Wissenschaftszeitvertragsgesetz

Gute Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft

Forscher beobachtet einen kleinen Roboter.
Erfolgreiche Wissenschaft braucht gute Arbeitsbedingungen, Geschlechtergerechtigkeit und Diversität. Damit sich alle Talente und Ideen entfalten können, verbessern wir Planbarkeit und Arbeitsbedingungen auf dem Campus, im Hörsaal und im Labor. dpa
17.03.2023
  • Gute Arbeitsbedingungen sind die Voraussetzung für eine lebendige und innovative Wissenschaft. Sie fördern Chancengleichheit, damit sich alle Potenziale entfalten können.
  • Für viele Nachwuchswissenschaftler*innen gibt es derzeit zu wenig berufliche Planbarkeit und zu viel Unsicherheit in der Wissenschaft.
  • Wir werden das Wissenschaftszeitvertragsgesetz reformieren und gemeinsam mit den Ländern Geschlechtergerechtigkeit, Diversität und neue Governance-Strukturen in der Wissenschaft fördern. 

Exzellente Wissenschaft ist auf gute Arbeitsbedingungen und verlässliche Berufsperspektiven angewiesen. Das schafft Chancengerechtigkeit, damit sich alle Talente und Ideen frei entfalten können. Auf diese Potenziale sind wir angewiesen, um die großen gesellschaftlichen Herausforderungen vor denen wir stehen, zu bewältigen – von der Klimakrise über das Artensterben bis zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gemeinsam mit den Ländern werden wir dafür sorgen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Mehr Planungssicherheit

Im Koalitionsvertrag haben sich SPD, Grüne und FDP darauf verständigt, dass Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) zu reformieren und die Erwartungen vieler Menschen an die Reform sind zurecht hoch. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat nun einen Referentenentwurf vorgelegt, der für uns noch nicht konsensfähig war. Wir sehen insbesondere in der Phase nach der Promotion noch Diskussionsbedarf, um Verlässlichkeit und Planbarkeit für die Beschäftigten zu erhöhen und die Wissenschaft hierzulande in ihrer Vielfalt zu fördern. Dafür werden wir uns weiter stark machen – im jetzt laufenden Gesetzgebungsverfahren und in der Umsetzung der anderen, im Koalitionsvertrag vereinbarten Maßnahmen. Auch wenn der Entwurf des BMBF insgesamt noch nicht geeint ist, enthält er an einigen Stellen bereits gute Ansätze. Wir sind darum zuversichtlich, dass in der kollegialen Zusammenarbeit aus dem Entwurf des BMBF bald ein gemeinsames Gesetz wird, das unser Wissenschaftssystem insgesamt stärkt.

Verlässliche Wissenschaftsfinanzierung in Krisenzeiten

Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Forschung sind Investitionen in eine krisensichere Zukunft. Ein echter Durchbruch ist hierbei die Dynamisierung des Zukunftsvertrags „Studium und Lehre stärken“, mit dem seit 2023 jährlich verlässlich mehr Mittel von Bund und Ländern für die Hochschulen bereitgestellt werden. Die Fortführung des Professorinnenprogramms stärkt Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft. Und mit einem Härtefallfonds für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie den Energiepreisbremsen für Gas, Strom und Fernwärme unterstützen wir zudem die Wissenschaftseinrichtungen in Zeiten steigender Kosten.

Gemeinsam für gute Arbeit

Das Wisssenschaftszeitvertragsgesetz steckt den Rahmen ab und muss die richtigen Impulse für gute Arbeitsbedingungen setzen. Um mehr Dauerstellen in Forschungseinrichtungen und Hochschulen zu schaffen, müssen Bund und Länder an einem Strang ziehen. Wir haben uns vorgenommen, das Tenure-Track-Programm zu verstetigen, auszubauen und attraktiver zu machen. Zudem werden wir mit einem Best-Practice-Programm für moderne Personal- und Organisationsstrukturen den Wandel für gute Arbeitsbedingungen unterstützen sowie alternative Karrieren außerhalb der Professur fördern. Damit sich die gesellschaftliche Vielfalt auch auf dem Campus widerspiegelt und alle Talente gefördert werden, bringen wir ein Diversity-Programm auf den Weg.