Fünf Männer mit Musikinstrumenten stehen auf einer Bühne mit Mikrofonen.
Stefan Kaminski

Kultur

Für die Vielfalt der Kultur: Freiräume schaffen und erhalten

  • Kultur ist viel mehr als ein gesellschaftlicher Luxus für gute Zeiten. Sie ist unverzichtbar für unsere Demokratie, die offene Gesellschaft und unsere Persönlichkeitsbildung.
  • Kunst und Kultur öffnen Diskurs- und Möglichkeitsräume für Kritik und für neue Perspektiven. Eine moderne und diverse Gesellschaft muss die kulturelle Vielfalt schützen und fördern – und der verfassungsgemäßen Bedeutung der Kunstfreiheit gerecht werden.
  • Ob digital oder analog, Theater oder Technoclub, die Oper oder das subkulturelle Jugendzentrum, die Bayreuther Festspiele oder der kleine Plattenladen in der Provinz: Wir Grüne im Deutschen Bundestag stellen Vielfalt und Freiheit der Kultur ins Zentrum unserer Kulturpolitik.

Bessere Vergütung und soziale Absicherung

Die Anerkennung der besonderen Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kulturschaffenden und der Respekt vor Eigensinn und Eigengesetzlichkeit kreativer Arbeit sind ganz entscheidend für den Erhalt der kulturellen Vielfalt. Wir werden die ökonomische Situation der Kulturschaffenden verbessern.

Wir sind für

  • Mindestgagen und –honorare für Künstler*innen und Mitarbeiter*innen im Kulturbetrieb,
  • die gerechte soziale Absicherung von Kreativen durch die Stärkung der Künstlersozialkasse und
  • bessere Zugänge zur Arbeitslosenversicherung für (Solo-)selbständige.

Green Culture – auf dem Weg zum klimaneutralen Kulturbetrieb

Viele Künstler*innen und Kulturinrichtungen wollen ihren Beitrag zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels leisten.

Wir unterstützen sie dabei durch passgenaue Maßnahmen:

  • Gründung der „Anlaufstelle Green Culture“ als zentrale Ansprech- und Vernetzungsinstanz für die Kulturszene – von Reporting- und Monitoringverfahren bis zur Empfehlung von Handlungsmaßnahmen zu Einsparungen beim Emissionsausstoß.
  • Begleitung der Arbeit der Anlaufstelle durch Investitionen, die passgenau die Umsetzung der Maßnahmen zur ökologischen Transformation des Kulturbetriebes unterstützen, vom Museum über die Tourbooking-Agentur bis zur Konzerthalle.

Geschlechtergerechtigkeit und Diversität fördern

Die Vielfalt der Gesellschaft muss sich auch im Kulturbetrieb auf allen Ebenen widerspiegeln, insbesondere Frauen und Menschen mit Migrationsgeschichte sind im Kulturbetrieb aber nach wie vor unterrepräsentiert.

Wir sind für

  • die paritätische Besetzung von Jurys und Gremien im Rahmen von öffentlichen Förderungsentscheidungen,
  • die Besetzung von Führungspositionen im Kulturbetrieb mit mehr Frauen,
  • Maßnahmen gegen den Gender Pay Gap und
  • mehr Menschen mit Migrationsgeschichte in den Kultureinrichtungen.

Kultur- und Kreativwirtschaft stärken

Wir setzen uns mit aller Kraft für eine schnelle Erholung von Kulturszene und Kreativwirtschaft ein, da sie von der Corona-Krise besonders hart getroffen wurden. Wir zeigen uns solidarisch mit der Kultur- und Kreativwirtschaft und werden sie in Zukunft gezielt schützen und passgenau fördern.

Wir werden

  • in der Wirtschaftsförderung den Innovationsbegriff auf nicht-technologische Innovationen ausweiten, sodass davon auch die Kultur- und Kreativwirtschaft profitieren kann und
  • eine zentrale Ansprechpartner*in für die Szene auf Regierungsebene einrichten.

Filmförderung transparenter und gerechter gestalten

Film und Kino sind wichtig für den gesellschaftlichen Diskurs. Wir werden die Förderung des Films so gestalten, dass sie Schritt hält mit dem technischen und gesellschaftlichen Wandel.

Wir werden

  • die bestehenden Förderverfahren vereinfachen,
  • im Zuge der Novellierung der Filmförderung das aktuelle System offen evaluieren und dabei innovative neue Instrumente hinsichtlich ihrer Stärkung der kulturellen Vielfalt prüfen,
  • das Ergebnis in einem transparenten Dialog mit der Filmbranche diskutieren und
  • darauf achten, dass ökologische und soziale Kriterien bei geförderten Filmen eingehalten werden und die gesellschaftliche Diversität vor und hinter der Kamera abgebildet wird.

Erinnern für die Zukunft

Die Shoah ist der zentrale Bezugspunkt der deutschen Erinnerungskultur. Mit der historisch von der Zivilgesellschaft hart erkämpften Erinnerungskultur gedenken wir der Opfer der deutschen Verbrechen und fördern die Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Rassismus und anderen Diskriminierungsformen in Gegenwart und Zukunft.

Wir werden

  • die Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus konsequent fortführen und die Gedenkstätten stärken,
  • die „Beratende Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts, insbesondere aus jüdischem Besitz“ besser ausstatten,
  • die Opfer der sogenannten Euthanasie offiziell als Opfer des Nationalsozialismus anerkennen,
  • die Erinnerungskultur für nach Deutschland eingewanderte Menschen öffnen,
  • die Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte vorantreiben und Museen, Sammlungen und Einrichtungen bei der Aufarbeitung ihres Sammlungsguts unterstützen und
  • bei der Aufarbeitung der SED-Diktatur dafür sorgen, dass die Forschung und die politische Bildungsarbeit an den Außenstellen der Stasiunterlagenbehörde fortgesetzt werden.