Sustainable Finance Beirat nimmt Arbeit auf
- Heute nimmt der neue Sustainable Finance Beirat der Bundesregierung seine Arbeit auf.
- Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den 34 Expert*innen aus Finanz- & Realwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
- Gemeinsam als Ampel wollen wir Deutschland zum führenden Standort für nachhaltige Finanzierung machen.
Mit der Ampel-Koalition wollen wir den Wandel hin zu einem nachhaltigen Wohlstand insgesamt gestalten. Der Finanzsektor spielt dabei eine essenzielle Rolle – als Ermöglicher und Beschleuniger. Und es geht nicht einfach darum, Marktanteile von grünen Finanzprodukten zu erhöhen.
Die Nachfrage an den Kapitalmärkten und die Notwendigkeit zu handeln sind groß. Die TOP-3 der Risiken für die Weltwirtschaft, die das Weltwirtschaftsforum (WEF) jährlich herausgibt, sind in 2022 der Klimawandel, extreme Wetterereignisse, Verlust an Biodiversität. Und auch die explodierenden fossilen Energiepreise machen deutlich, wie dringend wir die Transformation zu einer klimapositiven Kreislaufwirtschaft brauchen.
Große Chance durch Erneuerbare Energien
Weiter Milliarden in klima- und umweltschädliche Geschäftsmodelle zu investieren ist riskanter und teurer, als beherzt die positive und notwendige Veränderung anzugehen. Dafür eröffnen das Osterpaket und der Ausbau der Erneuerbaren Energien große Chancen. Privates Kapital ist dabei ein zentraler Hebel. Damit er gut funktionieren kann, braucht es eine kluge Politik, die bessere Rahmenbedingungen und Anreizstrukturen setzt.
Klima- und Nachhaltigkeitsrisiken sind Finanzrisiken. Sie müssen konsequent in das Risikomanagement und die Aufsicht integriert und bei Krediten berücksichtigt werden. Wie wichtig das ist, um das Finanzsystem für künftige Krisen zu wappnen, betont auch die Bundesbank in ihrem Finanzstabilitätsbericht.
Transparenz und Glaubwürdigkeit
Voraussetzung hierfür sind Transparenz über die Nachhaltigkeit von Unternehmen, Glaubwürdigkeit und klare Standards. Wir hoffen, dass es den grünen Abgeordneten im EU-Parlament gelingt, die Einstufung von Atom und Gas als nachhaltig durch die Aufnahme in die sogenannte EU-Taxonomie zu verhindern. Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) steht ein Meilenstein auf dem Weg hin zu mehr Transparenz und Langfristigkeit in der EU kurz vor dem Abschluss: Erstmals sollen auch zukunftsgerichtete Daten und Strategien Teil der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen und gemeinsam mit den finanziellen Kennzahlen veröffentlicht werden.
Schon eine Weile überfällig ist auch ein Update der Messung von Wohlstand und Erfolg für das 21. Jahrhundert. Auf unternehmerischer Ebene ist eine der besten politischen Innovationen, die wir im Koalitionsvertrag verankert haben, dass wir durch die Änderung von Stellschrauben in Rechnungslegungsstandards CO2 zukünftig in die Bilanzen integrieren werden. So wird sich klimapositives Wirtschaften endlich finanziell lohnen.
Entscheidend ist auch, dass der Staat mit gutem Beispiel vorangeht und seine Anlage- und Förderpolitik konsequent mit den deutschen Zielen der Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Einklang bringt und aus fossilen Energien aussteigt.
Wir setzen uns dafür ein, dass die neue deutsche Sustainable-Finance-Agenda dem transformativen Anspruch eines grundsätzlichen Wandels gerecht wird. Wertvolle Unterstützung erhoffen wir uns dabei vom neuen Beirat der Bundesregierung, der heute seine Arbeit aufnimmt. Er bringt 34 Expert*innen der Finanz- und Realwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, die ihre Leidenschaft für das Thema Nachhaltigkeit verbindet. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und eine rasche Umsetzung einer neuen deutschen Sustainable Finance Strategie – damit wir schnell und umfassend Wirkung erzielen und Finanz- und Realwirtschaft transformieren können.