungsgrundlage für das Kernnetz bereit und wir legen klare Regeln für die weitere Planung des Wasserstoffnetzes fest.
  • Das Kernnetz wird bis zu 9700 km umfassen. Das ist ein entscheidender Beitrag, um Stromerzeugung und Industrie zukünftig mit hundert Prozent erneuerbarer Energie zu versorgen. Ab 2025 soll Wasserstoff in den ersten Leitungen fließen.

 

Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein für ein klimaneutrales Deutschland. In Teilen der Industrie, wie bei der Stahlproduktion, wird Wasserstoff unverzichtbar sein, um von fossilen Energien wie Kohle und Erdgas wegzukommen. Und in der Stromproduktion werden wir Wasserstoff einsetzen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne einmal nicht scheint. Damit das klappt, brauchen wir ein Wasserstoffnetz für ganz Deutschland. So kann der Wasserstoff zu den Kraftwerken und Industriestandorten fließen. Dafür haben wir mit dem Gesetz eine gute Grundlage gelegt. Es soll jetzt schnell losgehen – bereits Ende Mai wird der Antrag der Wasserstoffnetzbetreiber erwartet.

Erste Leitungen ab 2025

In einem ersten Schritt soll jetzt ein Wasserstoff-Kernnetz von bis zu 9700 km Länge aufgebaut werden. Damit wird Wasserstoff in alle Regionen Deutschlands transportiert. Erste Leitungen sollen bereits 2025 in Betrieb gehen. Die weiteren Leitungen folgen nach und nach bis 2037. Den Aufbau des Kernnetzes hatte die Ampel-Koalition bereits im Herbst 2023 beschlossen und eine erste Planung hatte das Wirtschaftsministerium zusammen mit den Ferngasnetzbetreibern im letzten Herbst vorgestellt. Das Wasserstoffnetz wird privatwirtschaftlich von den Ferngasnetzbetreibern aufgebaut. Mit dem Gesetz schaffen wir jetzt die notwendigen finanziellen Regelungen für die Investitionen in den Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes und schaffen damit attraktive Bedingungen für die Branche, den Aufbau zügig anzugehen.

Der Aufbau eines neuen Leitungsnetzes ist teuer. Die Kosten werden von den Nutzern getragen. Da es zu Beginn des Wasserstoffhochlaufs zunächst nur wenige Nutzer geben wird, hat die Koalition für das Wasserstoff-Kernnetz jetzt eine Regelung etabliert, die Investitionen durch einen KfW-Kredit vorzufinanzieren, den die Wasserstoffnutzer über einen langen Zeitraum bis 2055 zurückzahlen. Durch diesen Finanzierungsmechanismus werden die Investitionskosten über mehrere Jahrzehnte gestreckt und belasten die ersten Nutzer nicht gleich am Anfang – so können die Netzentgelte moderater sein und der Wasserstoffhochlauf besser gelingen.

Wasserstoff löst Erdgas ab

Außerdem legen wir in dem Gesetz fest, wie die weitere Planung des Ausbaus des Wasserstoffnetzes erfolgen soll. Zukünftig wird die Planung von Wasserstoffnetz und Erdgasnetz synchronisiert und zusammengelegt. Das ist sinnvoll, da Wasserstoff Erdgas zunehmend ablösen wird. Der überwiegende Teil der Leitungen des Wasserstoff-Kernnetzes werden bereits ehemalige Erdgasleitungen sein. Zukünftig wird die Planung des Wasserstoffnetzes und auch des ersten Entwurfs des Kernnetzes alle zwei Jahre überprüft und fortgeschrieben. Damit stellen wir sicher, dass das Netz sich am Bedarf orientiert und weder zu klein noch zu groß geplant wird. So können wir auf neue Entwicklungen immer adäquat reagieren.

Flexibel und kostengünstig geplant

In den parlamentarischen Beratungen haben wir die Flexibilität der Regelungen für das Wasserstoff-Kernnetz erhöht. Wir haben die maximale Zeitspanne in der das Wasserstoff-Kernnetz aufgebaut wird und der spezielle Finanzierungsmechanismus mit der zeitlichen Streckung der Investitionskosten genutzt werden kann bis 2037 verlängert. Damit ermöglichen wir einen bedarfsgerechteren Ausbau des Wasserstoff-Kernnetzes. Das spart erhebliche Kosten für die Finanzierung der Investitionen ein und ermöglicht damit einen kostengünstigeren Ausbau des Wasserstoff-Kernnetzes. Zudem haben wir den Finanzierungsmechanismus neu justiert und die rechtliche Absicherung gestärkt.

Mit dem Wasserstoffnetz gehen wir einen zentralen Schritt der Energiewende und legen eine weitere wichtige Grundlage für Deutschlands Weg zur Klimaneutralität. Die Industrie steht in den Startlöchern, ihre Produktion auf grünen Wasserstoff umzustellen. Wir legen den Grundstein damit sie den Wasserstoff bekommt.