Wissenschaftskommunikation

Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft stärken

Wissenschaflerin bei der Arbeit im Labor. Füllt mit einer Pipette eine Flüssigkeit in ein Röhrchen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse erweitern Horizonte, schaffen neue Möglichkeiten und können Debatten versachlichen. Um den Austausch von Wissenschaft und Geselltschaft zu fördern, stärken wir Grüne im Bundestag Wissenschaftskommunikation und -journalismus. picture alliance/imageBROKER
14.03.2024
  • Als Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen wollen wir die Wissenschaftskommunikation als Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft stärken. Das schafft Vertrauen in die Wissenschaft und ist ein wirksames Mittel gegen Fake News, Desinformationskampagnen und Verschwörungsideologien.
  • Wissenschaftler*innen brauchen den Raum und die Ressourcen, um über wissenschaftliches Arbeiten und die Ergebnisse ihrer Forschung zu informieren und müssen dafür mehr Anerkennung erhalten – das unterstützen wir mit einem Antrag der Koalition.
  • Mit Citizen Science und anderen Formaten zur Beteiligung an der Forschung wollen wir noch mehr Bürger*innen für die Wissenschaft begeistern und die Forschung bereichern.

Antrag der Fraktionen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP

Von der Bewältigung der Klimakrise über den Erhalt der Biodiversität bis zum Schutz des gesellschaftlichen Zusammenhalts sind wir als Gesellschaft auf Erkenntnisse aus der Wissenschaft angewiesen. Sie können politische Entscheidungen nicht ersetzen, aber die Grundlagen dafür schaffen und aufgeheizte Debatten versachlichen. Zugleich wecken neue Erkenntnisse aus der Forschung Neugierde bei Jung und Alt und zeigen neue Horizonte und Möglichkeiten auf. Damit ein solcher Dialog von Wissenschaft und Gesamtgesellschaft funktioniert, braucht es Wissenschaftskommunikation, Wissenschaftsjournalismus und gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten an der Forschung, zum Beispiel im Rahmen von Bürger*innenwissenschaften (Citizen Science).

Mehr Freiräume schaffen und Leistungen anerkennen

Wir wollen Forscher*innen die notwendigen Freiräume und Ressourcen für wissenschaftliche Kommunikation und Vermittlung geben und Leistungen in diesem Bereich stärker anerkennen. Es gibt bereits viele erfolgreiche Modelle an Hochschulen, Forschungsmuseen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen, die wir weiter stärken werden. Insbesondere Ansätze zur Partizipation von Bürger*innen sind uns wichtig, wie sie schon in zahlreichen Citizen-Science-Projekten gelebt werden. Dabei wird wissenschaftliches Arbeiten nicht nur theoretisch erklärt, sondern praktisch erlebbar. Es braucht mehr Angebote zum Lernen und Mitforschen, die gerade diejenigen einbeziehen, die sonst eher weniger mit Wissenschaft in Berührung kommen. Eine unabhängige, staatsferne Stiftung kann zudem ein Weg sein, den freien Wissenschaftsjournalismus zu stärken und so aktuelle Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung begleiten zu können.

Faktenbasierte Debatten stärken Demokratie

Gute Wissenschaftskommunikation kann nicht nur die Innovationskraft und die Fähigkeit zur Problemlösung stärken, sondern unsere Gesellschaft auch widerstandsfähiger gegen Desinformationskampagnen und Falschinformationen machen. Sie ermöglicht eine faktenbasierte Aushandlung von Positionen, gesellschaftliche Lernfähigkeit und die Bereitschaft, eigene Haltungen aufgrund neuer Fakten zu revidieren. Damit ist sie essenziell für eine funktionierende Demokratie. Es gehört zu unserer politischen Aufgabe, Wissenschaftler*innen, die aufgrund ihrer Beiträge in öffentlichen Debatten Ziel von Drohungen und Einschüchterungen werden, zu schützen.